Nachdem es die letzten Semester nicht möglich war, freuen wir uns, dass die Eignungsprüfung wieder in Präsenz in den Räumen der Fakultät Design stattfinden kann.
An den beiden Tagen – Montag und Dienstag jeweils von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr – arbeiten die Bewerberïnnen für einen Studienplatz im Bachelorstudiengang Design an verschiedenen kreativen Aufgaben.
Die Eignungsprüfung beginnt am Montag mit einem kurzen theoretischen Test, anschließend folgt eine Aufgabe aus dem Bereich Layout/Typografie/Komposition. Am Nachmittag steht die Erstellung eines Storyboards auf dem Programm.
Am Dienstag folgt eine Aufgabenstellung wahlweise aus Illustration oder Fotografie oder Film (Technik zur Digitalisierung erforderlich). Abschließend gibt es Einzelgespräche (kein Prüfungsteil) mit Kollegïnnen aus dem Professorïnnenkollegium.
gerne darf ich Sie und Euch im Namen des DESIGNVEREINs zu den Terminen des Designers‘ Circle einladen. Der DESIGNVEREIN ist das Netzwerk der ehemaligen Studierenden der Fakultät Design der TH Nürnberg. Der Designers‘ Circle ist eine Vortragsreihe …
Im Sommersemester wandern wir mit dem Designers‘ Circle von der Fakultät Design über das Künstlerhaus Nürnberg und den DESIGNVEREIN in der Südstadt bis ins Fürther Kesselhaus.
Die Termine in der Übersicht:
21.03.2023, 19:00 Uhr: Jasmina Begović / represent.network 18.04.2023, 19:00 Uhr: Dr. Juliane Wenzl 02.05.2023, 19:00 Uhr: Prof. Dr. Eileen Mandir und Prof. Benedikt Groß 13.06.2023, 19:00 Uhr: Büro Bungalow
Das Print-Programm mit einem Poster der Illustratorin Pia Salzer findet ihr in Kürze auch an der Fakultät Design.
Und hier die einzelnen Termine nochmal etwas ausführlicher …
Jasmina Begović (c) TAVII
Designers‘ Circle: Jasmina Begović / represent.network 21.03.2023, 19:00 Uhr Fakultät Design der TH Nürnberg, Wassertorstraße 10, 90489 Nürnberg Die deutsche Gesellschaft ist sehr divers, im Grafikdesign spiegelt sich das aber nach wie vor nicht. Als Designer*innen gestalten und prägen wir unsere Umgebung und tragen damit auch Verantwortung dafür was für Bilder und Inhalte wir mit unserer Arbeit kommunizieren. Darum ist es umso wichtiger, dass im Design unterschiedliche Perspektiven präsenter werden, um zu verhindern dass Stereotype reproduziert werden oder immer nur die Mehrheitsgesellschaft mitgedacht und angesprochen wird. Jasmina Begović ist Kommunikationsdesignerin, mit Fokus auf Typografie und Print, und Künstlerische Mitarbeiterin an der UDK Berlin. Zu ihrer Diplomarbeit hat sie Represent Network gegründet – ein Raum, in welchem (post-)migrantische Gestalter*innen in Deutschland vorgestellt werden, um deren Sichtbarkeit zu verstärken, Vorbilder für junge Kreative hervorzuheben und eine stärkere Vernetzung zu ermöglichen.
Designers‘ Circle: Masse & klasse? Vom Wert der Illustration Vortrag 18.04.2023, 19:00 Uhr Künstlerhaus Nürnberg, Königstraße 93, 90402 Nürnberg Juliane Wenzl ist Illustratorin und promovierte Bildwissenschaftlerin. Die Beirätin der Illustratorenorganisation zeichnet und illustriert, arbeitet grafisch und redaktionell vor allem für Auftraggeber aus dem kulturellen Bereich. Im Rahmen der Illustrationswerkschau im Künstlerhaus Nürnberg wird sie über den Wert von Illustration sprechen. Illustrationen bewegen sich im Spannungsfeld von Dienstleistung und Kunst, sie entstehen für Massenmedien, haben intellektuellen Anspruch, bilden gesellschaftliche Entwicklungen ab und prägen Alltagskultur. Der Wert von Illustration entsteht durch das Vermögen von Bildautorinnen und -autoren, produktionstechnische wie rezeptionsästhetische Zusammenhänge zu re-flektieren und visuell Sinn zu stiften, indem sie Inhalte angemessen und zielgruppengerecht in ästhetischer Form vermitteln.
