Designers‘ Circle: Gestaltung von Porzellanobjekten durch 3D-Druck

Die Produktdesignerin und Künstlerin Babette Wiezorek war zu Gast im DESIGNVEREIN, um im Rahmen des Designers‘ Circles über ihre Arbeit mit Porzellan und keramischen Materialien zu sprechen, die sich besonders durch die Verbindung von Handwerk und digitaler Technologie auszeichnet.

Beim 3D-Druck mit Porzellan stößt sie dabei häufig auf die Herausforderung, dass viele Programme für Plastik ausgelegt sind. Daher entwickelt sie eigenen Code, um die Grenzen des Druckers zu erweitern. Durch die nodebasierte Architektur dieser Programme kann sie komplexe Algorithmen erstellen und die Schichtung der Objekte bereits während der Modellierung betrachten und anpassen.

Ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit ist deshalb der Prozess selbst und das Arbeiten mit dem Unvorhersehbaren. Jeder Druckprozess ist anders und nicht immer exakt reproduzierbar, was dazu führt, dass die Parameter ständig wechseln und das Ergebnis oft eine Überraschung ist. Sie sieht diese Eigenheiten nicht als Fehler, sondern als „Features“. Die entstehenden Formen ähneln oft textilen Oberflächen und zeichnen sich durch filigrane, komplexe Strukturen aus.

Wie bei traditionellen Keramiktechniken, bei denen Formen oft durch das Aufeinanderlegen von Tonsträngen oder „Würsten“ aufgebaut werden, arbeitet Babette Wiezorek bei ihren 3D-gedruckten Porzellanobjekten ebenfalls mit einer Art Linienführung. Der programmierte „Fahrweg“ des 3D-Druckers legt das flüssige Porzellan Schicht für Schicht ab, wodurch sich die Form additiv aufbaut – ein Prozess, der, obwohl technologisch völlig anders, das Prinzip des Gestaltens durch das sukzessive Hinzufügen von Materiallinien oder -schichten aufgreift.

Unter ihrem Label Additive Addicted erstellt sie nicht nur Objekte für ihren Onlineshop, Galerien, Messen und Märkte, sondern bietet auch Sonderanfertigungen, Kooperationen, Wissensvermittlung im 3D-Bereich und technologisches Consulting an.

Text und Fotos: Giuseppe Troiano

7. Mai 2025

Designers‘ Circle: Von Mode- und Grafikdesign zur Set Decoration

Die Oscar-Preisträgerin Ernestine Hipper gab beim Designers’ Circle am 25. März 2025 einen faszinierenden Einblick in die Welt der Filmausstattung. Die bis auf den letzten Platz gefüllten Reihen an der Fakultät Design zeugten von großem Interesse an ihrer Arbeit. Die Filmausstatterin präsentierte sich als sehr unaufgeregte und natürliche Persönlichkeit, die den Studierenden mit viel Gefühl und Pathos die oft herausfordernde Arbeit einer Set Decoratorin näherbrachte. Dabei scheute sie auch humorvolle Anekdoten nicht – so verriet sie mit einem Augenzwinkern, dass ihr Oscar aktuell als Türstopper diene. Sie sprach offen über die paradoxe Situation, dass ein solcher Preis auch eine Bürde sein kann: Seit dem Gewinn der begehrten Auszeichnung hat sie Schwierigkeiten, neue Aufträge zu erhalten, da viele denken als Oscar-Preisträgerin wäre sie nun unbezahlbar.

Mit dem Oscar für das beste Szenenbild für „Im Westen nichts Neues“ (2022) –den sie sich mit Christian M. Goldbeck teilte – feierte die preisgekrönte deutsche Filmausstatterin ihren größten Erfolg. Die Arbeit an diesem Film war, laut eigener Aussage, extrem herausfordernd. Die Covid-Pandemie erschwerte die Dreharbeiten erheblich, und die Filmlocation, ein ehemaliges Schlachtfeld, musste auf Blindgänger überprüft werden. Das knappe Budget erforderte viel Kreativität und Improvisationstalent. Alte Requisiten mussten mit größter Sorgfalt behandelt werden, da sie wertvoll und fragil waren.

Die Zeit war ein ständiger Faktor. Sets mussten innerhalb von nur drei Tagen aufgebaut und ebenso schnell wieder abgebaut werden. Was nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnte, musste nachträglich digital bearbeitet oder durch die Kameraperspektive kaschiert werden. Dieser Akkordarbeit und der ständige Zeitdruck zeugen von der Notwendigkeit starker Nerven und großer Ausdauer, um als Set Decoratorin erfolgreich zu sein. Ernestine Hippers fotografisches Gedächtnis erwies sich bei den komplexen und detailreichen Aufgaben als unschätzbare Hilfe.

