Der Designers’ Circle ist die Gastvortragsreihe an der Fakultät Design. Designer*innen aus unterschiedlichen Bereichen geben Impulse und zeigen Wege aus dem Studium auf. Die Reihe wird von Sebastian Freudenberger, Amelie Baumer und Tim Böhmerle vom DESIGNVEREIN ehrenamtlich und mit Unterstützung vieler DV-Mitglieder organisiert. Viermal pro Semester, immer an Dienstagen um 19:00 Uhr und an wechselnden Kreativorten in Nürnberg+.
Ein echter Academy Award zum anfassen: Oscargewinnerin Ernestine Hipper bei ihrem Vortrag im Sommersemester 2025. Foto: Giuseppe Troiano
Die Termine in der Übersicht: 28.10.2025: Ann-Christin Ahrens: BVG Audio Branding – Service Design zum Hören 25.11.2025: Viktoria Hager: Emojis zwischen Macht, Kommerz und Utopie 09.12.2025: Stephan Dybus: Vom biografischen Erleben zur visuellen Sprache 20.01.2026: Cihan Tamti: No Shortcuts: Gute Gestaltung durch Offenheit und Ausdauer.
Designtheorie hat durch den Masterstudiengang Design For Digital Futures Einzug gehalten an der Fakultät Design der TH Nürnberg – wie passend also, dass mit Dr. Aliena Guggenberger eine Kunsthistorikerin im Designers’ Circle zu Gast war, die im Forschungsprojekt UN/SEEN vom Gutenberg Designlabor der Hochschule Mainz zur Geschichte des Grafikdesigns forscht.
Ziel von UN/SEEN ist die Sichtbarmachung historischer Grafik-Designerinnen. Denn, wie sich am Vortragsabend zeigte: Männliche Designer-Vorbilder hatten viele der Anwesenden parat, bei Designerinnen sieht es schwieriger aus – besonders, wenn man in die Zeit vor dem Bauhaus eintaucht. Die Arbeit des Forscherinnenteams von UN/SEEN taucht genau dort in die Designgeschichte ein, denn der Anteil von Designerinnen in Standardwerken ist marginal. Und, wie Dr. Aliena Guggenberger sagt:
„Gesehen zu werden ist der erste Schritt um wahrgenommen zu werden“.
Dieses Ziel erreicht das Projekt durch aufwändige Recherchearbeit: Archive, Sammlungen, Gespräche mit Nachfahren. Dabei spielt der Transfer zwischen Designtheorie und -geschichte auf der Einen sowie gestalterischer und kommunikativer Praxis auf der anderen Seite eine wichtige Rolle: Ergebnisse finden über verschiedene Kanäle ihren Weg in die Öffentlichkeit – auf Instagram mit Einblicken in Forschungsprozesse, über Wiki-Workshops auf Wikipedia und auf einer eigenen Online-Plattform mit über 300 Biografien – bald auch in einer umfassenden Publikation. Ein Beispiel: Lilli Behrens – Zeichnerin und Textilkünstlerin – doch auf Wikipedia in erster Linie beschrieben als Frau des Designers Peter Behrens. UN/SEEN möchte das ändern und dazu beitragen, diese „Behrens-Gap“, wie Aliena Guggenberger sie nennt, zu überwinden.
Ein besonderer Dank gilt Stephanie Braun und Matthias Dachwald vom Kunsthaus Nürnberg für die Einführung und die Möglichkeit, den Designers’ Circle Mitten in der Ausstellung INSIDE STREETS von Ariane Kipp und Cris Koch stattfinden zu lassen, die mit ihren Collagen und Assemblagen den künstlerischen Umgang mit grafich gestalteten Materialien zeigt.
Studierende des 3. Semester Grafikdesign auf Exkursion in Leipzig
Museum für Druckkunst
Am 3. Dezember 2024 unternahmen Studierende aus dem 3. Semester Grafikdesign gemeinsam mit Studierenden der Fachhochschule Dortmundeine Exkursion nach Leipzig, um das Museum für Druckkunst zu besuchen und die dortige Druckkunst praxisnah kennenzulernen. Das Museum wurde 1994 gegründet und 2000 in eine private Stiftung überführt. Auf vier Etagen veranschaulichen rund 90 funktionsfähige Maschinen 550 Jahre Druckgeschichte.
Unter Anleitung der Werkstattleiter hatten wir die Möglichkeit, selbst an den Maschinen zu arbeiten. Mit Holzbuchstaben und Bleisatz gestalteten und druckten wir eigene Plakate, was uns die handwerklichen Anforderungen und die Komplexität des traditionellen Drucks verdeutlichte.
Wir besuchten die Designagentur Bureau Est, eine deutsch-französische Büro mit Standorten in Leipzig und Paris. Die Gründer Lisa Petersen, Sebastian A. Schmitt und Marie Schuster (David Voss war anderweitig unterwegs) stellten ihre Projekte vor, die sich durch konzeptionelles Design im Kulturbereich auszeichnen. Sie gaben Einblicke in ihren Arbeitsprozess, der durch klare Strukturen, offene Kommunikation und enge Zusammenarbeit mit Partnern geprägt ist.
Am Mittwoch besuchten wir MZIN – eine Buchladen für visuelle Kultur und Druckkunst im Museum der bildenden Künste. Philipp Neumann, Gründer von MZIN, erzählte uns von der Entstehung und Entwicklung seiner Buchhandlung und Aktivitäten, das ursprünglich als Hochschulprojekt begann. Heute vereint MZIN unabhängige Kunst- und Designpublikationen sowie Zeitschriften. Neumann sprach auch über die Herausforderungen des Betriebs, insbesondere in den Anfangsjahren, und teilte seine Leidenschaft für Printmedien in digitalen Zeiten.
Dieses Jahr lädt das PrintLAB zum gemeinsamen Weihnachtsdrucken und unserer ersten Merry PRINT Mas Session. Gedruckt werden können eigene Motive von Illustration über Grafik bis hin zur Weihnachtskarte oder Postkarte.
Alle Studierende, die bereits eine Sicherheitsunterweisung haben, sind herzlich eingeladen sich an folgenden Terminen über unsere Online Einschreibung https://elearning.ohmportal.de/course/view.php?id=4842 / PW: PrintMas24 einzutragen.
10.12. mit Marius von 14—16:30 Uhr 12.12. mit Mareta von 14—16:30 Uhr 13.12. mit Timo von 10—15:00 Uhr
Für das Weihnachtsdrucken ist ein Unkostenbeitrag von 5 Euro für das Material zu entrichten. In dem Preis sind die Masterfolien, Farbe und Papier für 10 Drucke im Format DINA3 inkludiert.
Buchpräsentation im Künstlerhaus, K4, Vorsaal am 4.12.2024 um 20 Uhr
Können wir anders und offen über den Tod und das Sterben sprechen? Wie können wir mit Schmerz umgehen und in Trauer füreinander da sein? Was passiert mit einem Körper, wenn er gerade stirbt, und warum ist die Redewendung „im Tod sind alle gleich“ ein so großes Missverständnis?
In diesem außergewöhnlich illustrierten Buch schaffen Luisa Stömer und Eva Wünsch einen neuen grafischen Zugang zu einem schweren, noch weitgehend tabuisierten Thema: dem Sterben.
Die beiden Autorinnen lesen an diesem Abend aus ihrem neu erschienen Buch im Kunstmann Verlag.