Designers‘ Circle: Design Futuring: Zukunftsszenarien strategisch erkunden, entwerfen und verhandeln Vortrag 02.05.2023, 19:00 Uhr DESIGNVEREIN, Humboldtstraße 105, 90459 Nürnberg Prof. Dr. Eileen Mandir ist Professorin für Systemisches Design im Kontext von sozialem Wandel und transformativen Prozessen an der Fakultät für Design der Hochschule München. Prof. Benedikt Groß ist Professor für Interaction Design und Strategic Design an der HfG Schwäbisch Gmünd und leitet dort den Masterstudiengang Strategische Gestaltung. 2022 erschien ihr gemeinsames Buch „Zukünfte gestalten“ im Herrmann Schmidt Verlag. Der zentrale Auftrag von Design Futuring lautet: Stakeholder*innen aus allen Bereichen der Gesellschaft mit den Mitteln des Design zu befähigen, sich unterschiedliche (wünschenswerte) Zukünfte vorzustellen und verhandeln zu können. In einem strukturierten Kreativprozess ermöglichen verschiedenste Methoden aus Design, Zukunftsforschung und Coaching eine systematische Auseinandersetzung mit vielen verschiedenen Zukunftsszenarien. Denn die eine – scheinbar unabwendbare – Zukunft gibt es nicht.
Designers‘ Circle: Büro Bungalow Vortrag 13.06.2023, 19:00 Uhr Kesselhaus Fürth, Kurgartenstraße 59 Rückgebäude Innenhof rechts, 90762 Fürth Büro Bungalow ist eine junge Kreativ-Agentur mit Sitz in Würzburg und Berlin. 2016 gründeten sechs studierte Kommunikationsdesignerinnen das Büro mit der Version einer flachen Hierarchie, welche auch heute mit einem Team aus mittlerweile zehn Membern verfolgt und gelebt wird. Angefangen mit regionalen Weingütern, Kultur und Museen bis hin zu großen, internationalen Unternehmen und Marken arbeiten sie branchenunabhängig kund*innenspezifisch. So setzen sie Branding, Creative Content und Design agil und fast ausschließlich inhouse um. Im Designers‘ Circle sprechen die Gründer*innen über die Entstehungsgeschichte des Büros, geben einen Einblick in das Studio und die Unternehmens-Struktur und tauchen mit euch in ausgewählte Projekte ein.
Live und vor Ort – die Nachfrage ist nach wie vor hoch, deshalb freuen wir uns sehr, dass wir alle, die über eine Bewerbung für den Bachelorstudiengang an der Fakultät DESIGN nachdenken, wieder in unsere Austellungsräume einladen können.
Studierende öffnen ihre Bewerbungs-„Mappen“ – Studierende des 2. Fachsemesters zeigen, mit welchen Arbeitsproben sie sich beworben haben. Aufgrund dieser Arbeiten wurden sie zur Eignungsprüfung zugelassen und geben im Rahmen der Mappenshow den Besucherïnnen zwischen 14:30 Uhr und 16:30 Uhr einen Einblick in ihr Bewerbungsportfolio.
Nutzen Sie die Gelegenheit – informieren Sie sich über die Arbeiten und die Bewerbungsabläufe. Erfahren Sie, was Sie bei der Eignungsprüfung erwartet und welche ersten Erfahrungen die jungen Design-Studierenden an der Fakultät Design bisher gemacht haben.
