gerne darf ich Sie und Euch im Namen des DESIGNVEREINs zu den Terminen des Designers‘ Circle einladen. Der DESIGNVEREIN ist das Netzwerk der ehemaligen Studierenden der Fakultät Design der TH Nürnberg. Der Designers‘ Circle ist eine Vortragsreihe …
Im Sommersemester wandern wir mit dem Designers‘ Circle von der Fakultät Design über das Künstlerhaus Nürnberg und den DESIGNVEREIN in der Südstadt bis ins Fürther Kesselhaus.
Wie hängen Design und Gesellschaft zusammen? Welche Verantwortung hat ein Designer? Welchen Beitrag kann ein Designer in Bezug auf eine zukunftsfähige Gesellschaft leisten? Im Wahlpflichtfach Design und Gesellschaft von Sebastian Schnellbögl vom DESIGNVEREIN ging es um genau diese Fragen. Die Studierenden sollten hierbei versuchen, Kernprobleme der heutigen Zeit zu beleuchten und herausfinden, welchen Beitrag wir als Designer leisten können. Dabei stellen sei fest, dass es in den verschiedensten Designdisziplinen, wie Grafik-, Mode-, Interaktionsdesign, etc. viele Menschen gibt, die nicht nur mit Kreativität ihr Geld verdienen, sondern immer auch versuchen, das Große Ganze mit einzubeziehen.
Einladung zur Ausstellung der Absolventinnen- und Absolventen – und zur Vernissage am 10. Februar 2023 – ab 19 Uhr
Prolog_Epilog – unter diesem Motto präsentieren sich die Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Design im Wintersemester 2022/2023. Prolog und Epilog: der Anfang und das Ende, Alpha und Omega. – Aber auch: Fazit und Auftakt. Denn hier endet ein Zeitalter und ein neues beginnt. Das steht symbolisch für die großen Veränderungen, die sich im Leben aller Studierenden in den letzten Jahren ergeben haben, aber ebenfalls für den Übergang vom Studium in die Arbeitswelt.
Zu sehen sind dieses Semester wieder alle Arten von Abschlussarbeiten: Fotos und Filme, Illustrationen und Texte, Magazin- und Buchgestaltung, Werbung, Corporate Design und Visualisierungen, Objekte, Produkte und Konzepte, Raum- und Veranstaltungsformate, Digitales, Analoges … u.v.m.
Hier werden neue Techniken ausprobiert, Soziales erforscht, Märkte erschlossen, Probleme gelöst und vor allem … kommuniziert.
Gezeigt werden neben vielem anderen …
… ein Wearable für Menschen mit sozialer Angststörung … ein mit Wasser betriebenes Lichtobjekt … eine Kampagne für einen sexpositiven Begegnungsort … ein Event-Konzept rund um den Genuss … ein Dokumentarfilm über die „Lausitz, Heimat und Kultur“ (zwischen Braunkohle-Tagebau und sorbischem Brauchtum) … und ein Konzept zur Umnutzung des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg
etc. etc. etc.
Die Themen und Aufgaben von Design sind überraschend, kritisch und innovativ.
Der Studiengang Design an der TH Nürnberg deckt sie mit folgenden Modulen bzw. Fächern ab: Cast (Audiovisuelle Kommunikation im Internet/ Video und Bewegtbild), CGI (Computer Generated Imaging), CGO (Computer Generated Object Design/ Virtuelles Produktdesign), Film & Animation, Fotografie, Grafikdesign, Illustration, Interaktionsdesign, Raum- und Eventdesign, Typografie und Verbale Kommunikation (Multimediale Sprachgestaltung/ Language in Media and Design).
Und weil die Abschlussarbeiten angefertigt werden, um wahrgenommen zu werden, freuen sich die Absolventinnen- und Absolventen natürlich über Interesse und Publikum. Treffen Sie also Studierende und Lehrende an der Vernissage der Werkschau am 10. Februar 2023 ab 19 Uhr in der Fakultät Design der TH Nürnberg. (mehr dazu s.u.)
Aber hier noch ein paar Highlights unserer Werkschau
Maximilian Schwarz – DISCLOSE – ein Fotobuch
Femininität und Queerness, gender-fluide Mode gegen heteronormative Vorstellungen. Dieses Fotobuch versammelt Aufnahmen von queeren Männern. Und zeigt sie in einem Look fernab traditioneller Männermode. Dabei spielen auch Nacktheit und Sexualität eine Rolle. Zum Hintergrund: Jedes Model bekam eigene Style-Elemente und präsentiert sich nun in einem individuell interpretierten „Wedding Dress“. Die Serie wurde anschließend im Mixed-Media-Stil überarbeitet, zum Beispiel übermalt oder mit Zeichnungen und Begriffen versehen: „Denn es ist okay, nicht dem zu entsprechen, was viele erwarten.“
Lydia Braun – bewusst weniger –ein Buchprojekt
Muss weniger immer mehr sein? Kann weniger nicht auch mal wenig bleiben … und dennoch gut sein? Ein Buch über jene, die sich entschieden haben.
