Im Rahmen des Studienfachs FILM & ANIMATION fand vom 8. bis 16. Juni 2018 eine Studienreise für Studierende der Fakultät Design nach Civitella d’Agliano statt. Auf dem Programm stand ein Acting-Workshop mit interessanten Facetten. Dafür konnten die renommierte Schauspielerin Stefanie von Poser und der Arzt und Filmwissenschaftler Dr. Walter Stehling von der Technischen Universität München gewonnen werden.
»Durch diese besondere Zusammenarbeit soll mehr Tiefe in den von den Studierenden erdachten Filmfiguren und Handlungen entstehen«, erklärt Prof. Jürgen Schopper das Konzept.
Ziel des Workshops war es, den Studierenden zu vermitteln, wie Inhalte und Emotionen bewusst transportiert werden können, um Stories und Charaktere mit Leben zu füllen. In einem Impulsvortrag stellte die Leiterin des Acting-Workshops verschiedene Schauspieltechniken vor. Danach wurde sechs Tage lang experimentiert und am Ende sogar eine 45-minütige Inszenierung aufgeführt.
Dazu Stefanie von Poser: »Ich finde es wichtig, dass man als Regisseur oder angehender Filmer auch einmal in die Rolle des Schauspielers geschlüpft ist, um zu verstehen, was es bedeutet „durchlässig“ zu sein und Emotionen zu transportieren. Erst dann kann man meiner Meinung nach den Schauspieler gut vor der Kamera unterstützen.«
Erstmals wurde durch die Teilnahme von Dr. Walter Stehling den Studierenden allgemeine Grundlagen von Persönlichkeitspsychologie und -pathologien, ein orientierendes Verständnis von psychischen Erkrankungen und Grundlagen der Psychologie sozialer Bindungen nahegebracht. Dies geschah in drei Gastvorträgen, die allen Studierenden offenstanden. In der Folge gab es noch einzelne Besprechungen mit Focus auf die von den Filmteams entwickelten Drehbücher.
Dr. Walter Stehling führt aus: »Therapeutisches Arbeiten und künstlerische Kreativität haben überraschend viele Berührungspunkte. Deshalb ist ein solcher Workshop eine Inspiration für alle Beteiligten. Wenn Filmschaffende psychologischen Einblick gewinnen in die Welten der menschlichen Seele, können Sie für uns Kinozuschauer plastische und lebendige Charaktere kreieren. Dabei ist der allgemeine Überblick für die Studierenden genauso wichtig wie die individuelle Arbeit an den einzelnen Figuren. Civitella ist ein Ort für Entdeckungen.«
Prof. Jürgen Schopper zu diesem Forschungs-Experiment: »Der Workshop wurde von den Studierenden begeistert aufgenommen. Wir hoffen auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr.«