Das Projekt REBEL PRINTS – The Poster Rex Manifesto von Prof. Markus Lange und Prof. Lars Harmsen (FH Dortmund) wurde beim renommierten TDC71 Kommunikationsdesign-Wettbewerb des Type Directors Club New York mit dem Certificate of Typographic Excellence geehrt!
Die international besetzte Jury wählte das Werk für die Veröffentlichung im legendären Jahrbuch des Type Directors Club, The World’s Best Typography®. Darüber hinaus wird REBEL PRINTS Teil der offiziellen TDC71-Ausstellung in New York City sein – im Rahmen der Creative Week am Dienstag, den 13. Mai 2025, im The One Club for Creativity.
Doch damit nicht genug: Die ausgezeichneten Arbeiten gehen im Anschluss auf Weltreise. Die Wanderausstellung zeigt die preisgekrönten Designs in führenden Museen, Hochschulen und Galerien rund um den Globus – unter anderem in den USA, Kanada, Deutschland, Frankreich, Japan, China, Spanien, Südkorea, Neuseeland, Polen und Taiwan. Weitere Stationen kommen laufend hinzu.
Der Type Directors Club (TDC) New York https://tdc.org/ ist eine der weltweit renommiertesten Organisationen im Bereich Typografie und Schriftgestaltung. Gegründet wurde der Club im Jahr 1946 in New York City mit dem Ziel, die Qualität und Bedeutung typografischer Gestaltung zu fördern, zu ehren und weiterzuentwickeln.
Prof. Markus Lange hielt sich in der vergangenen Woche in Graz auf, um einerseits seine Ausstellung Rebel Prints zu eröffnen und andererseits im Rahmen eines internationalen Workshop-Programms die Auslandsbeziehungen zu unserer neuen Partnerhochschule FH JOANNEUM in Graz aufzubauen.
Vom 12. bis 15. Mai 2025 leitete das Künstlerduo POSTER REX — Lars Harmsen und Markus Lange — einen intensiven Designworkshop in Graz. Die Veranstaltung war Teil der International Design Week 2025, organisiert von der FH JOANNEUM — University of Applied Sciences, Institut für Design und Kommunikation. Die Abschlusspräsentation fand am 16. Mai statt und bot einen Einblick in eine kollaborative und prozessgesteuerte Erkundung von politischer Sprache, experimenteller Typografie und analogen Drucktechniken.
Der Workshop begann mit einem tiefen Eintauchen in die Sprache – genauer gesagt in prägnante, politische Aussagen, die mithilfe künstlicher Intelligenz bearbeitet und verändert wurden. Diese von künstlicher Intelligenz generierten Sätze reichten von poetisch bis absurd und dienten als Anstoß für Reflexion, Kritik. Anstatt als passives Werkzeug zu fungieren, wurde die KI als Mitautor behandelt – sie lieferte Rohmaterial, das infrage gestellt, umgestaltet oder angenommen werden konnte.
Um die Texte visuell zu interpretieren, entwickelten die Teilnehmer Piktogramme, Symbole und kleine Illustrationen. Diese grafischen Elemente verstärkten entweder die Botschaften oder widersprachen ihnen bewusst, wodurch sie noch komplexer und nuancierter wurden.
Anschließend wandte sich die Gruppe einer Reihe von experimentellen Online-Typografie-Tools zu. Diese Plattformen ermöglichten spielerische, glitchige und unkonventionelle Schriftmanipulationen. Screenshots der überzeugendsten Ergebnisse wurden zum Rohmaterial für das Design, das später neu abgemischt und je nach Ton und Absicht zusammengestellt wurde. Der Prozess stellte Intuition über Perfektion und ermutigte zu einem Designansatz, der unordentlich, kühn und lebendig war.
Ein wichtiger Bestandteil des Workshops war der Siebdruck – ein praktischer Prozess, der die Entwürfe in die physische Welt brachte. Jeder Teilnehmer schuf Drucke, die einzigartig, ausdrucksstark waren. Die Entwürfe, die nicht im Siebdruckverfahren hergestellt wurden, wurden digital produziert und zu einer großen Wandcollage zusammengestellt – einem wachsenden Archiv visueller Experimente und Proteste.