Lydia Braun hat mit vier Menschen gesprochen, die ihr Glück im Weniger finden. Das wird aber nicht nur in Interviews, sondern auch mithilfe von Grafikdesign und Typografie kommuniziert.
Julian Mehn – ein Musikvideo für den Song What do you want von Impvlse
Was, wenn der Mensch, den man liebt, zu einem Monster wird? – Song und Video handeln von einer toxischen Beziehung. Von einer Partnerschaft, in der ein Teil den anderen manipuliert. Die Konflikte häufen sich. Doch die Person, die darunter leidet, hat trotz alledem noch das Gefühl, ihrem Gegenüber gerecht werden zu wollen. Was wird geschehen? Kann man sich auf diese Weise selbst verlieren?
Markus Feulner – Fantasien des Verlassens –ein Buch, in dem persönliche Geschichten mit Illustrationen kombiniert werden
Wann ist es genug? Wann im Leben sollte man sich lösen? Und wann etwas anderes machen? Wann sollte man jemanden oder etwas verlassen? Ist man vielleicht sogar dazu gezwungen? – Fantasien des Verlassens ist ein illustrativ gestaltetes Buch. Als Grundlage für die Bilder dienten ausführliche Gespräche, die über Wochen geführt wurden und es überhaupt erst ermöglichten, sich intensiv mit dem Themenfeld auseinanderzusetzen. Und zwar in all seinen Facetten.
Johanna Kaiser – Schritt für Schritt – ein Kinderbuch-Projekt mit llustrationen
Diese Geschichten für Kinder sollen und können helfen. Sie können Ängste nehmen: vor Operationen, vor Besuchen bei der Physiotherapie oder der Orthopädie-Technik. Aber vor allem helfen sie auch bei Konfrontationen mit dem eigenen Umfeld.
Bei Schritt für Schritt handelt es sich um eine illustrierte Kinderbuchreihe in drei Teilen. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband für PFFD, mit FFU, Fibula- und Tibiadefekte e.V. – Der Verband beschäftigt sich mit seltenen, angeborenen Fehlbildungen an den Gliedmaßen. – Die Figuren in den Büchern spiegeln das Leben der betroffenen Kinder wider und dienen als mutige Identifikationsfiguren. Schließlich geht es darum, die Fehlbildung als einen Teil von sich zu akzeptieren. Die fantasievollen Geschichten wollen auch Nichtbetroffene aufklären und so ein Miteinander fördern, das verständnisvoller ist.
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Noch ein paar Informationen zur Veranstaltung:
Vernissageder Ausstellung: Freitag, den 10. Februar 2023, ab 19 Uhr Eintritt: Eintritt frei
After-Party – nach der Vernissage: Freitag, den 10. Februar 2023, ab 22 Uhr DESI Nürnberg Anfahrt zur DESI: https://desi-nbg.de/anfahrt/ Eintritt: 8 EUR
Weitere Öffnungszeitender Ausstellung: Samstag, 11. Februar 2023, 10–18 Uhr Montag, 13. Februar 2023, 10–18 Uhr Dienstag, 14. Februar 2023, 10–18 Uhr Eintritt: Eintritt frei
Kontakt: Sollten Sie Fragen haben oder ein Interview wünschen, wenden Sie sich gerne an: Prof. Dr. Max Ackermann, Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät Design oder an unser Sekretariat
Es sind auch Kontakte zu Absolventinnen und Absolventen oder Gruppen- und Einzelführungen möglich.
Text: Christoph Vogt, Max Ackermann Bilder/ Fotos: Das Katalog-Team der Werkschau Prolog_Epilog und von Absolventinnen- und Absolventen wie Maximilian Schwarz, Lydia Braun, Julian Mehn, Markus Feulner und Johanna Kaiser
Exkursionen sind im Modul Raum- und Eventdesign wie das Wasser für den Fisch oder die Piste für den Skifahrer. Hier kann man sein Wissen an realen Lösungen erleben und erweitern. Doch Exkursionen schaffen nicht nur neuen Raum für die eigene Kreativität, sondern stärken auch den Zusammenhalt unter den Studierenden. Solch ein Ausflug führte die Studierenden von Prof. Albert ins Karl August Hotelim Nürnberger Augustinerhof, das nicht nur als reine Übernachtungsmöglichkeit dient, sondern auch als Anziehungspunkt für ganz Nürnberg und damit kreative Maßstäbe setzen möchte. Boutique und Design Hotel Karl August. Das klingt spannend und lässt aufhorchen.
