Morgen ohne Worte? Kann man in Zukunft noch von Sprache leben?
Zitate:
„Ich glaub’, es wird immer schwieriger, als Autor oder jetzt als Kinderbuchautor, als Kinderbuchzeichner, davon leben zu können, wenn man nicht wirklich auch unglaublich schnell ist.
Einfach weil es viel schwieriger wird, sich im Markt zu positionieren, aufgrund der vielen, vielen, vielen Titel, die erscheinen und aufgrund der Ausrichtung der Verlage.
Ich glaub’, Verlage sind gar nicht mehr unbedingt an Büchern, sondern sie sind an Projekten interessiert – und häufig an Projekten, die schon irgendwo anders Erfolg hatten. Die sich also, aus irgend ’nem Grund, keine Ahnung, weil sie zusammen mit Kellogg’s produziert wurden, eignen, in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.
Und einzelne Titel werden’s immer schwerer haben, überhaupt in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden …, auch wenn sie sehr, sehr gut sind, auch wenn sie ganz spannend für Kinder sind und genau das Buch, was Kinder heute brauchen. Und ich glaube, das hat sich schon stark verändert und da hab’ ich einfach Angst, dass es noch schlimmer wird, für gute Bücher, überhaupt an die Leser zu kommen.“ (Sybille Hein, Schriftstellerin und Illustratorin)„Zum Beispiel wir bei n–tv, haben die dritt- oder vierterfolgreichste Nachrichten-Website. Da mache ich mir wenig Sorgen.
Also wenn man irgendwann nich’ mehr die Einschaltquote misst zum Beispiel, sondern die Klickzahlen, also die Abrufzahlen als Währung für Werbe-Einnahmen sieht, stehen wir besser da, als wir jetzt dastehen … Und was da auf unserer Website abgerufen wird, sind ja eben nicht nur Print–Inhalte, sondern Videos. Da sind auch ganze Sendungen zu sehen … Es gibt mittlerweile eigenproduzierte Sendungen für die Website bei n-tv. Also die werden gar nicht erst ausgestrahlt, die werden nur für die Website gemacht. Es gibt einen Ereignis-Channel auf der Seite, wo die ganzen Sachen gestreamt werden, die jetzt gerade aktuell passieren, die wir aber zum Beispiel im Programm gar nicht unterbringen, weil gerade irgendein Magazin läuft.“ (Constantin Schreiber, n-tv-Nachrichtenmoderator)
Pfister, Lisa/ Julia Rieppel/ Robin Starke/ Annabelle Thorausch: Morgen ohne Worte? Kann man in Zukunft noch von Sprache leben? Eine Sendung aus der (fiktiven) Reihe „Zukunftsmusik – Berufe neu erfinden“. Ein Feature – nach Interviews mit der Werbetexterin Dagmar Schott, dem „Geschichtenmacher“ Dr. Martin Beyer, der Schriftstellerin und Illustratorin Sybille Hein und dem n-tv-Nachrichtenmoderator Constantin Schreiber. Gesprochen von Claus Christian Thomas, Robin Starke und Annabelle Thorausch. Wintersemester 2013/ 2014 v. 15. Februar 2014 (= „Tell me about that …“ Creativity, Design and Media, Language and Writing. Verbale Kommunikation in der Praxis. Ein Podcast-Projekt; Nr. 020). – Dauer: 15:00 Min. – Quelle: https://d.th-nuernberg.de/vk/portfolio/kann-man-in-zukunft-noch-von-sprache-leben/