Veranstaltungsort: Ausstellungsräume der Fakultät Design, TH-Nürnberg, Wassertorstraße 10, 90489 Nürnberg. Informationen im Fakultäts-Sekretariat 0911.5880-2690
Wie hängen Design und Gesellschaft zusammen? Welche Verantwortung hat ein Designer? Welchen Beitrag kann ein Designer in Bezug auf eine zukunftsfähige Gesellschaft leisten? Im Wahlpflichtfach Design und Gesellschaft von Sebastian Schnellbögl vom DESIGNVEREIN ging es um genau diese Fragen. Die Studierenden sollten hierbei versuchen, Kernprobleme der heutigen Zeit zu beleuchten und herausfinden, welchen Beitrag wir als Designer leisten können. Dabei stellen sei fest, dass es in den verschiedensten Designdisziplinen, wie Grafik-, Mode-, Interaktionsdesign, etc. viele Menschen gibt, die nicht nur mit Kreativität ihr Geld verdienen, sondern immer auch versuchen, das Große Ganze mit einzubeziehen.
Aus der Mitte der Gesellschaft
Foto: Giuseppe Troiano
So auch der ehemalige Absolvent der Design Fakultät der TH Nürnberg und freiberufliche Fotograf Sebastian Lock, der sich vor allem in seinen freien Arbeiten mit Tabuthemen wie Krebs, Alzheimer oder Migration beschäftigt. Alles Themen, die die Gesellschaft bewegen, aber nicht immer öffentlich und breit thematisiert werden. Er nimmt dabei keinen beobachtenden Standpunkt ein, sondern agiert als Teil der Gesellschaft, die er beschreiben möchte, indem er etwas seine eigenen Erfahrungen festhält. Seine Auftraggeber sind unter anderem das Zeitmagazin, der Stern oder der Spiegel. Sebastian betreibt auch das Studio ZH4, einen unabhängigen kreativen Coworking Space.
Weitere Information
Foto: Giuseppe Troiano
Weitere Informationen zu Sebastian Lock und diverse Bilderstorys finden sich unter anderem auf seiner Homepage.
Das Interview
Video: Furkan Karaaslan
Video und Interview: Furkan Karaaslan, Giuseppe Troiano, Fotos: Giuseppe Troiano
Einladung zur Ausstellung der Absolventinnen- und Absolventen – und zur Vernissage am 10. Februar 2023 – ab 19 Uhr
Prolog_Epilog – unter diesem Motto präsentieren sich die Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Design im Wintersemester 2022/2023. Prolog und Epilog: der Anfang und das Ende, Alpha und Omega. – Aber auch: Fazit und Auftakt. Denn hier endet ein Zeitalter und ein neues beginnt. Das steht symbolisch für die großen Veränderungen, die sich im Leben aller Studierenden in den letzten Jahren ergeben haben, aber ebenfalls für den Übergang vom Studium in die Arbeitswelt.
Zu sehen sind dieses Semester wieder alle Arten von Abschlussarbeiten: Fotos und Filme, Illustrationen und Texte, Magazin- und Buchgestaltung, Werbung, Corporate Design und Visualisierungen, Objekte, Produkte und Konzepte, Raum- und Veranstaltungsformate, Digitales, Analoges … u.v.m.
Hier werden neue Techniken ausprobiert, Soziales erforscht, Märkte erschlossen, Probleme gelöst und vor allem … kommuniziert.
Gezeigt werden neben vielem anderen …
… ein Wearable für Menschen mit sozialer Angststörung … ein mit Wasser betriebenes Lichtobjekt … eine Kampagne für einen sexpositiven Begegnungsort … ein Event-Konzept rund um den Genuss … ein Dokumentarfilm über die „Lausitz, Heimat und Kultur“ (zwischen Braunkohle-Tagebau und sorbischem Brauchtum) … und ein Konzept zur Umnutzung des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg
etc. etc. etc.
Die Themen und Aufgaben von Design sind überraschend, kritisch und innovativ.
Der Studiengang Design an der TH Nürnberg deckt sie mit folgenden Modulen bzw. Fächern ab: Cast (Audiovisuelle Kommunikation im Internet/ Video und Bewegtbild), CGI (Computer Generated Imaging), CGO (Computer Generated Object Design/ Virtuelles Produktdesign), Film & Animation, Fotografie, Grafikdesign, Illustration, Interaktionsdesign, Raum- und Eventdesign, Typografie und Verbale Kommunikation (Multimediale Sprachgestaltung/ Language in Media and Design).