Vom dicht bebauten Wohnquartier zur Erlebnisinsel
Der einst sumpfige Uferbereich des heutigen Augustinerhofs an der Pegnitz hat bereits neun Jahrhunderte städtebauliche Entwicklung hinter sich. Handwerkerfamilien begannen im 12. Jh. ihre Behausungen dort zu errichten. Dadurch entwickelte sich das Gelände, damals auch bekannt als „Fröschau“, vom dicht bebauten Wohnquartier zu Mischquartieren aus Wohnen, Gewerbe- und Kleinindustrie. Nachkriegszerstörungen von 1945 dezimierten die jahrhundertelang gewachsene Bebauung und verwandelten das Gelände in einen tristen, abgeschlossenen Hofraum, welcher nach jahrelangen Leerständen vor allem als Parkfläche genutzt wurde. Im Zuge einer Zwangsversteigerung erwarb die Nürnberger alpha Gruppe im Jahr 2007 das damals verwaiste Gelände und errichtete das Zukunftsmuseum, einer Zweigstelle des Deutschen Museums, Concept Stores sowie diverse Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten.
Auch das Karl August Hotel siedelte sich hier an. Dreizehn Jahre dauerten Planung und Bauzeit. Jetzt können sich Nürnberger seit 2021 endlich an einem modern gestalteten Hotelkomplex erfreuen, dessen Innenhof mit Außengastronomie, Läden mit ungewöhnlichen Marken und Sortimenten sowie traditionellem Handwerk, Hotelgäste ebenso wie Passanten zum Verweilen einlädt.
What’s so special?
Doch was ist das Besondere an diesem Hotel? Und wie wurde Prof. Albert, die Modulverantwortliche von Raum- und Eventdesign, auf das Hotel aufmerksam. Wir haben sie für die Design Redaktion gefragt:
Wie sind Sie auf das Karl August Hotel gekommen?
Als Beobachterin von Stadtentwicklung allgemein und natürlich auch der Nürnberger Veränderungen bleibt so ein großer Eingriff wie der Augustinerhof-Komplex nicht unbemerkt. Der Impuls, mich direkt an das Hotel zu wenden, kam von einer Studentin, die für das Unternehmen arbeitet.
Was sollten die Studierenden dabei lernen/ mitnehmen?
Zum einen ist mir der Bezug zu allem, was sie in Sachen Gestaltung in Nürnberg tun, wichtig. Und zum anderen ist es inspirierend in alle Richtungen über den Tellerrand zu schauen. Design und Kunst sind im Karl August eine wichtige Säule des Konzepts und da sind wir schon mittendrin in unserem Handlungsbereich. Es geht uns einfach an. Am besten wird Raum auch vor Ort untersucht. Ein hervorragendes Lernobjekt.
Was fasziniert Sie persönlich am Augustinerhof und seiner Geschichte?
Mich begeistert der Mut, dass hier Wege abseits von Ketten und Vereinheitlichung gewagt werden. Als Nürnbergerin kenne ich auch noch die klaffende Lücke, die sich an dieser Stelle jahrzehntelang bot. Es freut mich, dass hier ein Ort geschaffen wurde.
Möchten Sie zukünftig weitere Exkursionen dieser Art planen?
Auf jeden Fall. Ich bin mit unterschiedlichen Semestern unterwegs. Ob Museum, Agentur, Shop, Kulturzentrum oder eben auch Hotel. Räume zu erleben ist nachhaltig inspirierend. Schön ist auch, dass sich unter den Studierenden durch die Exkursionen ein stärkerer Zusammenhalt bildet und wir uns alle besser kennenlernen.
Impressionen von der Design Topics Austellung. Das ist eines der vielen Ausstellungsformate der Fakultät Design. Eine Ausstellung, einmal im Semester, die zeigt, was Studierende gerade so in ihren Modulen lernen und produzieren. An was wurde gearbeitet? Welche Projekte gab es? Und: Wie ist es, einmal etwas auszustellen? Furkan Karaslaan hat ein Paar Impressionen auf Video festgehalten.
Zum Launch der neuen Ausgabe von auch gut_ – Design und Denken dem Magazin der Fakultät Design der TH Nürnberg am 19.01.2023, um 19:00 Uhr im DV-Space
Beim Launch der neuen Ausgabe des auch gut_ Magazins tauchen wir hinab in die Welt der Sinne. Tag für Tag sind wir mit einer schier endlosen Menge an Sinneseindrücken konfrontiert. Doch nur selten nehmen wir uns einen Moment, um innezuhalten und sie aktiv wahrzunehmen. Anlass, wieder ein Bewusstsein für das zu schaffen, was uns unsere Sinne bedeuten. Und was sie können.
Gutes Design meint alle Sinne
Design meint über seine Optik hinaus ebenso die übrigen Sinne. Da werden auch andere als nur der Sehsinn angeregt – oder gleich direkt angesprochen und genutzt. So kann man Kommunikation, Objekte und Räume hören, fühlen, riechen und schmecken.