Parallel dazu dokumentierte ein kleines Redaktionsteam den Workshop in einer gedruckten Publikation, um die Energie und die Ideen des Workshops über die Plakate hinaus zu bewahren.
Die Ergebnisse werden im Rahmen der Ausstellung „Rebel Prints“ präsentiert, die während des Designmonats Graz 2025 vom 9. Mai bis 1. Juni im Festivalzentrum Hornig Areal stattfindet. Die Ausstellung zeigte die Arbeit von POSTER REX — ein laufendes Projekt, das sich mit populistischer Propaganda auseinandersetzt und die politische Dimension der visuellen Kommunikation beleuchtet. Durch Live-Siebdruck, großformatige Bilder und partizipatorische Installationen stellte „Rebel Prints“ Design als eine Form des Widerstands und das Plakat als ein Medium des Dissenses vor.
Weitere Informationen über die Ausstellung finden Sie unter: 👉 https://www.designmonat.at/en/event/rebel-prints/
Siebdruck-Workshop-TeilnehmerInnen der FH Dortmund, Valencia und Graz: Denise Steinbauer Melissa Smajić Julia Núñez Nele Kreuger Nick Patzak Carola Hinojosa Julia Pfäfflin Aylin Aktas Katrin Reder Isabella Aistleitner (Danke für die Zusammenfassung, die zu diesem Text geführt hat) Luisa Pieper Yara Skamletz Magdalena Straka
Die Produktdesignerin und Künstlerin Babette Wiezorek war zu Gast im DESIGNVEREIN, um im Rahmen des Designers‘ Circles über ihre Arbeit mit Porzellan und keramischen Materialien zu sprechen, die sich besonders durch die Verbindung von Handwerk und digitaler Technologie auszeichnet.
Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Auseinandersetzung mit Porzellan und anderen keramischen Materialien, wobei sie die Möglichkeiten des 3D-Drucks auslotet. Ihr Prozess basiert auf einer tiefen Kenntnis sowohl manueller Keramiktechniken als auch digitaler Verfahren. Sie versteht Design als eine Form der Kommunikation und sich selbst als „Bindeglied“ zwischen Material, digitalen Aspekten und dem maschinellen Setting.
Dabei muss sie die Materialeigenschaften des Porzellans und seine statischen Grenzen antizipieren. Dieser Ansatz führt zu einem „Formfinden“ statt einem klassischen Formgeben, bei dem das Materialverhalten mitgestaltet. Sie schätzt die sinnlichen Qualitäten des Materials und sucht Verbindungen „zwischen Codes und Material, zwischen Präzision und Unschärfe, zwischen Digitalität und Empathie“.
Die additive Fertigung erzeugt charakteristische horizontale Rillenstrukturen. Die entstehenden Formen ähneln oft textilen Oberflächen und zeichnen sich durch filigrane, komplexe Strukturen aus. Sie vergleicht den 3D-Druckprozess mit organischem Wachstum, bei dem sich alles gegenseitig beeinflusst, und möchte Ideen wie jene des Anthropologen Tim Ingolds, der Formen als Resultat von Interaktionen zwischen Materialien, humanen und nicht-humanen Akteuren und Umwelten auffasst, in ihre Arbeit einbringen).
Durch den 3D-Druck kann sie zudem Gestaltungsmöglichkeiten umsetzen, die anders nicht oder nur mit hohem Aufwand möglich wären, wie Hinterschneidungen, Hohlkammern oder Gitterstrukturen. Ihre Objekte sollen Resonanz zwischen sich selbst, den Prozessen ihrer Entstehung und den Menschen erzeugen.
Wie bei traditionellen Keramiktechniken, bei denen Formen oft durch das Aufeinanderlegen von Tonsträngen oder „Würsten“ aufgebaut werden, arbeitet Babette Wiezorek bei ihren 3D-gedruckten Porzellanobjekten ebenfalls mit einer Art Linienführung. Der programmierte „Fahrweg“ des 3D-Druckers legt das pastöse / semi-fluide Porzellan Schicht für Schicht ab, wodurch sich die Form additiv aufbaut – ein Prozess, der, obwohl technologisch völlig anders, das Prinzip des Gestaltens durch das sukzessive Hinzufügen von Materiallinien oder -schichten aufgreift.
