Songwriting again – Punk und Lied, Deutsch und Englisch, Sound und Sinn
Punk oder Liedermacher? Turbostaat und Lattekohlertor? – Oder: Little Motte? – Denn: „Weine nicht, kleine Motte”. Musikprojekte und Songs gibt es in allen Kontexten, Größen und Formen, allen Instrumentierungen und Gefühlslagen. Und fürs Singen zu schreiben, hat ganz Praktisches, aber auch einiges Rätselhafte.
Was denkt man, wenn sich Bohnen auf Kanonen reimen? Und für was entscheidet man sich: für Bedeutung oder Klang? Deutsch oder Englisch? Und wie häufig findet man sich in derselben Situation wieder, wenn man eine Idee für einen Song hat?
„Das kann ich jetzt so speziell nicht sagen. Ich kann aber sagen, dass Bewegung immer irgendwann mit ihm ins Spiel kommt. Also ob man nun auf, auf und ab hüpft, durch die Wohnung oder die Straße hinab läuft oder irgendwie richtig lange Fahrrad fährt oder oder sowas. Also Bewegung setzt immer ja natürlich das Gehirn in Gang. Dementsprechend hilft das immer ungemein.“ (Marten Ebsen, Gitarrist und Songwriter in der Punkrockband Turbostaat, und Solo als Lattekohlertor)
„Und dann will ich das quasi verstehen, wie die Menschen das machen, wie die Musiker das machen. Da dann quasi möchte ich dann eben entschlüsseln, quasi wie das gemacht wird und deswegen lerne ich es dann auch selbst.“ (Philipp Straßner, Singer-Songwriter und Multi-Instrumentalist)
„Na ja, ganz sicher liegt es daran, dass ich selber Musik gehört habe, die deutschsprachig war, was zu der Zeit noch ungewöhnlicher war. Bzw überhaupt nicht gern gesehen bei Popmusik oder in der Rockmusik im allgemeinen. Also da haben auch die meisten Leute die Nase drüber richtig gerümpft. Aber in der Punkszene war es halt völlig normal, auf Deutsch zu singen. Weil man sich ja auch irgendwie verständlich machen wollte, in Anführungsstrichen, oder irgendetwas aussagen möchte. Und wenn’s nur Unsinn ist.“ (Marten Ebsen, Gitarrist und Songwriter in der Punkrockband Turbostaat, und Solo als Lattekohlertor)
„Und da ist es dann oft so, dass ich auch teilweise einfach anfange zu singen oder zu reden und das muss dann nicht nicht mal Sinn ergeben. Also es müssen keine echten Worte sein, sondern einfach, dass man von der Phonetik das erstmal rauskriegt aus sich, was man sich gerade vorstellt. Und dann kommt eher erst im Nachhinein so tatsächlich Bedeutung in die Worte.“ (Philipp Straßner, Singer-Songwriter und Multi-Instrumentalist)
„Also zum Beispiel, wenn wir mit Turbostaat Musik machen und ich schreibe für Turbostaat, dann weiß ich schon über die ganzen Mimositäten der einzelnen Teilnehmer. Was sie mögen, was sie nicht mögen, was der Sänger gerne singt, was er nicht kann, was er gerne könnte. All diese Sachen, die beschränken mich natürlich schon enorm. Aber nee, also eine gewisse Art von Beschränktheit oder so ist auch immer gut.“ Marten Ebsen, Gitarrist und Songwriter in der Punkrockband Turbostaat, und Solo als Lattekohlertor)
„Dann sage ich jetzt nur noch wertvolle Dinge: Wertvolle Dinge. Wertvolle Dinge. Wertvolle Dinge. Wertvolle Dinge.“ (Philipp Straßner, Singer-Songwriter und Multi-Instrumentalist)
Nüssmann, Patrick: Songwriting again – Punk und Lied, Deutsch und Englisch, Sound und Sinn. Ein Audio-Feature. Nach Interviews mit Marten Ebsen, Gitarrist und Songwriter in der Punkrockband Turbostaat und Solo als Lattekohlerto, und Philipp Straßner, Singer-Songwriter und Multi-Instrumentalist. Gesprochen von Hermann Grosseberg. Mit Musik-Ausschnitten von Philipp Straßner und Musik von Patrick Nüssmann. Sommersemester 2024 v. 27. Juli 2024 (= „Tell me about that …“ Creativity, Design and Media, Language and Writing. Verbale Kommunikation in der Praxis. Ein Podcast-Projekt; Nr. 086). – Dauer: 15:00 Min. – Quelle: https://d.th-nuernberg.de/vk/portfolio/songwriting-again-punk-und-lied-deutsch-und-englisch-sound-und-sinn/