Ein wichtiges Stichwort dabei: Immersion – das Gefühl, in etwas hineingezogen zu werden und mit dabei zu sein. Das Buchcover eines Thrillers versetzt uns in schauerliche Kälte, schon beim Anblick eines Konzertplakats hören wir Gitarren kreischen und durch die Augen einer Filmfigur erleben wir eine andere Welt.
Als Designer*innen gestalten wir eben auch … den Sog und seine Intensität
Sinne sind die Grundlage unserer Kommunikation, Basis und Ziel jeder Gestaltung und deshalb das Thema der fünften Ausgabe des auch gut_-Magazins.
Studierende und Lehrende haben sich Gedanken über Design und die Sinne gemacht. Sie haben zum Thema recherchiert und gemeinsam mit Expert*innen reflektiert. So viel sei gesagt: Das Ergebnis hält so manche Überraschung bereit.
Übrigens auch dieser Abend: Präsentation und Event …
Erscheint also zahlreich zum Launch im DESIGNVEREIN und bringt auch gerne Freund*innen und Familie mit.
Ihr findet uns am Donnerstag, den 19.01.2023, um 19:00 Uhr im DV-Space, Humboldtstraße 105, 90459 Nürnberg. – Wir warten dort schon mit Erfrischungen auf euch.
Der DV-Space, das sind die Ausstellungs- und Büroräume des DESIGNVEREINS, dem Netzwerk der ehemaligen Studierenden der Fakultät Design. Und er liegt … in Nürnbergs Südstadt, zwischen Bahnhof und Maffeiplatz.
Ansprechpartner*innen:
… zum Event: Prof. Christine Albert, Dekanin der Fakultät und Professorin für Raum- und Eventdesign
… zum Magazin und seiner neuen Ausgabe: Prof. Dr. Max Ackermann, einer der Herausgeber und Professor für Verbale Kommunikation
Zwei Studierende im Wahlpflichtfach »Design und Gesellschaft« haben bei ihren Recherchen und dem anschließenden Interview Gregor Strutz und seine Arbeit im Kollektiv »inkl.« kennengelernt und angeregt, ihn im Rahmen des Designers’Circle zu einem Vortrag einzuladen. Die Anzahl der Besucherïnnen zeigt, dass sich viele Designstudierende und Designerïnnen für das Thema »Inclusives Design« interessieren und etwas über Zusammenhänge, Möglichkeiten und Beispiele erfahren wollen. Gregor Strutz hat sich stark dem Inklusiven Design verschrieben und zeigte in seinem lebendigen und engagierten Vortrag sehr fokussiert auf, warum es längst nicht um ein Randthema für vereinzeltebesonders verantwortungsbewusste oder gar betroffene Kreativschaffende ist.
Barrierefreiheit – Inklusion – Design Barrierefreies Design für Menschen mit Behinderung, die aufgrund von z.B. mobilen Einschränkungen oder Sehbehinderungen besondere Aufmerksamkeit verdienen, kann aus seiner Sicht nur der erste Schritt sein. Schließlich erweitert sich bei genauer Betrachtung der Kreis innerhalb der Gesamtgesellschaft sehr schnell auf Menschen mit Einschränkungen, ältere Menschen und schließlich auf alle anderen, die aus der richtigen Perspektive betrachtet, lediglich »vorübergehend nichtbehindert« sind. Denn auch das Durchschnittsalter der Bevölkerung ändert sich rasant, kognitive Einschränkungen nehmen stark zu, immer häufiger treten psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Burnouts auf und auch die Anzahl von Erblindungen – nicht zuletzt als Folge der Volkskrankheit Diabetes – steigt signifikant an.
»Die« und »Wir« – der falsche Ansatz Bedenkt man, dass nur 3% der Menschen mit Behinderung von Geburt an so sind, ergeben sich 97% aller anderen Behinderung irgendwann im Laufe unserer individuellen Biografien. Gregor Strutz zeigt in seiner Argumentation deutlich auf, dass schon allein aus dieser Tatsache heraus mindestens 30% der Gesellschaft von inklusivem Design profitiert. Und es werden immer mehr…
Gregor Strutz nennt gute Argumente, wenn er Designerïnnen einlädt, sich an Inklusionsprozessen zu beteiligen und Kommunikation so konzipieren und gestalten, dass sie möglichst alle erreicht. Dabei ist es noch wichtiger als sonst, Experten und Betroffene in den Designprozess von Anfang an einzubinden, die wesentlichen Designentscheidungen abzustimmen und Prototypen einem kritischen Anwendungstest zu unterziehen.
Ein hochinteressantes Thema, ein inspirierender Vortrag und ein kompetenter sympathischer Experte inklusiven Designs. Gut vorstellbar, Gregor Strutz bei einem der nächsten Projekte als Fachmann miteinzubeziehen…?