Babette Wiezorek verwendet speziell für den 3D-Druck optimierte Mischungen aus handelsüblichen Weichporzellanen wie Limoges und Mont Blanc. Nach der additiven Formgebung durchlaufen die Objekte klassische keramische Verarbeitungsschritte – vom Schrühbrand über das Glasieren bis zum abschließenden Glasurbrand.
Unter ihrem Studio Additive Addicted vertreibt sie ihre Werke über verschiedene Kanäle wie Onlineshop, Galerien und Messen. Zudem teilt sie ihr Wissen im Sinne von „Sharing is caring“ durch Lehrtätigkeiten und technologisches Konsulting. Ihre Arbeit, wie in Serien wie „Alchymia digitalis“ und „States of Flux“ zu sehen, zeigt die fortlaufende Erforschung der Beziehung zwischen Material, Technologie und Form.
Text und Fotos: Giuseppe Troiano, Babette Wiezorek
Ab sofort können wieder Termine für das PrintLAB gebucht werden.
Das PrintLAB startet wie gewohnt in das laufende Semester und es können ab sofort wieder Termine gebucht werden. Am Mittwoch den 9.4.2025 findet die erste Sicherheitsunterweisung mit Prof. Sybille Schenker im PrintLAB (WG.107) um 14 Uhr statt. Ein weiterer Termin ist am Dienstag, den 15.4.2025, ebenfalls um 14 Uhr geplant. Die Terminbuchung erfolgt via Moodle wie bereits im vergangenen Semester unter folgendem Link:
An folgenden Wochentagen könnt ihr Termine buchen: Mittwoch / Riso mit Marius Deichmann 14 Uhr — 16:30 Uhr Donnerstag / Riso + Linol mit Mareta Langguth-Reinzuch 13 Uhr — 15:30 Uhr Freitag / Riso + Linol mit Timo Reger 10 Uhr — 15:00 Uhr
Die Oscar-Preisträgerin Ernestine Hipper gab beim Designers’ Circle am 25. März 2025 einen faszinierenden Einblick in die Welt der Filmausstattung. Die bis auf den letzten Platz gefüllten Reihen an der Fakultät Design zeugten von großem Interesse an ihrer Arbeit. Die Filmausstatterin präsentierte sich als sehr unaufgeregte und natürliche Persönlichkeit, die den Studierenden mit viel Gefühl und Pathos die oft herausfordernde Arbeit einer Set Decoratorin näherbrachte. Dabei scheute sie auch humorvolle Anekdoten nicht – so verriet sie mit einem Augenzwinkern, dass ihr Oscar aktuell als Türstopper diene. Sie sprach offen über die paradoxe Situation, dass ein solcher Preis auch eine Bürde sein kann: Seit dem Gewinn der begehrten Auszeichnung hat sie Schwierigkeiten, neue Aufträge zu erhalten, da viele denken als Oscar-Preisträgerin wäre sie nun unbezahlbar.
Mit dem Oscar für das beste Szenenbild für „Im Westen nichts Neues“ (2022) –den sie sich mit Christian M. Goldbeck teilte – feierte die preisgekrönte deutsche Filmausstatterin ihren größten Erfolg. Die Arbeit an diesem Film war, laut eigener Aussage, extrem herausfordernd. Die Covid-Pandemie erschwerte die Dreharbeiten erheblich, und die Filmlocation, ein ehemaliges Schlachtfeld, musste auf Blindgänger überprüft werden. Das knappe Budget erforderte viel Kreativität und Improvisationstalent. Alte Requisiten mussten mit größter Sorgfalt behandelt werden, da sie wertvoll und fragil waren.
Die Zeit war ein ständiger Faktor. Sets mussten innerhalb von nur drei Tagen aufgebaut und ebenso schnell wieder abgebaut werden. Was nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnte, musste nachträglich digital bearbeitet oder durch die Kameraperspektive kaschiert werden. Dieser Akkordarbeit und der ständige Zeitdruck zeugen von der Notwendigkeit starker Nerven und großer Ausdauer, um als Set Decoratorin erfolgreich zu sein. Ernestine Hippers fotografisches Gedächtnis erwies sich bei den komplexen und detailreichen Aufgaben als unschätzbare Hilfe.