Die Zusammenarbeit mit dem*der Regisseur*in ist ein zentraler Aspekt der Arbeit als Set Decorator*in. Es ist ein ständiger Austausch von Ideen und Vorstellungen, um die Vision des*der Regisseur*in visuell umzusetzen. Manchmal werden aufwändige Dekorationen und Sets gebaut, von denen im fertigen Film nur kleine Ausschnitte zu sehen sind. Dies erfordert Flexibilität und die Fähigkeit, auch für scheinbar unbedeutende Details höchste Qualität zu liefern.

Unmittelbar nach ihrer Arbeit an „Im Westen nichts Neues“ folgte für Ernestine Hipper ein Engagement bei „Tár“, einem psychologischen Drama, das die komplexe Geschichte der fiktiven, weltberühmten Dirigentin Lydia Tár (gespielt von Cate Blanchett) und deren beruflichen wie privaten Fall erzählt. So wechselte sie direkt von der düsteren Realität des Schlachtfelds in die elegante Welt der Berliner Mid-Century-Architektur – ein thematischer und visueller Kontrast, der kaum größer sein könnte.

Am Ende hatten die Studierenden die Ehre den Oscar – den Ernestine mitgebracht hatte – selbst mal anzufassen, zu fotografieren und zu bewundern.

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Text & Bilder: Giuseppe Troiano

31. März 2025

Designers’ Circle: Graphic Novels und persönliche Geschichten mit Nando Von Arb

Der Comic-Autor und Illustrator Nando Von Arb gab beim Designers’ Circle am 14. Januar 2024 im bis auf den letzten Platz gefüllten DESIGNVEREIN einen Einblick in seine persönlichen und künstlerischen Erfahrungen. Selbstironisch und offen zeigte er eine beeindruckenden Umfang an unterschiedlichen Arbeiten und ging dabei vereinzelt sehr in die Tiefe.

Über seinen Arbeitsprozess sagt er: „Ich weiß, wenn ich ein Buch beginne, nicht, wo der Anfang ist und wo das Ende. Für mich ist das ein fließender Prozess.“ Für seine Graphic Novels „Drei Väter“ und „Fürchten lernen“, die jeweils auf den Abschlussarbeiten seines Bachelor- und Masterstudiums aufbauten, bedeutete das, dass er sich dem fertigen Produkt durch die Anfertigung von Dummies annähert, die unterschiedlich gestaltete, stets analog mit Bleistift oder Kugelschreiber bearbeitete Seiten in gebundener Form und unterschiedlichen Formaten zusammenbringen. Am Ende entsteht ein „Stapel des Todes“ – die Basis für den nächsten Step: Die Digitalisierung und Colorierung. Dabei wechselt er von Kapitel zu Kapitel schon mal die Vorgehensweise oder den Stil, wenn es sich für ihn passend anfühlt.

Spannend dabei: Beide Werke sind stark autobiografisch und waren für ihn persönlich auch wichtige Schritte der Auseinandersetzung mit dem eigenen Aufwachsen, Ängsten und psychischen Herausforderungen. „Eigentlich zeichne ich, um keine Panik zu haben. Aber sich während des Zeichnens von „Fürchten lernen“ daran zu erinnern, wie sich eine Panikattacke anfühlt ist heftig. Ich musste zwischendurch Pause machen und habe zum Beispiel ein Blumenfeld gezeichnet und das hat es auch ins Buch geschafft. Das Schöne ist Teil des Hässlichen.“

Auch die Realität des Berufsalltags als Comiczeichner und Illustrator in einem Gemeinschaftsatelier mit 19 anderen Kreativen kam nicht zu kurz. An zahlreichen Arbeitsbeispielen erzählte er, mit humorvollem Pragmatismus, von schlechter Bezahlung und der Notwendigkeit, Projekte querzufinanzieren und sich dabei „mit dem Teufel einzulassen.“ Dabei lässt er langfristige Ziele nicht aus den Augen und zeigte den Anwesenden sehr anschaulich, wie man über Förderanträge und Stipendien durchaus strategisch und beharrlich vorgehen muss, um größere eigene Ideen zur Umsetzung zu bringen.

Seine Bücher können in den nächsten Tagen bei der Buchhandlung Jakob erworben werden. Wir bedanken uns bei Nando für das Kommen und die Offenheit!