Und weil die Abschlussarbeiten angefertigt werden, um wahrgenommen zu werden, freuen sich die Absolventinnen- und Absolventen natürlich über Interesse und Publikum. Treffen Sie also Studierende und Lehrende an der Vernissage der Werkschau am 10. Februar 2023 ab 19 Uhr in der Fakultät Design der TH Nürnberg. (mehr dazu s.u.)
Aber hier noch ein paar Highlights unserer Werkschau
Maximilian Schwarz – DISCLOSE – ein Fotobuch
Femininität und Queerness, gender-fluide Mode gegen heteronormative Vorstellungen. Dieses Fotobuch versammelt Aufnahmen von queeren Männern. Und zeigt sie in einem Look fernab traditioneller Männermode. Dabei spielen auch Nacktheit und Sexualität eine Rolle. Zum Hintergrund: Jedes Model bekam eigene Style-Elemente und präsentiert sich nun in einem individuell interpretierten „Wedding Dress“. Die Serie wurde anschließend im Mixed-Media-Stil überarbeitet, zum Beispiel übermalt oder mit Zeichnungen und Begriffen versehen: „Denn es ist okay, nicht dem zu entsprechen, was viele erwarten.“
Lydia Braun – bewusst weniger –ein Buchprojekt
Muss weniger immer mehr sein? Kann weniger nicht auch mal wenig bleiben … und dennoch gut sein? Ein Buch über jene, die sich entschieden haben.
Lydia Braun hat mit vier Menschen gesprochen, die ihr Glück im Weniger finden. Das wird aber nicht nur in Interviews, sondern auch mithilfe von Grafikdesign und Typografie kommuniziert.
Julian Mehn – ein Musikvideo für den Song What do you want von Impvlse
Was, wenn der Mensch, den man liebt, zu einem Monster wird? – Song und Video handeln von einer toxischen Beziehung. Von einer Partnerschaft, in der ein Teil den anderen manipuliert. Die Konflikte häufen sich. Doch die Person, die darunter leidet, hat trotz alledem noch das Gefühl, ihrem Gegenüber gerecht werden zu wollen. Was wird geschehen? Kann man sich auf diese Weise selbst verlieren?
Markus Feulner – Fantasien des Verlassens –ein Buch, in dem persönliche Geschichten mit Illustrationen kombiniert werden
Wann ist es genug? Wann im Leben sollte man sich lösen? Und wann etwas anderes machen? Wann sollte man jemanden oder etwas verlassen? Ist man vielleicht sogar dazu gezwungen? – Fantasien des Verlassens ist ein illustrativ gestaltetes Buch. Als Grundlage für die Bilder dienten ausführliche Gespräche, die über Wochen geführt wurden und es überhaupt erst ermöglichten, sich intensiv mit dem Themenfeld auseinanderzusetzen. Und zwar in all seinen Facetten.
Johanna Kaiser – Schritt für Schritt – ein Kinderbuch-Projekt mit llustrationen
Diese Geschichten für Kinder sollen und können helfen. Sie können Ängste nehmen: vor Operationen, vor Besuchen bei der Physiotherapie oder der Orthopädie-Technik. Aber vor allem helfen sie auch bei Konfrontationen mit dem eigenen Umfeld.
Schritt für Schritt – Johanna Kaiser
Bei Schritt für Schritt handelt es sich um eine illustrierte Kinderbuchreihe in drei Teilen. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband für PFFD, mit FFU, Fibula- und Tibiadefekte e.V. – Der Verband beschäftigt sich mit seltenen, angeborenen Fehlbildungen an den Gliedmaßen. – Die Figuren in den Büchern spiegeln das Leben der betroffenen Kinder wider und dienen als mutige Identifikationsfiguren. Schließlich geht es darum, die Fehlbildung als einen Teil von sich zu akzeptieren. Die fantasievollen Geschichten wollen auch Nichtbetroffene aufklären und so ein Miteinander fördern, das verständnisvoller ist.