Der nächste Designers’Circle findet bereits kommenden Dienstag, 17.02.23 um 19 Uhr, diesmal im DV-Space in der Humboldtstraße 105 statt. Es sind wieder alle eingeladen, der Eintritt ist frei.
Deutschland bewegt sich in Bezug auf ein inklusives Arbeits- und Ausbildungsleben europaweit im Mittelfeld. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Giuseppe Troiano von der Design Redaktion der TH Nürnberg sprach mit Cornelia Pock über das Thema Inklusion in Deutschland und woran es ihrer Meinung nach an der Umsetzung hapert. – Ein Interview von Giuseppe Troiano
Wie kam es zu dem Thema Inklusion?
Das Thema Inklusion ist eine Art Fazit, wenn man sich mit dem Thema Behinderung beschäftigt. Das hatte ich getan. Sowohl aus persönlichen Gründen als auch wegen meines allgemein hohen Interesses an Menschen und gesellschaftlichen Themen. Umso mehr ich über dieses Thema erfahren habe, umso mehr wurde mir klar, mit was für einer gigantischen Parallelwelt ich es zu tun habe. Klingt hart, aber ist in den meisten Fällen leider wahr. Das hat in mir vieles ausgelöst: Fassungslosigkeit, Neugier, Ehrgeiz.
Was ist das Kernproblem?
Ich würde nicht sagen, dass es das eine Kernproblem gibt, das wäre zu einfach. Aber hier ein paar der zentralen Probleme:
In einer Leistungsgesellschaft, die den Wert eines Menschen anhand seiner objektiven Leistung und seines objektiven Erfolgs misst, werden leistungsschwächere Menschen immer an den Rand gedrängt und für weniger wertvoll befunden. Die Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung weniger leistungsfähig sind, werden dadurch in eine Ecke gedrängt, in der ihnen weniger zusteht, da man davon ausgeht, dass sie weniger zum Gemeinwohl beitragen als andere. Zusätzlich werden sie häufig auch weniger gefördert, da der subjektive Erfolg kein Geld bringt.
Gleichzeitig ist unsere Leistungsgesellschaft auch der Apparat, der das Geld einbringt, um Menschen mit Behinderung unterstützen zu können – das darf man nicht vergessen. Wirtschaftlich schwächere Länder können noch so motiviert sein, was Inklusion angeht: Sie können es schlichtweg nicht finanzieren.
Ein weiteres sehr relevantes Problem ist der Kreislauf der Separierung, der eine innere Haltung der Hemmung und Distanz begünstigt. Dadurch, dass ich niemanden in meinem Umfeld mit Behinderung habe, finde ich es deutlich befremdlicher, jemanden mit Behinderung zu treffen. Das führt dazu, dass ich mich eher von diesem distanzieren möchte. Das muss kein böser Wille sein. Viele haben Angst, etwas falsch zu machen oder wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.
Woran leiden die Betroffenen, die du befragt hast, im Alltag?
Häufig an fehlenden Möglichkeiten. Alles muss immer perfekt organisiert sein, damit die Dinge funktionieren. An Spontanität ist häufig nicht zu denken. Dafür ist allein der öffentliche Raum nicht barrierefrei genug. Simple Beispiele wären nicht funktionierende Rolltreppen zu Bahngleisen. Die meisten Rollstuhlfahrer müssen sich im Vorhinein ausführlich erkundigen, wo Rolltreppen und Aufzüge nicht funktionieren. Zusätzlich muss eine Assistenz bei der DB gebucht werden, der den Einstieg in den Zug ermöglicht, wenn dieser nicht ebenerdig ist.
Wie bist du methodisch an das Thema herangegangen?
Bei meiner Recherche habe ich zunächst verschiedene Formen von Behinderungen auf Basis ihrer konkreten persönlichen Symptome unterschieden. Von da aus ging es dann in alle Richtungen weiter:
– die jeweilige Wechselwirkung von „anders sein“ und Gesellschaft,
– das jeweilige Selbstempfinden,
– unterschiedliche Ursachen.
Diese verschiedenen Stränge führen dann bei den allgemeineren Themen wie „Inklusion, Bildung, Kindheit“ etc. wieder zusammen.
Welche Ursachen von fehlender Inklusion konntest du ausmachen?
Eine wichtige Ursache ist definitiv der mangelnde Wille der Politik und der Bevölkerung. Es wird nicht gesehen, dass Inklusion etwas ist, dass wir für uns alle umsetzen sollten und nicht eine „gute Tat“ für eine Randgruppe.
Dann haben wir das Problem, dass es aktuell an jeder Ecke brennt. Andere Themen werden als wichtiger erachtet. Das ist allerdings nur eine aktuelle Ursache. Vor 20 Jahren konnte das noch nicht als Ausrede vorgebracht werden.
Zum Teil ist Inklusion auch aufseiten der Menschen mit Behinderung einfach nicht gewünscht. Nämlich dann, wenn diese einen Safe Space dringend brauchen und diesen auch nicht verlassen wollen.