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Text: Sebastian Schnellbögl
Bilder: Tim Böhmerle

15. Januar 2025

Designers’ Circle: Screening und Filmgespräch zu: „BIS HIERHIN UND WIE WEITER?“

Designers’ Circle-Filmpremiere: Im Casablanca Filmkunsttheater zeigten wir mit dem Dokumentarfilm „BIS HIERHIN UND WIE WEITER?“ zum ersten Mal einen Kinofilm. In der anschließenden Fragerunde diskutierte der Regisseur und ehemalige Student der Fakultät Design der TH Nürnberg, Felix Maria Bühler mit den Zuschauenden über seine Beweggründe, einen Dokumentarfilm über radikalen Klimaaktivismus zu drehen.

Auch wenn er die Protagonist*innen des Films eng begleitete – vom Hungerstreik der Letzten Generation in Berlin bis zur Räumung des Protestcamps in Lützerath – sieht er sich selbst nicht als Aktivist. Aber dennoch ist er nicht nur neutraler Beobachter, sondern lebte auch eine zeitlang in Lützerath und nutzt mit diesem Film seine gestalterischen Fähigkeiten, um ein Thema aus einer sehr persönlichen und intimen Perspektive zu beleuchten, die für ihn in den Medien häufig sehr einseitig dargestellt wird.

Für Felix Maria Bühler bot der Abend ebenfalls eine Premiere: Nach Kinotour im Herbst und vielen Terminen in ganz Deutschland wurde er zum ersten Mal nach seiner Lieblingsszene gefragt. Sie spielt in Lützerath, einem Ort, der im Film und für ihn persönlich immer wiederkehrt. Nicht als physische Location, sondern als Erinnerung, als Gefühl einer Utopie: Eine Keimzelle einer klimagerechten Gesellschaft.

Vielen Dank an all die Menschen, die den Kinosaal bis zum letzten Platz gefüllt haben, das Casablanca Filmkunsttheater für die tolle Zusammenarbeit und Felix Maria Bühler für seine Offenheit und Zugewandtheit. Und wenn ihr den Film selbst sehen wollt: Vereinzelt läuft er noch in Kinos und ab Mitte 2025 wird er als Stream verfügbar sein.

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Text: Sebastian Schnellbögl
Bilder: Leon Greiner

11. Dezember 2024

Designers’ Circle: Zeitgefühl und kulturelle Anker im Produktdesign

Alexander Mankowsky, Soziologe und Zukunftsforscher bei Mercedes-Benz AG, hat am 26. November 2024 im Kreativzentrum OM7 spannende Perspektiven zur Zukunft des Designs präsentiert. Sein Vortrag im Rahmen des Designers’ Circle beleuchtete sowohl technologische als auch gesellschaftliche Entwicklungen, die unsere Welt bis 2100 prägen könnten.

Ein zentraler Punkt war die Frage, wie Design den Anforderungen der Zukunft gerecht werden kann. Mankowsky erklärte, dass aktuelle Innovationen wie generative künstliche Intelligenz (KI) lange Entwicklungsgeschichten haben.

Alexander Mankowsky im OM7.

Mit Blick auf die Nachhaltigkeit kommt in der Automobilindustrie der Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle zu. Materialien sollen so gestaltet und genutzt werden, dass sie mehrfach verwendet und recycelt werden können. Dies ist nicht nur aus ökologischer Sicht sinnvoll, sondern auch ein Treiber für Innovationen.

Mankowsky gab außerdem Einblicke in aktuelle Entwicklungen bei Mercedes-Benz, die zeigen, wie solche Ideen umgesetzt werden können. Dabei verwies er auf die Notwendigkeit, technologische, soziale und politische Aspekte miteinander zu verbinden. Nur so könne eine nachhaltige Zukunft gestaltet werden.

Zum Abschluss seines Vortrags nahm sich Mankowsky viel Zeit, um Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Die Diskussionen zeigten, wie komplex und spannend die Themen sind, die er angesprochen hat. Es wurde deutlich, dass Innovation nicht nur technisches Können erfordert, sondern auch ein tiefes Verständnis für gesellschaftliche Zusammenhänge.

Fotos: Tim Böhmerle / DESIGNVEREIN

Graphic Recording von Chili.

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Text: DESIGNVEREIN
Bilder: Tim Böhmerle

29. November 2024

Merry PRINT Mas im PrintLAB

Dieses Jahr lädt das PrintLAB zum gemeinsamen Weihnachtsdrucken und unserer ersten Merry PRINT Mas Session. Gedruckt werden können eigene Motive von Illustration über Grafik bis hin zur Weihnachtskarte oder Postkarte.

Alle Studierende, die bereits eine Sicherheitsunterweisung haben, sind herzlich eingeladen sich an folgenden Terminen über unsere Online Einschreibung https://elearning.ohmportal.de/course/view.php?id=4842 / PW: PrintMas24 einzutragen.