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Noch ein paar Informationen zur Veranstaltung:
Vernissageder Ausstellung: Freitag, den 10. Februar 2023, ab 19 Uhr Eintritt: Eintritt frei
After-Party – nach der Vernissage: Freitag, den 10. Februar 2023, ab 22 Uhr DESI Nürnberg Anfahrt zur DESI: https://desi-nbg.de/anfahrt/ Eintritt: 8 EUR
Weitere Öffnungszeitender Ausstellung: Samstag, 11. Februar 2023, 10–18 Uhr Montag, 13. Februar 2023, 10–18 Uhr Dienstag, 14. Februar 2023, 10–18 Uhr Eintritt: Eintritt frei
Kontakt: Sollten Sie Fragen haben oder ein Interview wünschen, wenden Sie sich gerne an: Prof. Dr. Max Ackermann, Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät Design oder an unser Sekretariat
Es sind auch Kontakte zu Absolventinnen und Absolventen oder Gruppen- und Einzelführungen möglich.
Text: Christoph Vogt, Max Ackermann Bilder/ Fotos: Das Katalog-Team der Werkschau Prolog_Epilog und von Absolventinnen- und Absolventen wie Maximilian Schwarz, Lydia Braun, Julian Mehn, Markus Feulner und Johanna Kaiser
Exkursionen sind im Modul Raum- und Eventdesign wie das Wasser für den Fisch oder die Piste für den Skifahrer. Hier kann man sein Wissen an realen Lösungen erleben und erweitern. Doch Exkursionen schaffen nicht nur neuen Raum für die eigene Kreativität, sondern stärken auch den Zusammenhalt unter den Studierenden. Solch ein Ausflug führte die Studierenden von Prof. Albert ins Karl August Hotelim Nürnberger Augustinerhof, das nicht nur als reine Übernachtungsmöglichkeit dient, sondern auch als Anziehungspunkt für ganz Nürnberg und damit kreative Maßstäbe setzen möchte. Boutique und Design Hotel Karl August. Das klingt spannend und lässt aufhorchen.
Vom dicht bebauten Wohnquartier zur Erlebnisinsel
Der einst sumpfige Uferbereich des heutigen Augustinerhofs an der Pegnitz hat bereits neun Jahrhunderte städtebauliche Entwicklung hinter sich. Handwerkerfamilien begannen im 12. Jh. ihre Behausungen dort zu errichten. Dadurch entwickelte sich das Gelände, damals auch bekannt als „Fröschau“, vom dicht bebauten Wohnquartier zu Mischquartieren aus Wohnen, Gewerbe- und Kleinindustrie. Nachkriegszerstörungen von 1945 dezimierten die jahrhundertelang gewachsene Bebauung und verwandelten das Gelände in einen tristen, abgeschlossenen Hofraum, welcher nach jahrelangen Leerständen vor allem als Parkfläche genutzt wurde. Im Zuge einer Zwangsversteigerung erwarb die Nürnberger alpha Gruppe im Jahr 2007 das damals verwaiste Gelände und errichtete das Zukunftsmuseum, einer Zweigstelle des Deutschen Museums, Concept Stores sowie diverse Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten.
Auch das Karl August Hotel siedelte sich hier an. Dreizehn Jahre dauerten Planung und Bauzeit. Jetzt können sich Nürnberger seit 2021 endlich an einem modern gestalteten Hotelkomplex erfreuen, dessen Innenhof mit Außengastronomie, Läden mit ungewöhnlichen Marken und Sortimenten sowie traditionellem Handwerk, Hotelgäste ebenso wie Passanten zum Verweilen einlädt.
What’s so special?
Doch was ist das Besondere an diesem Hotel? Und wie wurde Prof. Albert, die Modulverantwortliche von Raum- und Eventdesign, auf das Hotel aufmerksam. Wir haben sie für die Design Redaktion gefragt:
Wie sind Sie auf das Karl August Hotel gekommen?
Als Beobachterin von Stadtentwicklung allgemein und natürlich auch der Nürnberger Veränderungen bleibt so ein großer Eingriff wie der Augustinerhof-Komplex nicht unbemerkt. Der Impuls, mich direkt an das Hotel zu wenden, kam von einer Studentin, die für das Unternehmen arbeitet.
Was sollten die Studierenden dabei lernen/ mitnehmen?