Die Zusammenarbeit mit dem*der Regisseur*in ist ein zentraler Aspekt der Arbeit als Set Decorator*in. Es ist ein ständiger Austausch von Ideen und Vorstellungen, um die Vision des*der Regisseur*in visuell umzusetzen. Manchmal werden aufwändige Dekorationen und Sets gebaut, von denen im fertigen Film nur kleine Ausschnitte zu sehen sind. Dies erfordert Flexibilität und die Fähigkeit, auch für scheinbar unbedeutende Details höchste Qualität zu liefern.
Unmittelbar nach ihrer Arbeit an „Im Westen nichts Neues“ folgte für Ernestine Hipper ein Engagement bei „Tár“, einem psychologischen Drama, das die komplexe Geschichte der fiktiven, weltberühmten Dirigentin Lydia Tár (gespielt von Cate Blanchett) und deren beruflichen wie privaten Fall erzählt. So wechselte sie direkt von der düsteren Realität des Schlachtfelds in die elegante Welt der Berliner Mid-Century-Architektur – ein thematischer und visueller Kontrast, der kaum größer sein könnte.
Am Ende hatten die Studierenden die Ehre den Oscar – den Ernestine mitgebracht hatte – selbst mal anzufassen, zu fotografieren und zu bewundern.
Das Grafikmagazin zeigt die Publikation FREIHEIT von Studierenden aus dem 6. Semester Grafikdesign in ihrer aktuellen Ausgabe.
Grafikmagazin 01.25 »Typografie«
Große Typo-Liebe im neuen Grafikmagazin: Ob fein gezeichnete Serifen, radikale 3D-Experimente oder typografische Markenidentitäten – die neue Ausgabe taucht tief in die Welt der Schrift ein. Auf 20 Seiten zeigt das Magazin, wie Designer:innen mit Buchstaben spielen, mit Mitteln der KI neue Fonts kreieren oder historische Bezüge neu interpretieren. Mit dabei etwa typografische Experimente aus China, Einblicke in die Arbeit von Creative Type Director Sina Otto von Monotype, das gigantische Schulschreibschrift-Forschungsprojekt Primarium, Letterings aus Brasilien und die »Font Cuisine«, in der Schriftgestalter Julien Fincker lauter Köstlichkeiten zubereitet. Außerdem widmet sich eine Doppelseite dem Projekt FREIHEIT von Studierenden von Prof. Markus Lange der TH Nürnberg aus dem Sommersemester 2024. Die Redaktion geht hierbei vor allem auf den umfangreichen Prozess der Erstellung einer Publikation ein, beginnend bei der Idee über die inhaltliche Recherche bis hin zur Gestaltung, Druckproduktion und Finalisierung.
Live und vor Ort – die Nachfrage ist nach wie vor hoch, deshalb freuen wir uns sehr, dass wir alle, die über eine Bewerbung für den Bachelorstudiengang an der Fakultät DESIGN nachdenken, wieder in unsere Austellungsräume einladen können.
Studierende öffnen ihre Bewerbungs-„Mappen“ – Studierende des 2. Fachsemesters zeigen, mit welchen Arbeitsproben sie sich beworben haben.
Der Designers’ Circle ist die Gastvortragsreihe an der Fakultät Design. Designer*innen aus unterschiedlichen Bereichen geben Impulse und zeigen Wege aus dem Studium auf. Die Reihe wird von Sebastian Schnellbögl, Amelie Baumer und Tim Böhmerle vom DESIGNVEREIN ehrenamtlich und mit Unterstützung vieler DV-Mitglieder organisiert. Viermal pro Semester, immer an Dienstagen um 19:00 Uhr und an wechselnden Kreativorten in Nürnberg+.
Die Termine in der Übersicht: 25.03.2025: Ernestine Hipper: Von Mode- und Grafikdesign zur Set Decoration 29.04.2025: Babette Wiezorek: Gestaltung von Porzellanobjekten durch 3D-Druck 20.05.2025: Jonathan Danko Kielkowski: Künstlerische Dokumentarfotografie und kultureller Aktivismus 03.06.2025: Dr. Aliena Guggenberger: UN/SEEN – Innovative Frauen im Grafik-Design 1865-1919 und heute
wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft in ihrem Beruf als Bachelor of Arts in Design. Es war ein phantastischer Abend und eine tolle Ausstellung. Bleiben Sie uns verbunden, Ihre Fakultät Design