10.12. mit Marius von 14—16:30 Uhr
12.12. mit Mareta von 14—16:30 Uhr
13.12. mit Timo von 10—15:00
Uhr

Für das Weihnachtsdrucken ist ein Unkostenbeitrag von 5 Euro für das Material zu entrichten. In dem Preis sind die Masterfolien, Farbe und Papier für 10 Drucke im Format DINA3 inkludiert.

In diesem Sinne wünschen wir euch frohes Drucken!

Merry PRINTmas!

25. November 2024

Schwellenangst von Luisa Stömer und Eva Wünsch

Buchpräsentation im Künstlerhaus, K4, Vorsaal am 4.12.2024 um 20 Uhr

Können wir anders und offen über den Tod und das Sterben sprechen? Wie können wir mit Schmerz umgehen und in Trauer füreinander da sein? Was passiert mit einem Körper, wenn er gerade stirbt, und warum ist die Redewendung „im Tod sind alle gleich“ ein so großes Missverständnis?

In diesem außergewöhnlich illustrierten Buch schaffen Luisa Stömer und Eva Wünsch einen neuen grafischen Zugang zu einem schweren, noch weitgehend tabuisierten Thema: dem Sterben.

Die beiden Autorinnen lesen an diesem Abend aus ihrem neu erschienen Buch im Kunstmann Verlag.

25. November 2024

Creative Paper Conference

24. – 25. Oktober 2024
Alte Kongresshalle München

Print wirkt, überzeugt und begeistert – heute mehr denn je. Wer erfolgreich kommunizieren möchte, sollte sich aus einem Mix aus Medien bedienen und die Vorteile von Print und Design gezielt ausspielen. Auf der Creative Paper Conference zeigen Kreative aus verschiedenen Fachrichtungen ihre Best-Practice-Beispiele, ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen und verraten mehr zu den Designprozessen ihrer Arbeiten. Neben dem Vortragsprogramm finden Besucher auch einen großen Ausstellungsbereich vor. Hier zeigen Papier-, Druck- und Veredelungsfachleute ihre Produkte und Innovationen und freuen sich, ins Gespräch zu kommen. Die Creative Paper Conference bietet zwei Tage, prall gefüllt mit Informationen und Inspirationen und zeigt, wie man heute Print-Produkte gestaltet, die schön, relevant und überzeugend sind.

Zusätzlich zu dem exklusiven Vortragsprogramm bietet die Veranstaltung als besonderes Highlight noch einen Messebereich auf über 700 Quadratmeter Fläche. Hier finden Sie eine großen Anzahl an Informationsständen der wichtigsten Unternehmen der Papier, Druck und Veredelungsbranche. Sie können die Papiere, Veredelungen und Druckmuster mit eigenen Händen anfassen und mit den relevanten Ansprechpartnern in Kontakt kommen. Nutzen Sie die Möglichkeit sich Zentral einen schnellen Überblick über die Branche und deren Angebote zu machen.

www.creative-paper.de

17. Oktober 2024

Jazz & Design – Ausstellung auf NUEJAZZ 2024

Poster, Bilder und Geschichten … Und abermals wird ein Workshop bei der Projektwoche der Fakultät Design zu einer Ausstellung auf einem internationalen Festival, dem Jazz-Festival NUEJAZZ

NUEJAZZ ist unserer Fakultät verbunden … Schon durch seinen Namen, denn der stammt ursprünglich aus einem ersten Semester Verbale Kommunikation, aber auch durch Workshops und Ausstellungen. Und: Einer unserer Absolventen und Lehrbeauftragten, Philipp Dittmar, ist zuständig für das visuelle Erscheinungsbild. Andere dokumentieren Konzerte, Menschen und Musik mit Video und Fotografie.

Jazz kommunizieren

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, so die Erkenntnis des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick. Der Satz ist derart berühmt, dass er zu einer Redensart wurde. Aber was heißt das für den Jazz? Auch der Jazz kommuniziert. Und zwar immer. Ob er will oder nicht. Vor allem durch Musik. Aber ebenso durch seine Gestaltung. Design nimmt diese Kommunikation ernst. Alles andere unterläuft einem, wie ein Ausrutscher oder Tritt in einen Fettnapf.

Denn: Wie wird ein Publikum auf Konzerte aufmerksam? Wie sehen Plattencover aus? Wie viel Haltung steckt in Style und Attitüde, in Mode, Schriftarten und Bühnenbildern? Was zerstören dilettantische Fotografien, halbgare Videos oder eine schlechte Website? Welche Menschen fühlen sich angesprochen? Auch: welche Generation?