Zum einen ist mir der Bezug zu allem, was sie in Sachen Gestaltung in Nürnberg tun, wichtig. Und zum anderen ist es inspirierend in alle Richtungen über den Tellerrand zu schauen. Design und Kunst sind im Karl August eine wichtige Säule des Konzepts und da sind wir schon mittendrin in unserem Handlungsbereich. Es geht uns einfach an. Am besten wird Raum auch vor Ort untersucht. Ein hervorragendes Lernobjekt.
Was fasziniert Sie persönlich am Augustinerhof und seiner Geschichte?
Mich begeistert der Mut, dass hier Wege abseits von Ketten und Vereinheitlichung gewagt werden. Als Nürnbergerin kenne ich auch noch die klaffende Lücke, die sich an dieser Stelle jahrzehntelang bot. Es freut mich, dass hier ein Ort geschaffen wurde.
Möchten Sie zukünftig weitere Exkursionen dieser Art planen?
Auf jeden Fall. Ich bin mit unterschiedlichen Semestern unterwegs. Ob Museum, Agentur, Shop, Kulturzentrum oder eben auch Hotel. Räume zu erleben ist nachhaltig inspirierend. Schön ist auch, dass sich unter den Studierenden durch die Exkursionen ein stärkerer Zusammenhalt bildet und wir uns alle besser kennenlernen.
Impressionen von der Design Topics Austellung. Das ist eines der vielen Ausstellungsformate der Fakultät Design. Eine Ausstellung, einmal im Semester, die zeigt, was Studierende gerade so in ihren Modulen lernen und produzieren. An was wurde gearbeitet? Welche Projekte gab es? Und: Wie ist es, einmal etwas auszustellen? Furkan Karaslaan hat ein Paar Impressionen auf Video festgehalten.
Design Topics – Semesterprojekte: Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 26. Januar 2023 um 18.30 Uhr in den Ausstellungsräumen der Fakultät Design.
Ausstellungen im digitalen Zeitalter? Ist das noch zeitgemäß? Absolut! Auch wenn der Trend immer mehr ins Digitale geht, ist es immer noch ein gutes Gefühl, die eigenen Werke ausgedruckt, gerahmt und bestaunt an der Wand hängen zu sehen. Denn Design soll nicht nur produziert werden, um Leute in den Social Media Kanälen zu begeistern, sondern es verbindet und bringt Menschen zusammen. Und das ganz analog und in Persona. Gerade nach Jahren der Pandemie-Beschränkungen kann das jetzt jeder gut gebrauchen.
Designmesse
Ein Semester lang hatten die Studierenden aus allen Fachsemestern Zeit, sich mit den unterschiedlichsten Themen – Pardon: Topics – auseinanderzusetzen und kreative Lösungen zu finden. Durch die hohe Anzahl an Modulen ergibt sich eine große Schau, die man durchaus als Messe bezeichnen kann. Das Modul Typografie hat dabei traditionell einen sehr hohen Anteil, wie Fakultätsdekan und Professor für Typografie Burkart Vetter erklärt:
„Der Anteil des Moduls Typografie ist deshalb hoch, weil diese Ausstellungsidee aus der sog. »TYPE2« entstanden ist. Die Zwei bedeutet einfach, dass das zweite Semester in Typografie als große Semesterarbeit ein Plakat für diese Ausstellung entwerfen muss und auch die Ausstellungsexponate selbst stellt. Es ging von Anfang an um »Schriftportraits« – schließlich beschäftigen sich die Studierenden ein ganzes Semester lang mit den Eigenheiten, Besonderheiten und speziellen Charaktereigenschaften einer von ihnen selbst zu Semesterbeginn gewählten Schrift.“
Gleich zwei Premieren
Mit Digital Imaging und Digital Experience gibt es gleich zwei Module, die das Wort Digital im Namen tragen. Wobei es sich bei Digital Imaging handelt, verrät der frisch gebackene Professor Oliver Kussinger:
„Das Modul Digital Imaging deckt ein breites Spektrum an Themen im Zusammenhang mit der digitalen Bildgebung ab, einschließlich Bilderzeugung mittels künstlicher Intelligenz, Fotografie und Bildbearbeitungsmethoden. Es wurde dieses Semester zum ersten Mal an der Fakultät Design angeboten und war für alle Teilnehmenden eine wertvolle und inspirierende Erfahrung. Die Studierenden lernten die neueste Software und Technologien kennen, die in diesem Bereich eingesetzt werden, und hatten die Möglichkeit, ihr neu erworbenes Wissen in praktischen Projekten und Übungen anzuwenden.“
Dabei wurden nicht nur technische Neuerungen im Bereich der digitalen Bilderzeugung vorgestellt und praktisch angewendet, sondern:
„basierend auf ihre Digital Imaging Ausbildung, lernten sie sowohl die kompositorischen Gestaltungsgrundlagen fotografischer Bildgebung als auch die fotografisch-optischen Möglichkeiten kennen und anwenden. Während des gesamten Semesters wurden die Studierenden motiviert, kreativ zu denken und mit verschiedenen Techniken und Stilen zu experimentieren. Sie entwickelten ein ausgeprägtes Verständnis für die technischen Aspekte der digitalen Bildbearbeitung sowie für die gestalterische Seite des Mediums“,
erklärt Prof. Oliver Kussinger.