Was heißt Behinderung überhaupt und welche Formen von Behinderung hast du beleuchtet?
Per definitionem bedeutet Behinderung, dass eine Person körperlich oder psychisch so stark vom altersüblichen Zustand abweicht, dass sie dadurch nicht oder nur sehr eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann.
Folgende Formen habe ich beleuchtet:
Körperbehinderungen, Sinnesbehinderungen, Lernbehinderungen, geistige Behinderungen, psychische Behinderungen und Grenzfälle mit Fokus auf Autismus.
Für dich fängt eine fehlende Integration schon bei der Sprache an. Was müsste sich ändern?
Es fängt mit einem feinen sprachlichen Unterschied an. Zunächst muss nämlich klargestellt werden, dass Inklusion und Integration etwas völlig Unterschiedliches sind. Ich möchte das gerne an einem Beispiel erklären, das mit Sprache zu tun hat:
Wenn eine blinde Person an unserer Hochschule studiert und von einer Assistenz begleitet wird, die ihr alle projizierten und ausgeteilten Texte vorliest, dann wäre sie in unser Hochschulleben integriert worden. Inkludiert wäre sie aber, wenn sie die Texte so zur Verfügung gestellt bekommen würde, dass sie diese selbst aufnehmen kann. Also entweder in Brailleschrift oder digital und barrierefrei, sodass sie sich diese vom Computer vorlesen lassen kann. Das ist ein sehr vereinfachtes Beispiel, das aber deutlich macht, worum es geht.
Grundsätzlich kann ich zum Thema Sprache aber sagen, dass diese unglaublich wichtig ist. Und sehr viel Macht hat, Menschen an einem selbstbestimmten Leben zu hindern. Meiner Meinung nach müsste es alle relevanten Texte – behördlich, juristisch, etc. – auch in vereinfachter Sprache für Menschen mit geistiger Behinderung geben. Ebenfalls digital und barrierefrei, für Legastheniker und Blinde. Auch die Gebärdensprache ist nicht zu vergessen. Entgegen der Annahme vieler ist diese nämlich auch in Schrift nicht identisch zur Lautsprache.
Weshalb war es dir wichtig, das Thema fotografisch zu beleuchten?
Es braucht Bilder, um den Leser dazu zu bringen, die Texte nicht distanziert herunterzulesen. Ich möchte, dass man auch mal innehält und die Dinge auf sich wirken lässt. Zusätzlich helfen die Bilder dabei, den Inhalt auf einer anderen Ebene zu verstehen. Sie erleichtern den Zugang.
Deshalb auch die Buchform?
Ja. Weil ich ein Medium wollte, für das man sich Zeit nimmt, das man aber jederzeit auch weglegen kann, wenn man die aufgenommenen Informationen erst einmal verarbeiten will.
Viele denken beim Stichwort Inklusion sofort an Schule. Warum gibt es noch kein inklusives Schulsystem?
Das deutsche Schulsystem ist im weltweiten Vergleich auffallend separierend. Das heißt, der Sprung zu einem inklusiven Schulsystem wäre sowohl in den Köpfen als auch organisatorisch besonders groß. Es ist aber natürlich keine Begründung dafür, warum wir an diesem Punkt noch nicht sind – es ist ja einiges an Zeit vergangen. Bei dieser Frage gibt es nicht „die eine Wahrheit“, dafür ist das Thema zu komplex. In meinen Recherchen ist die zutreffendste Antwort aber folgende: Ein inklusives Schulsystem ist unglaublich herausfordernd. Wirklich scheitern tut es aber am mangelnden Willen. Undurchdachte Konzepte wurden auf unausgebildete Lehrkräfte losgelassen. Inklusive Zusammenarbeit und Zusammenleben scheiterten. Aus dieser völlig vorhersehbaren Entwicklung schloss man, dass es wohl einfach nicht möglich sei. Damit hat man es sich sehr leicht gemacht. Es gibt allerdings wenige Schulen, wo Kompetenz und Engagement im richtigen Ausmaß da sind und wo Inklusion bereits jetzt gelebt wird. Wie genau das funktioniert, würde hier den Rahmen sprengen, aber ich kann dazu beispielsweise das Interview mit der Pädagogin Prof. Dr. Jutta SchölerGemeinsamer Unterricht als Organisationsform auf YouTube empfehlen.
In Italien gibt es seit den späten 80ern ein inklusives Schulsystem. Leider müssen sich dort den Kindern mit Lernbeeinträchtigungen am Tempo der „schnelleren“ anpassen. Müssten Inhalte nicht so aufbereitet werden, dass alle Kinder gleichzeitig daran arbeiten, aber immer an ihrem jeweiligen Lerntempo angepasst? Leiden die Kinder in einem inklusiven System also am zu starken Leistungsdruck?
