Game Design Level 1. Der Fluch der Flascheninsel
Hört mir zu, Ihr Landratten! Ihr wollt Kapitän werden? Ihr wollt Game Designer werden? Dann stellt den Grog beiseite und sperrt mal die Lauscher auf …
„Ich wollte schon einige Male im Leben einen Zeichenkurs belegen, nur reizte mich der physische Prozess des Zeichens nie genug. Viel mehr faszinierten mich die Ideen von fiktiven Orten oder Ideen von fremden Welten. Ich spielte wirklich viele Videospiele. Ich habe alle Comics gelesen, die mir mein Bruder in die Hand drückte. Und genau das sind die Dinge, in die ich mich verliebt habe.
Es kam schon mal vor, dass ich bis zwei, drei Uhr morgens wach war und plötzlich meinen Vater hörte. Ich versteckte mich so schnell ich konnte und verkroch mich im Bett, weil ich ‚Final Fantasy XI‘ oder ‚Counter Strike‘ spielte, oder was auch immer.
Ich dachte mir, ich habe keine Lust für Geschäftskunden zu arbeiten. Ich will nicht fünf Versionen einer ‚Sprite‘-Dose machen müssen, um die Marktforschung entscheiden zu lassen, welche die Richtige ist. Ich wollte einfach Videospiele machen.“ (Chris Bell, Game Designer Los Angeles)„Mein Name ist Jan Müller Michaelis, ich bin Creative Director bei ‚Daedalic Entertainment‘ und ich habe in dieser Funktion nicht nur die Leitung unseres gesamten Entwicklungsapparats am Hals, sondern bin hauptsächlich die kreative Leitung für das eine Projekt, an dem ich immer jeweils sitze.
Ich wollte eigentlich immer Geschichtenerzähler werden, glaub ich.
Und als es dann auf die Diplomarbeit zuging, musste ich mir halt überlegen: Womit beschäftige ich mich denn am meisten? Gibt es irgendetwas, wofür ich brennen kann? Als Nebenerzeugnis dieser Arbeit ist dann mein erstes Spiel entstanden: ‚Edna bricht aus‘.“ (Jan Müller-Michaelis, Creative Director von Daedalic Entertainment, Hamburg)„Hi, mein Name ist Jacob Janerka und ich bin der Entwickler des Point-and-Click-Adventures ‚Paradigm‘. Im Moment arbeite ich gleichzeitig an mehreren Spielen.
Ich war auf einer Hochschule für Illustration. Aber ich wusste nicht so genau, wie ich Illustrator werden sollte. Außerdem wollte ich schon immer Spiele machen.
Das war was Magisches. Aber da wo ich herkomme, gab es keine Spiele-Entwicklerfirmen. Das war dann keine Option. Dann saß ich lange in meinem Zimmer. Drei Jahre lang … und hab ein Video-Spiel entwickelt.“ (Jacob Janerka, Game Developer Perth, Australien )„Ich persönlich bevorzuge ja den Freelancing-Lebensstil und die Freiheit, die damit einhergeht. Denn in einem großen Studio zu arbeiten, heißt, sich an einen Arbeitsprozess anzupassen, der nicht unbedingt den künstlerischen Bedürfnissen der Produktion dient. Sondern eher allen anderen und was du tust, dient einem größeren Prozess.
Du wirst ein sehr kleines Zahnrad in einer sehr großen Maschine und du musst dich mit dieser Rolle identifizieren. Das habe ich nicht gemocht, als ich in einem großen Studio gearbeitet habe.“ (Even Amundsen, Concept Artist und Illustrator)
Cebeci, Ebru/ Nick Henke/ Nicole Limbrunner/ Dominik Raidl: Game Design Level 1. Ein Feature. Nach Interviews mit Chris Bell, Game Designer, Even Amundsen, Concept Artist und Illustrator, Jan Müller-Michaelis, Creative Director von Daedalic Entertainment, und Jacob Janerka, Game Developer. Gesprochen von Lucas Jubl und Thomas Hufnagel. Musik von Denise Pirkl. Wintersemester 2017/ 2018 v. 20. Februar 2018 (= „Tell me about that …“ Creativity, Design and Media, Language and Writing. Verbale Kommunikation in der Praxis. Ein Podcast-Projekt; Nr. 046) – Dauer: 15:00 Min. [… Denise Pirkl hat ihr eigenes Stück „Indie Game Radio“ selbst für das Projekt eingespielt …] – Quelle: https://d.th-nuernberg.de/vk/portfolio/game-design-level-1/