Der DESIGNVEREIN ist das Netzwerk der ehemaligen Studierenden der Fakultät Design der TH Nürnberg. Seit 2009 kuratieren und organisieren die Verantwortlichen des DESIGNVEREINs ehrenamtlich den Designers‘ Circle – die Gastvortragsreihe an der Fakultät Design. Viermal pro Semester, immer an Dienstagen um 19:00 Uhr und an wechselnden Kreativorten in Nürnberg+.
Designers‘ Circle im Sommersemester 2024 mit Simon Wahlers im VILLIBALD. Foto: Giuseppe Troiano
Die Termine in der Übersicht: 08.10.2024: Felix Egle: Social Design in der Praxis 26.11.2024: Alexander Mankovsky: Zeitgefühl und kulturelle Anker im Produktdesign 10.12.2024: Felix Maria Bühler: Screening und Filmgespräch zu: Bis hierhin und wie weiter? 14.01.2025: Nando Von Arb: Erzählen in Bildern – Graphic Novels und persönliche Geschichten
Einladung zur Ausstellung – und zur Vernissage am 7. Februar 2025, ab 19 Uhr
Ein Moment der Explosion. Gewaltig. Grell. Ein Lichtblitz, der die Dunkelheit im Universum zerschneidet. Es ist das Ende eines Sterns – eine Supernova. Ein alter Stern mag vergehen, aber in seiner Explosion liegt der Funke für einen Neubeginn. Unter dem Thema „Supernova“ präsentieren rund 40 Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Design ihre Abschlussarbeiten.
Diese Werke sind nicht nur der Abschluss eines Kapitels, sondern auch der Beginn einer neuen Reise für den Sternenstaub. Also: Auf zu kreativen Horizonten!
Gezeigt werden neben vielem anderen …
… HOW TO SUSTAIN – Einblicke in die Welt der nachhaltigen Gestaltung … FINS – eine App, die das Erlebnis von Festivals bereichern soll … LEBER 2.0 – Das Spenden einer Leber und damit Leben retten? Hierzu ein grafisch und typografisch gestaltetes Bookazine … URBEX WEB COMMUNITY. Ein digitaler Community-Raum für Menschen, die sich für „verlorene“, verlassene oder kaputte Plätze interessieren: Lost places everywhere! … oder … … ORNAMENTE DER FREIHEIT – Ein Projekt, das iranische Lebensrealitäten und kulturelle Perspektiven durch Interviews, die Sprache Farsi, Farbkonzepte und Buchgestaltung erlebbar macht. … und … und … und …
Denn: Die Themen, Aufgaben und Formen von Design sind so vielfältig wie kritisch, inspirierend, visionär und innovativ. Und der Studiengang Design an der TH Nürnberg vermittelt Wissen, Erfahrungen und Kompetenzen in den folgenden Modulen bzw. Fächern: Cast (Audiovisuelle Kommunikation im Internet / Video und Bewegtbild), CGI (Computer Generated Imaging), CGO (Computer Generated Object Design / Virtuelles Produktdesign), Film & Animation, Fotografie / Digital Imaging, Grafikdesign, Illustration, Interaktionsdesign / Digital Experience, Raum- und Eventdesign, Typografie und Verbale Kommunikation (Multimediale Sprachgestaltung / Language in Media and Design).
Hier mal ein Blick auf erste Highlights unserer Werkschau
Lisa Straub – „WEITER LEBEN” – weil Trauer Liebe ist, die im Verlust weiter lebt. Installation und Printprodukte zum Trauern
Themen wie Tod, Abschied und Vergänglichkeit? Gemeinsam mit dem Trauerberatungs-Zentrum Nürnberg habe ich die Bedürfnisse von Betroffenen sowie ihrer An- und Zugehörigen im Großraum Nürnberg in den Fokus genommen. Daraus entstand eine gestalterische Auseinandersetzung mit Trauerprozessen. – In „Weiter leben“ wird das Traueracht-Modell durch Illustrationen visuell übersetzt und in physischen und sinnlichen Installationen begeh- und erlebbar gemacht. Besucher*innen können „Trauerprozessräume” betreten, eigene Erfahrungen sammeln und sich mit der Vielschichtigkeit von Trauer auseinandersetzen. Die Installation schafft Raum für Trauernde, Begleitende und alle, die sich mit Trauer und Vergänglichkeit befassen möchten. Eine selten geschaffene Brücke zwischen Betroffenen und Interessierten.
