Einladung zum Symposium
Selten hat ein Thema derartig fasziniert und gleichzeitig beunruhigt wie das Phänomen »Machine Learning« – in der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Diskussion besser bekannt als »KI Künstliche Intelligenz«.
Die in vielen Bereichen prophezeiten Auswirkungen betreffen speziell auch die Kreativwirtschaft und damit insbesondere auch Designerinnen und Designer. Um Designstudierende auf die speziellen Herausforderungen vorbereiten zu können, ist es wichtig, das Thema besser zu verstehen, um zukünftig mitgestalten oder: mit KI-Tools gestalten zu können.
Die Fakultät Design, in Kooperation mit dem DESIGNVEREIN, lädt Sie herzlich zu einem hochkarätig besetzen Vortragsnachmittag mit Podiumsdiskussion und KI Graphic Recording ein: Moderation und Vorträge von vier Experten, die das Thema KI aus gestalterischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Perspektive reflektieren.
Selbstverständlich bleibt dabei auch genügend Zeit zum Netzwerken und Diskutieren – bei erfrischenden Getränken und leckeren kleinen Speisen.
Das Symposium findet am 19. Oktober 2023 von 14:00 Uhr bis ca. 19:00 Uhr an der Fakultät Design der ohm, der Technischen Hochschule Nürnberg, statt. — Wir nutzen den Raum KA.002, Paul-Metz-Saal, im Erdgeschoss des KA-Gebäudes, am Keßlerplatz. (Wegbeschreibung)
Die Veranstaltung wird vom DESIGNVEREIN ausgerichtet, gefördert von bayern design und dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.
Bitte melden Sie sich unentgeltlich unter einem Eventbrite Link zur Veranstaltung an.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt – melden Sie sich am besten frühzeitig an und sichern sich Ihren Platz.
Die Vortragenden
Boris Eldagsen
„Fotografie vs. Promptografie – Befreundet oder verfeindet?“
Die Zukunft der Fotografie wird nicht mehr durch das Medium selbst, sondern durch KI definiert. KI-Bildgeneratoren haben die fotografische Bildsprache verinnerlicht und können diese als „Promptografie“ synthetisch generieren. Was bedeutet dies für das Verhältnis von Fotografie und Promptografie? Welche Fähigkeiten brauche ich als Fotograf*in, welche als Promptograf*in? Wo ergänzen sich beide, wo stehen sie in Konkurrenz? Boris Eldagsen analysiert ein Verhältnis, das die meisten als „it’s complicated“ beschreiben und zeigt wohin sich diese Beziehung in Zukunft entwickeln kann.
Boris Eldagsen (*1970) studierte Bildende Kunst an Kunstakademien in Mainz, Prag und Hyderabad sowie Philosophie an den Unis Köln und Mainz.
Sein Hintergrund als Hochschullehrer, Fotokünstler und Freelancer für digitale Medien macht ihn zu einem der KI-Experten in der deutschen Fotoszene.
Er ist „Head of Digital“ der DFA und Mitglied der DGPh.
Im April 2023 lehnte er die Sony World Photography Awards (Open Category /Creative) ab und gab zu, dass er sich mit einem KI-generierten Bild beworben hatte, um eine Debatte über das Verhältnis zwischen KI-generierten Bildern und Fotografie zu initiieren. Der Stunt wurde zu einer weltweiten Nachricht und sein Bild THE ELECTRICIAN zu einem der berühmtesten des Jahres.
Sebastian Deubelli
„Rechtssicherer Einsatz von Generative-AI (?) – ist alles rechtens, was möglich ist?“
Der Vortrag von Sebastian Deubelli beleuchtet die rechtlichen Herausforderungen und Lösungsansätze, bezogen auf die gesamte Wertschöpfungskette bei Erstellung, Kauf und Verkauf von Werken, die durch oder unter Zuhilfenahme von Generative-AI erstellt wurden. Der rechtliche Status Quo wird ebenso Beachtung finden, wie ein Ausblick auf die mögliche Zukunft von Gesetzgebung und Rechtsprechung.
Sebastian Deubelli ist Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht und beschäftigt sich seit Anbeginn intensiv mit den rechtlichen Zusammenhängen beim Einsatz von Generative-AI. Er berät Künstler*innen und Unternehmen auf diesem Gebiet und ist international als Speaker und Dozent gefragt. Zudem führt er das erste Klageverfahren in der EU zur Frage der Rechtmäßigkeit des Trainings von KI an öffentlich zugänglichen Daten aus dem Netz.“
Prof. Dr. Lutz Götze (Prof i.R.)
Mensch oder Maschine? Wer entscheidet über unsere Zukunft?
Ethisch-Linguistische Grundüberlegungen zur „Künstlichen Intelligenz“
Künstliche Intelligenz denkt nicht und hat kein Bewusstsein. Dennoch besteht die Gefahr, dass wir das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine umkehren – und uns künftig überall auf Kl verlassen. Es darf nicht so weit kommen.
Geboren 1943 in Schleffin/Pommern. Studium der Germanistik, Anglistik und Niederlandistik an der Karl-Marx-Universität Leipzig (1961-1966). Lektor für deutsche Sprache in Conakry (Republik Guinea). 1968-1981 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Goethe-Institut München. 1968 Promotion an der Universität Freiburg mit der Schrift: „Valenzstrukturen deutscher Verben und Adjektive. Eine Untersuchung für das Fach Deutsch als Fremdsprache“. Note: magna cum laude. 1981 Ruf auf die Professur „Deutsch als Fremdsprache“ an der Ruhr- Universität Bochum. 1992 Ruf an die Universität des Saarlandes. 2009 Pensionierung.
Schwerpunkte: Funktionale Grammatik, Interkulturelle Erziehung, Rechtschreibung, Kulturtheorie.
Lehr- und Forschungstätigkeit in ca. 60 Ländern. Herausgeber des Standardwerkes: „Wahrig. Die deutsche Rechtschreibung“. Mitgliedschaften: Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, Mitglied im Rat für deutsche Rechtschreibung, Mitglied im Willy-Brandt-Kreis. Ehrenvorsitzender des Sprachenrates Saar. Festschriften zum 60. und 65. Geburtstag.
Bitte beachten: durch die Baumaßen im Außenbereich der ohm Technische Hochschule Nürnberg sind die Parkmöglichkeiten stark eingeschränkt. Nutzen Sie daher möglichst den Öffentlichen Nahverkehr.