Radikale Zärtlichkeit ausstellen

Und wieder einmal eine Ausstellung, doch diesmal nicht eine mit Abschlussarbeiten wie die Werkschauen, von Semesteraufgaben (wie Design Topics) oder eines Moduls (wie ohmformat), sondern: die von zwei Studierenden.

„Radikale Zärtlichkeit meets gnadenlose Ehrlichkeit”

Unter diesem Titel zeigen Sara Henkel und Tanja Röser Werke, die auf ein bestimmtes Buch reagieren, auf „Radikale Zärtlichkeit – warum Liebe politisch ist“ von Şeyda Kurt.

Vielleicht erinnern sich ja die eine oder der andere noch daran …

Dieses Buch war schon einmal Thema an der Fakultät, nämlich in Form einer Posterserie für eine „Nacht der Radikalen Zärtlichkeit”. Hier warben Studierende aus dem Modul Grafik Design mit typografisch gestalteten Plakaten für ein Event mit der Autorin Şeyda Kurt.

Zum Hintergrund

Mit ihrem Projekt  „OHMYLOVE – Technologie trifft Zärtlichkeit“ gewann die Technische Hochschule Nürnberg  bei der Initiative „Eine Uni – ein Buch“.

Nun lesen in zwei Semestern – im Idealfall – möglichst viele, wenn nicht gar alle Hochschulangehörigen gemeinsam ein Buch. Und die Wahl fiel interessanterweise auf ein Werk, das Liebe als etwas Politisches beschreibt.

Liebe als etwas, in dem es nicht nur Leidenschaft und Sehnsüchte gibt, sondern auch Machtverhältnisse und Zuschreibungen, Vorurteile und quälende Erwartungen, von Geschlechterrollen und Gender-Fragen, Medien-Mustern und Schönheitsidealen, über Anspruchsdenken und Arbeitsbelastung bis hin zu Hierarchien und Gewalt.

Denn Liebe ist nicht nur, was wir fühlen, sondern auch das, was wir fühlen wollen, das, von dem wir glauben, wir müssten es, wir sollten es, wir dürften es.

Und eben davon handelt auch diese Ausstellung … die nach der Eröffnung am zweiten Dezember noch bis zum 15. Dezember 2022 zu sehen sein wird. Und zwar gleich hier, in den Räumen der Fakultät Design.


Text: Max Ackermann
Bilder: Sara Henkel und Tanja Röser

29. November 2022