Printmedien wie ein Begleitheft und Postkarten unterstützen die Erfahrung und dienen dem Trauerberatungs-Zentrum als Material. Hier wird auch die jüngere Generation angesprochen. Denn Erfahrungen von Verlust und Trauer betreffen Menschen in allen Lebensphasen.
Celine Klassen – „Lieber böser Wolf …” Ein Kinderbuch
Ausgrenzung in der Kinderliteratur? Denken wir uns einen Wolf, der gar keine Lust hat, jemanden zu fressen. Nicht das geringste Interesse daran. Aber alle haben Angst vor ihm, beschimpfen ihn, jagen ihn. In diesem Kinderbuch für Kinder im Alter ab 5 Jahren geht es um Vorurteile. Unser Wolf muss vor ihnen fliehen, sogar auf einen anderen Planeten. Wie schön, dass er wenigstens dort, eine Freundschaft findet.
Die Illustrationen sind eine Mischung aus analogen Techniken wie Acrylmalerei und Wachsmalkreide sowie digitalen Methoden.
Johannes Brandl und Christian Radtke – Cutting Edge. Ein Animationsfilm in 3D
Was wäre, wenn der aktuelle KI-Trend eine Zukunft hervorbringt, in der Maschinen und Services ganz eigenständig agieren? Die brauchen uns gar nicht mehr. „Cutting-Edge“ ist ein 3D-Animationsfilm fürs Kino, der im Jahr 2050 spielt. Die Geschichte folgt MIO, einer schwebenden Smart-Home-Assistentin, die sich nach sozialen Kontakten sehnt. Als ihre bisher funktionslosen Arme durch einen elektrischen Impuls zum Leben erwachen, entdeckt sie ihre neue Freiheit – jedoch mit tragischen Folgen. Ein Unfall mit einem Staubsaugroboter ändert alles und MIO schließt sich mit anderen smarten Produkten zusammen, um ihn wieder zu reparieren.
Celine Hahn – Kommunikationsstrategie für die Alte Utting. Visuelles Rebranding und Design-System
AHOI! Die Alte Utting ist ein ehemaliges Passagierschiff, das bis zum Jahr 2016 im Liniendienst auf dem Ammersee verkehrte. Nach einem aufwändigen und herausfordernden Umzug hat der frühere Ausflugsdampfer nun einen neuen Platz gefunden, auf einer stillgelegten Eisenbahnbrücke im Münchner Stadtteil Sendling. Heute ist die Alte Utting ein beliebter Treffpunkt für Kunst, Musik und Kulinarik.
Im Austausch mit den Betreibern wurde ein visuelles Rebranding für die Alte Utting erstellt. Ausgehend von nautischen Signalflaggen, die bis heute zur Verständigung in der Schifffahrt eingesetzt werden, wird ein neues Design-System entwickelt.
Thuy An Nguyen – Das was uns fehlt(e). Eine Publikation über verlorene Kindheit bei Frauen
Was passiert mit den Mädchen, die nie die Sicherheit einer warmen Hand spüren? Die in der Stille aufwachsen, in der ihre Stimmen nicht gehört werden? Wenn sie nie den Raum bekommen, einfach Kind zu sein? Was bleibt, wenn die Kindheit nur aus Pflichten und Ängsten besteht? Darauf gibt es keine einheitliche Antwort – keine universelle Geschichte von verlorener Kindheit. Was diese Frauen jedoch verbindet, ist die Lücke, die geblieben ist – die Stille, die nicht mit Geborgenheit und Zuspruch gefüllt wurde.
Dieses Design-Projekt widmet sich Frauen und ihren Geschichten. Es erzählt nicht von Leid, oder: zumindest nicht nur, sondern von Momenten, in denen das Schweigen gebrochen wird. Und dennoch sind sie keine Opfer ihrer Vergangenheit. Dieses Projekt lädt ein zuzuhören – ohne Urteile und ohne die Suche nach einem „Happy End“ oder auch nur einer einfachen Lösung. Denn manchmal geht es gar nicht darum, etwas zu überwinden, sondern nur darum, mit dem, was war, leben zu lernen.
Maria Triller – Wie riecht eigentlich eine Zitrone? – Vom Geruchssinn und einem Leben ohne. Eine visuelle Auseinandersetzung
Mit jedem Atemzug sammeln wir unbewusst Informationen aus unserer Umgebung. Sie bilden einen unsichtbaren, hochindividuellen Dialog mit unserer Umwelt, der uns beeinflusst. Doch für Menschen mit Geruchsstörungen bleibt diese Welt der Gerüche verschlossen.