Wenn das so ist, kann von einem inklusiven Schulsystem schlichtweg nicht die Rede sein. Wie du richtig erkannt hast, geht es darum, dass jedes Kind in seinem eigenen Tempo passende Inhalte lernt. Der Kern des jeweiligen Themas, an dem gemeinsam gearbeitet wird, ist es, der die Kinder zu einer Klasse und Gemeinschaft macht – nicht das gleiche Leistungsniveau. Wenn das nicht gegeben ist, leiden immer irgendwelche Kinder darunter. Ob der Unterricht dann zu schnell, zu langsam, zu unter- oder überfordernd ist, ist völlig egal. Ein eindimensionaler Unterricht kann gar nicht allen Kindern gerecht werden. Das tut er auch in unserem jetzigen Schulsystem nicht.
Wie sieht es mit Inklusion in der Arbeitswelt aus?
Hier muss man zwischen zwei Herausforderungen unterscheiden bzw. folgendes bedenken: die allermeisten Menschen mit Behinderung haben diese in Form von körperlichen oder psychischen Einschränkungen. Das bedeutet, dass man einen Großteil dieser Menschen auf dem Arbeitsmarkt inkludieren könnte, indem Arbeitsräumlichkeiten barrierefrei (z. B. rollstuhlgerecht), bzw. Arbeitsformen flexibler (z. B. Homeoffice) wären. Schwieriger ist es bei Menschen mit geistiger Behinderung. Hier müssten passende Tätigkeiten und Arbeitsumfelder geschaffen werden. Das ist nicht einfach und auch vonseiten der Menschen mit Behinderung nicht immer erwünscht. Grundsätzlich haben viele Arbeitgeber Angst davor, einen Menschen mit Schwerbehinderung anzustellen, da sie viel zu schlecht über ihre Pflichten und Rechte als Arbeitgeber informiert sind. Dieser Kreislauf ist beim Thema Inklusion allgemein zu beobachten: Es wird sich nicht getraut, etwas zur Inklusion beizutragen, weil Inklusion so wenig vorhanden ist, sodass man nicht weiß, was dieser Schritt überhaupt bedeuten würde.
In welchen anderen gesellschaftlichen Bereichen fehlt es auch an Inklusion und woran scheitert es?
Oft werden die „banaleren“ Bereiche als weniger wichtig erachtet, dabei sind sie unglaublich relevant! Würde eine Inklusion zwischenmenschlich und im Bereich Freizeit gelebt werden, wäre die Hürde zu den organisatorisch schwierigeren Bereichen sehr viel geringer. Jegliche Freizeitangebote müssten also inklusiver werden.
Interview: Giuseppe Troiano Fotos: Giuseppe Troiano
Jeff Chi hat – nach eigener Aussage – ja bereits ein „… Glas Cola gewonnen beim Krabbenpul-Wettbewerb Eckernförde 1999 & ein Stück Brot beim Max-&-Moritz-Preis 2022”. So jedenfalls steht es auf seinem Instagram-Account zu lesen … Diesmal jedoch gab es obendrein noch den Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur.
Jeff Chi ist Absolvent unserer Fakultät und hat bei uns u.a. in den Modulen Illustration und Verbale Kommunikation studiert. Mehr zu ihm, zu seiner Arbeit als Comic-Künstler und seiner aktuellen Publikation findet sich übrigens da wie dort.
Chi wurde im hohen Norden Deutschlands, in Kiel geboren, lebt und wirkt aber jetzt beinahe schon zehn Jahre in Nürnberg. Im Hauptberuf entwickelt er Webseiten, nebenher gestaltet er Comics.
Jetzt wurde er – man darf es sagen: abermals – für seine weiter ausgebaute und im Zwerchfell-Verlag erschienene Bacheloarbeit prämiert, für die Graphic Novel „Who’s the Scatman?“.
Denn Ende des Jahres 2022 zeichneten ihn eine Jury und der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume aus mit dem Kunstförderpreis in der Sparte Literatur.
„Ski-bi dibby dib yo da dub dub – I’m the Scatman …”
Chis originelle Comic-Biografie beschreibt das Leben von „Scatman“ John Larkin. Und damit dokumentiert sie eine der vielleicht ungewöhnlichsten Karrieren der Pop-Geschichte, erzählt von einem One-Hit-Wonder, den Euro Dance- und Disco-Ausflügen eines begabten Jazz-Musikers, vom Stottern, Alkohol und Drogen, sowie einer rührenden Lebensphilosophie, verpackt in Songs und Auftritten.
Hartnäckige Recherche und ein eigenständiges literarisches Projekt
Die verschlungenen Lebenswege seines Protagonisten, die skurrilen Anekdoten und bewegenden Storys seines Comics hat Chi sich über einen langen Zeitraum erarbeitet, durch die Suche in Medien und Archivmaterial, durch ausführliche Korrespondenzen und Gespräche mit Weggefährtinnen und Weggefährten, sowie mit Fans des Musikers und Sängers.
