Heute hat man die Wahl zwischen Comics, Filmen, Computerspielen und bald der Virtual Reality, kurz VR. Jedes Medium hat seine eigenen Stärken, was das Geschichtenerzählen oder Storytelling angeht.
Doch wie schöpfen Kreative dieses Potential ihrer Medien aus?
Zum Beispiel das Verhältnis von Text und Bild in Comic und Cartoons?
„Man sollte es, glaub ich, immer so nutzen, dass keins von beidem entbehrlich wäre. Also blöd ist immer, wenn man einen Cartoon hat, zum Beispiel, und der Witz findet komplett in den Sprechblasen statt. Also das Bild ist eigentlich überflüssig. Und am schönsten ist es eigentlich, wenn Text und Bild zu einem Ganzen werden, dadurch, dass sie nur miteinander funktionieren.“ (Leonard Riegel, Comiczeichner, Cartoonist, Illustrator und Autor, unter anderem für das Satiremagazin Titanic)
Wie im Grunde alle Elemente eines Films den Gesamteindruck beeinflussen können
„Und da ist sowohl der Schauplatz, als auch die Kamera, als auch das Licht, als auch die Stimmung, die jeweils als Protagonist gelten könnten. Und die kann man ja schon genau steuern. Man weiß ganz genau: Okay, dies ist jetzt eine bedrohliche Szene, sie soll Angst hervorrufen, Unsicherheiten, düster sein. Und dann spielt man mit dem Licht, mit dem Kamerawinkel. Und diese Sachen sind dann halt Werkzeuge, mit denen man arbeiten kann.“ (Adam Wesierski, Concept Artist, Matte Painter bei Mackevision, CGI, VFX und 3D Animationen, größtenteils für Filmprojekte)
Und Games bereiten einem Erlebnisse …
„Also es geht ja bei Spielen darum, dass man etwas erlebt, in einem Spielsystem. Während man ja bei anderen Medien, jetzt beim Film, sieht man etwas, was andere erlebt haben, oder man liest etwas, was andere erlebt haben, im Buch, oder man hört etwas, was andere erlebt haben, im Hörspiel. Und das ist schon ein Unterschied. Es kommt natürlich immer drauf an, wie abstrakt das System ist, aber dadurch kann man andere Erfahrungen machen, weil man selbst involviert ist und sich mit einem Thema auseinandersetzt und in einer Situation ist, die dann eben auch vom Autor entsprechend gestaltet werden kann.“ (Stefan Köhler, Game Writer und Narrative Designer, Game Journalist, unter anderem für WASD)
Virtual Reality lässt einen vielleicht noch stärker dabei sein …
„… wenn die Leute hier spielen, man sieht das ja dann von außen, wie die wirklich dann überhaupt nicht mehr merken, dass sie in einer Halle sind, sondern die sind dann wirklich drin, komplett. Also das heißt, die kann ich schon wirklich da reinbringen, umso besser die Grafik ist, umso besser das Spiel ist, umso besser das Storytelling des Spiels, der Handlung ist, umso mehr kann ich eben auch diese Immersion auch machen. Und dann gibt es eben auch andere Möglichkeiten, wo ich das noch verstärken kann. Da arbeiten wir ja auch, also unsere Audiokollegen hier, daran, dass wir diesen 3D-Sound noch mit haben, also dass ich nicht nur etwas sehe, sondern dass ich auch einen dreidimensionalen Sound mit hab. Also da hab ich dann noch einen Sinn mehr angesprochen, um dadurch eben auch noch mehr Immersion zu gewährleisten.“ (René Dünkler, Dipl.-Wirtschafts-Ingenieur, Technologie Marketing für die Fraunhofer Gesellschaft (Holodeck – Virtual Reality))
Espach, Lisa/ Johannes Hartmann/ Ingram Schell/ Maria Thurn: Bilder und Geschichten – Was macht gutes Storytelling aus? Ein Feature. Nach Interviews mit Leonard Riegel, Comiczeichner, Cartoonist, Illustrator und Autor, unter anderem für das Satiremagazin Titanic, und Adam Wesierski, Concept Artist, Matte Painter bei Mackevision, CGI, VFX und 3D Animationen, größtenteils für Filmprojekte, und Stefan Köhler, Game Writer und Narrative Designer, Game Journalist, unter anderem für WASD, und René Dünkler, Dipl.-Wirtschafts-Ingenieur, Technologie Marketing für die Fraunhofer Gesellschaft (Holodeck – Virtual Reality). Gesprochen von Frederik Bott und Ingram Schell. Wintersemester 2016/ 2017 v. 12. Februar 2017 (= „Tell me about that …“ Creativity, Design and Media, Language and Writing. Verbale Kommunikation in der Praxis. Ein Podcast-Projekt; Nr. 039). – Dauer: 15:00 Min. – Quelle: https://d.th-nuernberg.de/vk/portfolio/875/