In Form eines Sachbuchs beleuchte ich die Bedeutung des Riechens, seine Rolle im Alltag und vor allem die Herausforderungen eines Lebens ohne diese Fähigkeit. Das Buch verbindet wissenschaftliche Fakten mit den persönlichen Erfahrungen von Betroffenen. Die Illustrationen folgen dabei einem besonderen Konzept: Sie setzen sich mit der Frage auseinander, wie sich Menschen mit Geruchsstörungen Düfte vorstellen könnten. Wie zum Beispiel riecht … Tee?
Julia Oberhuber – Wider die Natur, my ass. Ein Sachbuch
Ob Fische im Amazonasbecken, die ihr Geschlecht wechseln können, Insekten, die sich ohne Partner fortpflanzen oder Pflanzen, die ihre eigenen Klone erschaffen. Die Natur kennt keine starren Kategorien. Seit jeher zeigt sie uns eine erstaunliche Vielfalt an Lebensformen und Geschlecht, die weit über das binäre Denken hinausgeht.
Doch während die Natur uns diesen Reichtum vorführt, klammern viele Menschen sich an starre Normen. Mit textlichen, typografischen und illustrativen Gestaltungselementen schafft dieses Buch eine Bühne für Fakten und Reflexion. Es beleuchtet die ewige Streitfrage: „Was ist natürlich?“ und zeigt uns unerwartete Antworten.
Und weil die Abschlussarbeiten angefertigt werden, um wahrgenommen zu werden, freuen sich die Absolventinnen und Absolventen natürlich über Interesse und Publikum.
Treffen Sie also Studierende und Lehrende an der Vernissage der Werkschau am 07.02.2025 ab 19 Uhr im Design-Foyer der TH Nürnberg.
Und noch ein paar Informationen zur Veranstaltung
Vernissage: Freitag, den 07. Februar 2025, ab 19 Uhr Eintritt: Eintritt frei
Ort: Fakultät Design der TH Nürnberg Wassertorstr. 10, Gebäudeteil WG, 90489 Nürnberg Hier zur Anfahrt …
After-Party – nach der Vernissage: Freitag, den 07. Februar 2025, ab 23 Uhr Desi Nürnberg Brückenstraße 23, 90419 Nürnberg Eintritt: 8 Euro an der Abendkasse
Weitere Öffnungszeiten der Ausstellung: Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag 08. Februar – 11. Februar, immer von 10:00 – 18:00 Uhr. (besondere Führungen nach Vereinbarung)
Mehr über die Fakultät Design allgemein: Über Module/ Fächer, Lehre, Forschung, Arbeiten und Aktuelles unter: https://d.th-nuernberg.de/ https://www.instagram.com/fakultaet.design/
Text: Thuy An Nguyen, Max Ackermann Bilder/ Fotos: Das Katalog-Team der Werkschau Supernova und die erwähnten Absolventinnen und Absolventen, wie Lisa Straub, Celine Klassen, Johannes Brandl und Christian Radtke, Celine Hahn, Thuy An Nguyen, Maria Triller und Julia Oberhuber
Der Comic-Autor und Illustrator Nando Von Arb gab beim Designers’ Circle am 14. Januar 2024 im bis auf den letzten Platz gefüllten DESIGNVEREIN einen Einblick in seine persönlichen und künstlerischen Erfahrungen. Selbstironisch und offen zeigte er eine beeindruckenden Umfang an unterschiedlichen Arbeiten und ging dabei vereinzelt sehr in die Tiefe.
Über seinen Arbeitsprozess sagt er: „Ich weiß, wenn ich ein Buch beginne, nicht, wo der Anfang ist und wo das Ende. Für mich ist das ein fließender Prozess.“ Für seine Graphic Novels „Drei Väter“ und „Fürchten lernen“, die jeweils auf den Abschlussarbeiten seines Bachelor- und Masterstudiums aufbauten, bedeutete das, dass er sich dem fertigen Produkt durch die Anfertigung von Dummies annähert, die unterschiedlich gestaltete, stets analog mit Bleistift oder Kugelschreiber bearbeitete Seiten in gebundener Form und unterschiedlichen Formaten zusammenbringen. Am Ende entsteht ein „Stapel des Todes“ – die Basis für den nächsten Step: Die Digitalisierung und Colorierung. Dabei wechselt er von Kapitel zu Kapitel schon mal die Vorgehensweise oder den Stil, wenn es sich für ihn passend anfühlt.