Stilleben -von Pacal OswaldStilleben – von Laura Matthes
„Insgesamt war die Premiere des Moduls Digital Imaging ein großer Erfolg. Die Studierenden haben eine solide Grundlage im Bereich der digitalen Bildbearbeitung gewonnen und ihnen eröffnen sich neue Möglichkeiten in diesem Bereich. Wir dürfen gespannt sein, wie sich das Feld des Digital Imaging, das so viele Gestaltungsmöglichkeiten wie nur wenige andere in sich vereint, an unserer Fakultät etabliert und welche spannenden Geschichten die hier geschaffenen Bilder erzählen.“
Walt Disney – Collage von Giuseppe TroianoAndrew Tate – Collage Jovana
Digital Experience
Hinter dem Begriff Digital Experience verbirgt sich kein neues Modul. Vielmehr wurde das Modul Interaktionsdesign umbenannt. Dennoch gibt es auch hier einige Änderungen, wie Professor für Digital Experience Tillmann Zitzmann erklärt:
„Interaktionsdesign ist ein altmodischer Name aus den 90ern. Wir gestalten schon immer noch Interaktionen, aber der Fokus ist ein ganz anderer: Früher ging es darum, ob der Knopf lieber rot oder grün sein sollte. Heute gestaltet man im Kontext der Situation, dem Wissen und Gewohnheiten der Nutzer/innen gleich die ganze Nutzungserfahrung“,
so Prof. Zitzmann.
Aber was genau ist der Unterschied?
„Nichts und alles! Das Fach erfindet sich sowieso ständig neu. Jedes Semester muss ich überprüfen, ob die Inhalte noch passen, etwas aktualisiert werden muss oder vielleicht ganz neue Themen oder Technologien gelehrt werden müssen. Ich habe das Fach 2019 vom Vorgänger Prof. Ebert übernommen und natürlich sind die Inhalte über die Jahre ganz andere geworden. Die Änderung des Namens ist eigentlich überfällig, aber gar nicht so leicht zu vollziehen, weil eine Änderung der Prüfungsordnung nötig ist“.
Bleibt die Frage welches Fazit man aus dem vergangenen Semester Digital Experience ziehen kann:
„Das ist schwierig, weil ja immer so viel passiert. Auf jeden Fall freut uns wahnsinnig, dass die Corona-Beschränkungen keine Rolle mehr spielen. Aber leider müssen wir uns weiter anstrengen, das Gefühl von Gemeinschaft und den persönlichen Austausch wieder vollständig herzustellen. Wir haben dieses Semester hart daran gearbeitet, das Digital Lab und die digitalen Werkzeuge neu zu konzipieren und attraktiver zu machen. Der neue 98-Zoll-Screen im Digital Lab ist nur der Anfang …“
CGO goes AI
Auch in CGO wurden die bereits schon sehr digitalen Werkzeuge um Künstliche Intelligenz erweitert. Im 2. Semester hat Robert Dabi die Studierenden Formen aus dem CAD Bereich, wie Extrusion, Lofts oder Drehkörper Gefäße erstellen lassen. Ein Objekt mit Funktion sozusagen aus experimentellen Formen. Am Ende wurde es in fusion360 entworfen und mithilfe eines AI generierten Hintergrunds eine passende Stimmung erzeugt.
