Förderpreis 2025 für unsere Absolventin Maria Triller

Am vierten Juni wurden sie verliehen, die jährlichen Förderpreise für herausragende Abschlussarbeiten von Studierenden und für Lehrprojekte. Den Auftakt machte der Präsident unserer Hochschule, Prof. Niels Oberbeck, mit einer Rede voller Stolz auf so viele bemerkenswerte Leistungen.

Der Förderpreis 2025 des Bundes der Freunde der TH Nürnberg e. V. ging an …

Maria Triller, Fakultät Design –
„Wie riecht eigentlich eine Zitrone? –
Vom Geruchssinn und einem Leben ohne“

Also eine Abschlussarbeit über das Riechen? … Unsere Absolventin Maria Triller selbst meint dazu …

„„Wie riecht eine Zitrone?“ – Eine scheinbar einfache Frage, die viele von uns spontan beantworten können. Gerüche begleiten uns ständig – mit jedem Atemzug sammeln wir unbewusst Informationen aus unserer Umgebung. Sie bilden einen unsichtbaren, hochindividuellen Dialog mit unserer Umwelt, der uns mal bewusst, mal unbewusst lenkt und beeinflusst.

Doch für Menschen mit Geruchsstörungen bleibt diese Welt der Düfte verschlossen. Ein
fehlender oder stark eingeschränkter Geruchssinn bedeutet den Verlust einer essenziellen Ebene der Wahrnehmung.

Genau diesem oft übersehenen Thema widme ich meine Arbeit: In Form eines Sachbuchs beleuchte ich die Bedeutung des Geruchssinns, seine Rolle im Alltag und vor allem die Herausforderungen eines Lebens ohne diese Fähigkeit.

Das Buch verbindet wissenschaftliche Fakten mit den persönlichen Erfahrungen von Betroffenen. Es will sowohl jenen eine Stimme geben als auch die Allgemeinheit für die Bedeutung dieses Sinnes sensibilisieren. Mit einer klaren, gut verständlichen Sprache und ausdrucksstarken, emotionalen Illustrationen wird die unsichtbare Dimension des Lebens ohne Geruchssinn greifbar gemacht.

Die Illustrationen folgen dabei einem besonderen Konzept: Sie setzen sich mit der Frage auseinander, wie sich Menschen mit Geruchsstörungen Düfte vorstellen könnten. Die Darstellungen sind mal flüchtig, mal intensiv, überlagern sich, stehen isoliert, wirken zart oder grob – sie spiegeln die Vielfalt und Komplexität wider, die Gerüche ausmachen. Gleichzeitig wird in ihnen bewusst die Abwesenheit des Geruchssinns verkörpert, um die Leerstelle, die dieser Verlust hinterlässt, spürbar zu machen.

Es ist ein Werk für alle, die neugierig sind, die Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Es lädt dazu ein, über die Kraft der Sinne nachzudenken und sich mit dem Unsichtbaren auseinanderzusetzen. Denn der Geruchssinn ist weit mehr als ein Detail unserer Wahrnehmung – er ist ein Schlüssel zu Erinnerungen, Emotionen und unserem Selbstbild. Mit dieser Arbeit möchte ich das Unsichtbare sichtbar machen und Bewusstsein schaffen für die Kraft eines oft unterschätzten Sinnes.”


Text: Maria Triller, Max Ackermann
Bilder: Maria Triller (aus ihrer Arbeit), Oskar Heger (Fotos von der Preisverleihung)

5. Juni 2025