Spannend dabei: Beide Werke sind stark autobiografisch und waren für ihn persönlich auch wichtige Schritte der Auseinandersetzung mit dem eigenen Aufwachsen, Ängsten und psychischen Herausforderungen. „Eigentlich zeichne ich, um keine Panik zu haben. Aber sich während des Zeichnens von „Fürchten lernen“ daran zu erinnern, wie sich eine Panikattacke anfühlt ist heftig. Ich musste zwischendurch Pause machen und habe zum Beispiel ein Blumenfeld gezeichnet und das hat es auch ins Buch geschafft. Das Schöne ist Teil des Hässlichen.“
Auch die Realität des Berufsalltags als Comiczeichner und Illustrator in einem Gemeinschaftsatelier mit 19 anderen Kreativen kam nicht zu kurz. An zahlreichen Arbeitsbeispielen erzählte er, mit humorvollem Pragmatismus, von schlechter Bezahlung und der Notwendigkeit, Projekte querzufinanzieren und sich dabei „mit dem Teufel einzulassen.“ Dabei lässt er langfristige Ziele nicht aus den Augen und zeigte den Anwesenden sehr anschaulich, wie man über Förderanträge und Stipendien durchaus strategisch und beharrlich vorgehen muss, um größere eigene Ideen zur Umsetzung zu bringen.
Seine Bücher können in den nächsten Tagen bei der Buchhandlung Jakob erworben werden. Wir bedanken uns bei Nando für das Kommen und die Offenheit!
Design Topics Semesterausstellung – Eröffnung am Donnerstag, 23. Januar um 18:30 Uhr in den Ausstellungsräumen der Fakultät Design – Freitag 24.01. bis Mittwoch 29.01. geöffnet von 10:00 Uhr bis 18:30 Uhr
Wir freuen uns sehr, unseren Besucherïnnen wieder eine reiche Vielfalt an Designentwürfen mit Illustrationen, Entwürfen aus »Grafikdesign«, Magazinen und Exponaten aus »Typografie«, Ergebnisse aus dem Modul »Digital Imaging«. Projekte aus »Digital Experience« laden zum Mitmachen ein. Wir sind gespannt auf die Design-Objekte aus »Computer Generated Object Design« und auch aus »Raum & Eventdesign« werden Auszüge aus Semesterprojekten präsentiert.
Für Design muss man tapfer sein. „Wer traut sich?” – „Bloß nicht.” / „Doch, doch … los!” – „Neeee, eher nicht so.” / „Einfach mal machen!” – „Aber, das geht doch nicht?” / „Das wird schon!” – „Nein. Ich kann nicht.” … Kreativität braucht Mut! Unbedingt. Denn: Gute Gestaltung ist das, was wir uns zutrauen. Oder das, was wir anderen zumuten.
Die neueste Ausgabe des Magazins auch gut_– Design und Denken ist fertig.
Dieses Magazin ist unser großes, interdisziplinäres Projekt. Alle Texte und Bilder wurden über mehrere Semester hinweg in den Modulen der Fakultät Design entwickelt und gestaltet … Die Texte kommen aus VERBALE und dann kamen ILLU, Digital Imaging, CGI, Grafikdesign …
In den vergangenen Monaten hat ein eigenes Editorial Design-Team Bilder ausgewählt und Inhalte in Form gebracht.
Und nun hat das dritte Semester Raum- und Eventdesign die passende Veranstaltung dazu entworfen. Ein Launch-Event sondergleichen. Denn mit der Rauminstallation „Layers of Courage“ werden verschiedene Aspekte des Magazins mutig ins rechte Licht gerückt.
Also: Eine herzliche Einladung zu unserem auch gut _07 – MUT Magazin-Launch.
Am 09. Januar laden die Studierenden des ersten Semesters herzlich zur Ausstellung in der Humboldtstraße 105 ein! Von 18:00 bis 22:00 Uhr zeigen wir Arbeiten, die uns besonders am Herzen liegen – jedes Werk ein persönliches Highlight.
Ob Grafikdesign, Illustrationen, Motion Designs, Collagen, Fotografien oder ganz neue kreative Ansätze – die Ausstellung spiegelt die Vielfalt und Individualität unserer Projekte wider.