„Das 3. Semester hat sich mit der emotionalen Wirkung von 3D Objekten beschäftigt: das Semesterprojekt war eine Leuchte. Faktoren wie Größe, Funktion, oder Material waren dabei freigestellt. Die Studierenden sollten ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie Objekte emotional auf uns wirken, und dahingehend selbst entscheiden, ob ihre Objekte eher visuell oder funktional wirken. In Feedbackrunden wurden diese Aspekte und die Umsetzbarkeit des Prototypen besprochen. Die Objekte wurden von den Studierenden in CAD (fusion360) entworfen und als Prototypen umgesetzt. Dabei kamen Techniken wie 3D Druck, Guss, Lasercutting und manuelle Bearbeitung zum Einsatz“,
sagt Robert Dabi.
Wir können also gespannt sein, was die Studierenden aus ihren vorgegeben Topics so alles erstellt haben. Der Fantasie und Kreativität waren aber ganz sicher wieder keine Grenzen gesetzt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch der Ausstellung.
Zum Launch der neuen Ausgabe von auch gut_ – Design und Denken dem Magazin der Fakultät Design der TH Nürnberg am 19.01.2023, um 19:00 Uhr im DV-Space
Beim Launch der neuen Ausgabe des auch gut_ Magazins tauchen wir hinab in die Welt der Sinne. Tag für Tag sind wir mit einer schier endlosen Menge an Sinneseindrücken konfrontiert. Doch nur selten nehmen wir uns einen Moment, um innezuhalten und sie aktiv wahrzunehmen. Anlass, wieder ein Bewusstsein für das zu schaffen, was uns unsere Sinne bedeuten. Und was sie können.
Gutes Design meint alle Sinne
Design meint über seine Optik hinaus ebenso die übrigen Sinne. Da werden auch andere als nur der Sehsinn angeregt – oder gleich direkt angesprochen und genutzt. So kann man Kommunikation, Objekte und Räume hören, fühlen, riechen und schmecken.
Ein wichtiges Stichwort dabei: Immersion – das Gefühl, in etwas hineingezogen zu werden und mit dabei zu sein. Das Buchcover eines Thrillers versetzt uns in schauerliche Kälte, schon beim Anblick eines Konzertplakats hören wir Gitarren kreischen und durch die Augen einer Filmfigur erleben wir eine andere Welt.
Als Designer*innen gestalten wir eben auch … den Sog und seine Intensität
Sinne sind die Grundlage unserer Kommunikation, Basis und Ziel jeder Gestaltung und deshalb das Thema der fünften Ausgabe des auch gut_-Magazins.
Studierende und Lehrende haben sich Gedanken über Design und die Sinne gemacht. Sie haben zum Thema recherchiert und gemeinsam mit Expert*innen reflektiert. So viel sei gesagt: Das Ergebnis hält so manche Überraschung bereit.
Übrigens auch dieser Abend: Präsentation und Event …
Erscheint also zahlreich zum Launch im DESIGNVEREIN und bringt auch gerne Freund*innen und Familie mit.
Ihr findet uns am Donnerstag, den 19.01.2023, um 19:00 Uhr im DV-Space, Humboldtstraße 105, 90459 Nürnberg. – Wir warten dort schon mit Erfrischungen auf euch.
Der DV-Space, das sind die Ausstellungs- und Büroräume des DESIGNVEREINS, dem Netzwerk der ehemaligen Studierenden der Fakultät Design. Und er liegt … in Nürnbergs Südstadt, zwischen Bahnhof und Maffeiplatz.
Ansprechpartner*innen:
… zum Event: Prof. Christine Albert, Dekanin der Fakultät und Professorin für Raum- und Eventdesign
… zum Magazin und seiner neuen Ausgabe: Prof. Dr. Max Ackermann, einer der Herausgeber und Professor für Verbale Kommunikation