Ein Rezept für Horror. Wie macht man Menschen Angst?
Wer will sich schon fürchten? Aber manche Menschen suchen förmlich danach. Oder streben danach, Angst zu erzeugen. Und im breiten Spektrum der Horror-Angebote finden alle ihren Platz.
Aber: Was genau macht uns eigentlich Angst? Wie schafft man sie? Wo zieht man Grenzen? Und warum interessiert uns das überhaupt?
Egal ob schaffend oder konsumierend, Menschen haben einen Narren gefressen am ‚Sich gruseln‘ und ‚Sich ängstigen‘. Besonders, wenn alles nur ein Spiel ist.
„… es ist eine gewisse … Affinität der Menschen zum Horror. Das ist ja da. Die Frage ist: Wie kommt man ran? (Dr. (Dr. „Horror“) Lars Krautschick, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Theaterwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU))
„Ich glaube, die effizienteste Art, jemandem Angst zu machen, ist, mit einem Gefühl des Grauens. Also indem man die Vorahnung erzeugt, dass gleich etwas Furchtbares passieren wird. – Der ultimative Schrecken, zumindest für mich, ist etwas, das sehr leise anfängt. Wie das Gefühl, dass etwas hinter einem ist, was man nicht sehen kann. Oder: Dass etwas auf einen zukommt, was man nicht aufhalten kann. Oder: Was man nicht versteht”.
(Katy Towell, Autorin und Illustratorin, Grafik Designerin und Animatorin (skary.com und „Skary Childrin and the Carousel of Sorrow“), Philadelphia, PA)„Genau, und ich glaube zusätzlich zum Unangenehmen ist es ein wirklich super intensives Erlebnis. Ich glaube es gibt kein Genre, was einen so stark körperliche, sensorische, synaptische Erfahrungen widerfahren lässt wie Horror. Und wenn man das verbindet, kathartisch mit der Einsicht, dass “Ohh ein interessantes Phänomen hier, damit sollte ich mich mal beschäftigen”, dann hat man das so tief verankert in dieser Person. Ich jedenfalls finde es großartig.“ (Felix Charin, Regisseur und Drehbuchautor)
„Ich würde schon behaupten, dass subtiler, leiser Horror viel besser funktioniert, um Leuten Angst zu machen. Doch ich glaube, er ist nicht so beliebt. Nur, weil es schwerer ist, so etwas durchzustehen. – Wenn wir etwa über Filme mit vielen Jumpscares reden … Ich glaube, so etwas ist für viele Leute leichter zu verdauen, weil die eher eine Auflockerung sind. Sie sind ein Augenblick des Schreckens, aber sofort gefolgt von Erleichterung, weil die ganze Angst auf einmal aus einem rausgekommen ist. – Wenn man jetzt allerdings so etwas schaut wie ‚Hereditary‘, da bekommt man nicht wirklich so eine Pause. Man hat dieses bleibende Gefühl, dass bald etwas Schreckliches passiert.“ (Megan “Mocha” Okamura, Illustratorin und Comiczeichnerin)
Demme, Marie/ Xenia Streck/ Joana Bess/ Ricardo Mehl: Ein Rezept für Horror. Ein Feature. Nach Interviews mit Katy Towell, Autorin und Illustratorin, Grafik Designerin und Animatorin (skary.com und „Skary Childrin and the Carousel of Sorrow“), Philadelphia, PA, Megan „Mocha“ Okamura (u.a. „The Dummy’s Dummy“), Comiczeichnerin und Illustratorin, Felix Charin, Regisseur und Drehbuchautor, Dr. (Dr. „Horror“) Lars Krautschick, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Theaterwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Gesprochen von Jens Hettrich, mit Laura Kerkering als deutsche Stimme von Megan Okamura und Christiane Osterlänger als Katie Towell. Sommersemester 2020 v. 19. September 2020 (= „Tell me about that …“ Creativity, Design and Media, Language and Writing. Verbale Kommunikation in der Praxis. Ein Podcast-Projekt; Nr. 065). – Dauer: 15:00 Min. [… Unter Verwendung rechtefreier Musik: „Chris Zabriskie – What does anybody know about anything“, „Chris Zabriskie – Cylinder four”, „Chris Zabriskie – Candlepower” – nach der Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.de und “Lex Villena – Sadvillain – 003 (Lex Villena Edit)”, “Lex Villena – Clair De Lune” – nach der Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/ …] – Quelle: https://d.th-nuernberg.de/vk/portfolio/ein-rezept-fuer-horror-wie-macht-man-menschen-angst/