Kommt vorbei, entdeckt spannende Perspektiven und lasst euch inspirieren!
Im 6. Semester befassen sich die Studierenden des Moduls Raum- und Eventdesign mit dem Thema Ausstellungsgestaltung. Die Gruppe ist aufgefordert, ein eigenes Ausstellungskonzept zu entwickeln und auszugestalten. Im Rahmen dieser anspruchsvollen Aufgabe besuchen wir verschiedene Ausstellungen mit einem besonderen Fokus auf die thematische Organisation und die Gestaltung der Vermittlung.
Nicht weit von der Fakultät Design und nahe dem Hauptbahnhof liegt das Museum für Kommunikation (www.mfk-nuernberg.de), das im DB-Museum untergebracht ist. Die Dauerausstellung bietet zahlreiche Möglichkeiten, aktuelle und historische Objekte zu entdecken. Für die Studierenden sind neben der Raumaufteilung, dem Raumprogramm und der Präsentation der Ausstellungsstücke insbesondere die Mitmach- und Ausprobierstationen von Interesse. Es wurde gelauscht, mit einem Federkiel geschrieben und einiges per Rohrpost verschickt. Die Ausstellung vermittelt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Kommunikation und zeigt, wie man diese einem interessierten Museumspublikum näherbringen kann.
Für die angehenden Designer:innen bot das angrenzende Kinderbahnland im Ausstellungsbereich des DB-Museums abschließend noch einen Anreiz zum Perspektivenwechsel – endlich mal wieder Kind sein.
Studierende des 3. Semester Grafikdesign auf Exkursion in Leipzig
Museum für Druckkunst
Am 3. Dezember 2024 unternahmen Studierende aus dem 3. Semester Grafikdesign gemeinsam mit Studierenden der Fachhochschule Dortmundeine Exkursion nach Leipzig, um das Museum für Druckkunst zu besuchen und die dortige Druckkunst praxisnah kennenzulernen. Das Museum wurde 1994 gegründet und 2000 in eine private Stiftung überführt. Auf vier Etagen veranschaulichen rund 90 funktionsfähige Maschinen 550 Jahre Druckgeschichte.
Unter Anleitung der Werkstattleiter hatten wir die Möglichkeit, selbst an den Maschinen zu arbeiten. Mit Holzbuchstaben und Bleisatz gestalteten und druckten wir eigene Plakate, was uns die handwerklichen Anforderungen und die Komplexität des traditionellen Drucks verdeutlichte.
Wir besuchten die Designagentur Bureau Est, eine deutsch-französische Büro mit Standorten in Leipzig und Paris. Die Gründer Lisa Petersen, Sebastian A. Schmitt und Marie Schuster (David Voss war anderweitig unterwegs) stellten ihre Projekte vor, die sich durch konzeptionelles Design im Kulturbereich auszeichnen. Sie gaben Einblicke in ihren Arbeitsprozess, der durch klare Strukturen, offene Kommunikation und enge Zusammenarbeit mit Partnern geprägt ist.
Am Mittwoch besuchten wir MZIN – eine Buchladen für visuelle Kultur und Druckkunst im Museum der bildenden Künste. Philipp Neumann, Gründer von MZIN, erzählte uns von der Entstehung und Entwicklung seiner Buchhandlung und Aktivitäten, das ursprünglich als Hochschulprojekt begann. Heute vereint MZIN unabhängige Kunst- und Designpublikationen sowie Zeitschriften. Neumann sprach auch über die Herausforderungen des Betriebs, insbesondere in den Anfangsjahren, und teilte seine Leidenschaft für Printmedien in digitalen Zeiten.
Designers’ Circle-Filmpremiere: Im Casablanca Filmkunsttheater zeigten wir mit dem Dokumentarfilm „BIS HIERHIN UND WIE WEITER?“ zum ersten Mal einen Kinofilm. In der anschließenden Fragerunde diskutierte der Regisseur und ehemalige Student der Fakultät Design der TH Nürnberg, Felix Maria Bühler mit den Zuschauenden über seine Beweggründe, einen Dokumentarfilm über radikalen Klimaaktivismus zu drehen.