Nun würdigt die Jury des Bayerischen Kunstförderpreises sein „beeindruckendes Buch”. Und ihre Entscheidung verweist auch auf Jeff Chis Hartnäckigkeit und Begabung für die journalistische und biografische Recherche. Denn all das brauche es, damit „… Leserinnen und Leser ein eindrucksvolles Bild dieser Künstlerpersönlichkeit” bekommen können.
Ein Ausschnitt aus dem Comic „Who’s the Scatman”
Außerdem sei Chis Biopic auch handwerklich vortrefflich geraten. Schließlich führe es unterschiedliche Zeitebenen zusammen und verknüpfe gleich mehrere Erzählstränge clever durch Text und Bild. Denn so erst werde das komplexe biografische Material, würden all die Fakten und Aussagen zu einem bemerkenswerten wie eigenständigen literarischen Projekt.
Max und Moritz mit dabei
Im Juni 2022 wurde Jeff Chi, auf dem Comic-Salon in Erlangen, schon einmal ausgezeichnet. Dort gewann sein „Scatman” einen Max und Moritz-Preis in der Kategorie „Bestes deutschsprachiges Comic-Debüt”.
Text: Max Ackermann Bild: Jeff Chi, der Zwerchfell-Verlag und Serverin Vogl (für das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst)
„Sorry, war noch kurz laufen”, so heißt es, sei für all jene gedacht, „die laufen, mit dem Laufen starten wollen oder bereits daran gescheitert sind”. Was einmal eine Abschlussarbeit war, ist nun erschienen bei ANKERWECHSEL, dem Verlag für zeitgenössisches Entdecken.
Schon für ihre Bachelorarbeit, wollte die Autorin Nicole Blatt ein Buch schreiben und gestalten, das entspannt, humorvoll und kritisch ist – und das Laufen aus einer neuen, feministischen Perspektive betrachtet.
Zwischen diesen Buchdeckeln geht es also weder um Selbstoptimierung und Tipps zum Abnehmen, nicht um fancy Lauf-Fashion oder gar das passende Make-up, sondern vielmehr um die Freude, die man tatsächlich spüren kann, wenn man auf die richtige Art und Weise zu laufen beginnt und dann noch weiter läuft. Vielleicht sogar gemeinsam.
Davor aber, so Nicole Blatt, braucht es Wissen, Freude und Ermutigung, dann kommt auch der Spaß und sogar das Durchhalten und Weitermachen. Davon ist sie überzeugt. Und dafür hat sie gearbeitet.
Wenn Frauen – und alle anderen auch – mal loslaufen, werden sie es schon merken
Doch hier braucht es nicht nur ausreichend Traute und Puste, sondern vor allem auch Einblicke in Körper und Motivation, in das, was mit uns passiert, wenn es um Bewegung geht.
In diesem Buch finden sich simple Einsteigerinformationen gepaart mit lebendigen Erfahrungsberichten, und Gesprächen mit Expert*innen. Das schafft Know-how, Sicherheit und Motivation, fernab von Leistungsdruck und Wettkampfgedanken.
Verschwiegen wird hier nichts, auch nicht das Schwitzen, Schnauben und Keuchen, der Muskelkater und das völlig fertig sein. Aber das Gute überwiegt denn doch. Das ist der Punkt.
Dafür stellt das vorliegende Werk die wirklich wichtigen Fragen: Warum ist Laufen anfangs so verdammt mühsam? Was ist das richtige Tempo, um dranzubleiben? Und wie genau beeinflussen der eigene Körper, etwa auch der Zyklus der Menstruation die Leistungsfähigkeit?
Das Buch handelt eben nicht davon, fitter oder hübscher zu werden, oder sich erst dann wohl zu fühlen, wenn in vager, ferner Zukunft und nach allerlei Leiden irgendein ominöses Idealgewicht und die richtige Definition von Beinen, Bauch und Po erreicht worden sind.
Es ist noch gar nicht so lange her, da hieß es, Frauen könnten beim Laufen ihre Gebärmutter verlieren. So wurden sie unbeweglich gehalten und, wenn es mal darauf ankam, aus dem Weg gedrängt. Aber im Wettlauf gegen das Patriarchat erkämpften sich Frauen wie Roberta Louise Gibb und Kathrine Switzer ihr Recht aufs Laufen und einen eigenen Platz an der Startlinie eines Marathons. So ebneten sie die Bahn für diverse Läufer*innen weltweit. Denn: Laufen kennt kein Gender.
Das Buch ist aufwändig gestaltet und wird klimaneutral gefertigt, gedruckt in Hamburg und gebunden mit dem Hingucker, einer offenen Fadenbindung in einer Schweizer Broschur.
Text: Max Ackermann, ANKERWECHSEL-Verlag und Nicole Blatt Bilder: ANKERWECHSEL-Verlag