Gute Gestaltung half dem Jazz: von den Handzetteln aus New Orleans über legendäre Label wie Blue Note und ECM bis hin zu seiner Rolle in Anime und Computerspielen.

Diese Ausstellung greift das auf. Sie meint aber noch etwas anderes. Hier zeigen Poster und Plakate, Gefühle und Geschichten rund um den Jazz. Hier reagieren Design-Studierende auf seine Historie, Praxis und wiederkehrenden Themen, aber gleichfalls auf berühmte Vorläufer in Sachen Kunst und Gestaltung. Ob Jazz als Erlebnis, Weltmusik oder Sound der Freiheit, ob durch die Rolle der Frauen im Jazz oder bekannte Stücke …

Montag / 21. Oktober 2024 – 19:00 Jazz & Design – Vernissage – Freier Eintritt
Kulturwerkstatt Auf AEG – Foyer – Fürther Straße 244d 90429 Nürnberg

BTW unsere Ausstellung ist noch bis zum 20. November 2024 sehen.
Jeweils von 9:00 – 20.00 Uhr

Hier sehen wir Drucke, Illustrationen, Fotos und Grafiken, Experimente mit Formen und Schrift, Analoges und Digitales. … Arbeiten der Studierenden Ozan Biraker, Celina Erler, Lisa Memmler, Mai-Huong Nguyen, Arunthathi Panchalingam, Ana Scheele, Luise Sébök, Felix Sommerburger, Selina Ullmann und Carolin Wabra. – So zeigt die neue Ausgabe von NUEJAZZ die Ergebnisse eines Workshops mit Studierenden aus dem Sommer 2024, betreut von den Professoren Peter Krüll, Grafikdesign (em.), und Dr. Max Ackermann, Verbale Kommunikation/ Language in Media and Design.

Übrigens: Neben Ermäßigungen für Studierende bei den großen Konzerten von NUEJAZZ, gibt es auch ein gänzlich kostenfreies Programm in den kleineren Räumlichkeiten der Kulturwerkstatt Auf AEG.

Warum „Jazz & Design”?

Die Fakultät Design der OHM, der TH Nürnberg, hat so ihre eigene Tradition, was Jazz angeht. Seit Jahren forscht und lehrt sie in diesem Bereich. So hat sie in den vergangenen Jahren Konzertreihen und Projekte mit Plakaten unterstützt, sich mit einer Ausstellung am Jubiläum der renommierten Jazzabteilung der Musikhochschule Dresden beteiligt, sowie für den European Jazz Workshop gestaltet. Ein Absolvent gewann mit der Biografie eines Jazzmusikers, der zum Pop-Star wurde („Who’s the Scatman?”), den renommierten Max-und-Moritz-Preis für das „beste deutschsprachige Comic-Debüt” und den Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur.


Text: Max Ackermann
Bilder: NUEJAZZ, Philipp Dittmar, – Ozan Biraker, Mai-Huong Nguyen, Lisa Memmler und Luise Sébök

15. Oktober 2024

Designers’ Circle x Social Design Days x Zukunftsmusik

Am Dienstag, den 10. Oktober, trotz strömenden Regens, fand ein inspirierender Vortrag im Rahmen der Social Design Days von bayern design statt. Der DESIGN VEREIN lud zu einem Sondertermin des Designers’ Circles an den Kaufhof in der Nürnberger Innenstadt ein. Im Mittelpunkt stand der Gastvortrag des renommierten Social Designers Felix Egle, der spannende Einblicke in seine gestalterische Praxis gewährte.

Egle thematisierte die Rolle von Designer*innen an der Schnittstelle zwischen verschiedenen soziopolitischen Feldern und betonte, wie Design einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten kann. Dabei erläuterte er, wie Social Design nicht nur ästhetische, sondern auch soziale, ökologische und politische Fragestellungen aufgreift, um positive Veränderungen zu bewirken.

Trotz des widrigen Wetters war die Veranstaltung gut besucht und das Interesse an der Diskussion über die Verantwortung von Designerinnen in der heutigen Zeit groß.

Eine Kooperation mit bayern design im Rahmen der Social Design Days Nürnberg und Teil des Programms von Zukunftsmusik – Transformation des Kaufhof-Areals mittels Kunst und Kultur, veranstaltet vom Projektbüro im Geschäftsbereich Kultur der Bürgermeisterin, gefördert durch den Freistaat Bayern im Bayerischen Städtebauförderprogramm.

Photos by: Leon Greiner, https://lerot.de/

10. Oktober 2024