Regisseur Felix Maria Bühler
Auch wenn er die Protagonist*innen des Films eng begleitete – vom Hungerstreik der Letzten Generation in Berlin bis zur Räumung des Protestcamps in Lützerath – sieht er sich selbst nicht als Aktivist. Aber dennoch ist er nicht nur neutraler Beobachter, sondern lebte auch eine zeitlang in Lützerath und nutzt mit diesem Film seine gestalterischen Fähigkeiten, um ein Thema aus einer sehr persönlichen und intimen Perspektive zu beleuchten, die für ihn in den Medien häufig sehr einseitig dargestellt wird.
Für Felix Maria Bühler bot der Abend ebenfalls eine Premiere: Nach Kinotour im Herbst und vielen Terminen in ganz Deutschland wurde er zum ersten Mal nach seiner Lieblingsszene gefragt. Sie spielt in Lützerath, einem Ort, der im Film und für ihn persönlich immer wiederkehrt. Nicht als physische Location, sondern als Erinnerung, als Gefühl einer Utopie: Eine Keimzelle einer klimagerechten Gesellschaft.
Felix Maria Bühler im Gespräch mit Moderator Sebastian Schnellbögl
Vielen Dank an all die Menschen, die den Kinosaal bis zum letzten Platz gefüllt haben, das Casablanca Filmkunsttheater für die tolle Zusammenarbeit und Felix Maria Bühler für seine Offenheit und Zugewandtheit. Und wenn ihr den Film selbst sehen wollt: Vereinzelt läuft er noch in Kinos und ab Mitte 2025 wird er als Stream verfügbar sein.
Alexander Mankowsky, Soziologe und Zukunftsforscher bei Mercedes-Benz AG, hat am 26. November 2024 im Kreativzentrum OM7 spannende Perspektiven zur Zukunft des Designs präsentiert. Sein Vortrag im Rahmen des Designers’ Circle beleuchtete sowohl technologische als auch gesellschaftliche Entwicklungen, die unsere Welt bis 2100 prägen könnten.
Ein zentraler Punkt war die Frage, wie Design den Anforderungen der Zukunft gerecht werden kann. Mankowsky erklärte, dass aktuelle Innovationen wie generative künstliche Intelligenz (KI) lange Entwicklungsgeschichten haben.
Alexander Mankowsky im OM7.
Mit Blick auf die Nachhaltigkeit kommt in der Automobilindustrie der Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle zu. Materialien sollen so gestaltet und genutzt werden, dass sie mehrfach verwendet und recycelt werden können. Dies ist nicht nur aus ökologischer Sicht sinnvoll, sondern auch ein Treiber für Innovationen.
Mankowsky gab außerdem Einblicke in aktuelle Entwicklungen bei Mercedes-Benz, die zeigen, wie solche Ideen umgesetzt werden können. Dabei verwies er auf die Notwendigkeit, technologische, soziale und politische Aspekte miteinander zu verbinden. Nur so könne eine nachhaltige Zukunft gestaltet werden.
Zum Abschluss seines Vortrags nahm sich Mankowsky viel Zeit, um Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Die Diskussionen zeigten, wie komplex und spannend die Themen sind, die er angesprochen hat. Es wurde deutlich, dass Innovation nicht nur technisches Können erfordert, sondern auch ein tiefes Verständnis für gesellschaftliche Zusammenhänge.
Wir starten das neue Format »Agencies in Residence«! Dahinter steht die Idee, eine intensivere Verknüpfung mit der Kreativ-Branche herzustellen // look outside your fakultäts-bubble // sozusagen…
Den Anfang macht am Freitag den 6.12.das Artificial Crafts Team der Agentur Jung von Matt.
Nach einem ausführlichen Vortragsteil (11:00 bis 13:00 Uhr) u.a. mit Case Studies für und mit der Apple Vision Pro geht es um 14:00 Uhr weiter mit einem Prompt Battle Workshop. Ende der Veranstaltung ist ca. 17:00 Uhr. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung von Christoph Grünberger und seinem Team. Christoph ist Absolvent der Fakultät Design und Head of AI im Team von Jung von Matt.
Die Teilnehmerïnnen dürfen spannende Einblicke, Informationen und Berichte über die aktuelle Verwendung von AI im Profigeschäft erwarten und bekommen die Chance, nette neue Kontakte zu knüpfen – vor allem aber einen informativen Tag zur professionellen AI-Anwendung in der Kreativwirtschaft zu erleben.
Eingeladen sind alle Mitglieder der Fakultät Design (Eintritt ist frei), die Anmeldungsfrist läuft – wer dabei sein will, muss allerdings schnell sein: es steht nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung.