Supernova – Design an der TH Nürnberg

Werkschau im Wintersemester 2024/25

Einladung zur Ausstellung – und zur Vernissage am 7. Februar 2025, ab 19 Uhr

Ein Moment der Explosion. Gewaltig. Grell. Ein Lichtblitz, der die Dunkelheit im Universum zerschneidet. Es ist das Ende eines Sterns – eine Supernova. Ein alter Stern mag vergehen, aber in seiner Explosion liegt der Funke für einen Neubeginn. Unter dem Thema „Supernova“ präsentieren rund 40 Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Design ihre Abschlussarbeiten.

Diese Werke sind nicht nur der Abschluss eines Kapitels, sondern auch der Beginn einer neuen Reise für den Sternenstaub. Also: Auf zu kreativen Horizonten!

Gezeigt werden neben vielem anderen …

… HOW TO SUSTAIN –  Einblicke in die Welt der nachhaltigen Gestaltung
… FINS – eine App, die das Erlebnis von Festivals bereichern soll
… LEBER 2.0 – Das Spenden einer Leber und damit Leben retten? Hierzu ein grafisch und typografisch gestaltetes Bookazine
… URBEX WEB COMMUNITY. Ein digitaler Community-Raum für Menschen, die sich für „verlorene“, verlassene oder kaputte Plätze interessieren: Lost places everywhere
!
… oder …
… ORNAMENTE DER FREIHEIT – Ein Projekt, das iranische Lebensrealitäten und kulturelle Perspektiven
durch Interviews, die Sprache Farsi, Farbkonzepte und Buchgestaltung erlebbar macht.
… und … und … und …

Denn: Die Themen, Aufgaben und Formen von Design sind so vielfältig wie kritisch, inspirierend, visionär und innovativ.

Und der Studiengang Design an der TH Nürnberg vermittelt Wissen, Erfahrungen und Kompetenzen in den folgenden Modulen bzw. Fächern: Cast (Audiovisuelle Kommunikation im Internet / Video und Bewegtbild), CGI (Computer Generated Imaging), CGO (Computer Generated Object Design / Virtuelles Produktdesign), Film & Animation, Fotografie / Digital Imaging, Grafikdesign, Illustration, Interaktionsdesign / Digital Experience, Raum- und Eventdesign, Typografie und Verbale Kommunikation (Multimediale Sprachgestaltung / Language in Media and Design).

Hier mal ein Blick auf erste Highlights unserer Werkschau

Lisa Straub – „WEITER LEBEN” – weil Trauer Liebe ist, die im Verlust weiter lebt. Installation und Printprodukte zum Trauern

Themen wie Tod, Abschied und Vergänglichkeit? Gemeinsam mit dem Trauerberatungs-Zentrum Nürnberg habe ich die Bedürfnisse von Betroffenen sowie ihrer An- und Zugehörigen im Großraum Nürnberg in den Fokus genommen. Daraus entstand eine gestalterische Auseinandersetzung mit Trauerprozessen. – In „Weiter leben“ wird das Traueracht-Modell durch Illustrationen visuell übersetzt und in physischen und sinnlichen Installationen begeh- und erlebbar gemacht. Besucher*innen können „Trauerprozessräume” betreten, eigene Erfahrungen sammeln und sich mit der Vielschichtigkeit von Trauer auseinandersetzen. Die Installation schafft Raum für Trauernde, Begleitende und alle, die sich mit Trauer und Vergänglichkeit befassen möchten. Eine selten geschaffene Brücke zwischen Betroffenen und Interessierten.

Printmedien wie ein Begleitheft und Postkarten unterstützen die Erfahrung und dienen dem Trauerberatungs-Zentrum als Material. Hier wird auch die jüngere Generation angesprochen. Denn Erfahrungen von Verlust und Trauer betreffen Menschen in allen Lebensphasen.

Celine Klassen – „Lieber böser Wolf …” Ein Kinderbuch

Ausgrenzung in der Kinderliteratur? Denken wir uns einen Wolf, der gar keine Lust hat, jemanden zu fressen. Nicht das geringste Interesse daran. Aber alle haben Angst vor ihm, beschimpfen ihn, jagen ihn. In diesem Kinderbuch für Kinder im Alter ab 5 Jahren geht es um Vorurteile. Unser Wolf muss vor ihnen fliehen, sogar auf einen anderen Planeten. Wie schön, dass er wenigstens dort, eine Freundschaft findet.

Die Illustrationen sind eine Mischung aus analogen Techniken wie Acrylmalerei und Wachsmalkreide sowie digitalen Methoden.

Johannes Brandl und Christian Radtke – Cutting Edge. Ein Animationsfilm in 3D

Was wäre, wenn der aktuelle KI-Trend eine Zukunft hervorbringt, in der Maschinen und Services ganz eigenständig agieren? Die brauchen uns gar nicht mehr. „Cutting-Edge“ ist ein 3D-Animationsfilm fürs Kino, der im Jahr 2050 spielt. Die Geschichte folgt MIO, einer schwebenden Smart-Home-Assistentin, die sich nach sozialen Kontakten sehnt. Als ihre bisher funktionslosen Arme durch einen elektrischen Impuls zum Leben erwachen, entdeckt sie ihre neue Freiheit – jedoch mit tragischen Folgen. Ein Unfall mit einem Staubsaugroboter ändert alles und MIO schließt sich mit anderen smarten Produkten zusammen, um ihn wieder zu reparieren.

Celine Hahn – Kommunikationsstrategie für die Alte Utting. Visuelles Rebranding und Design-System

AHOI! Die Alte Utting ist ein ehemaliges Passagierschiff, das bis zum Jahr 2016 im Liniendienst auf dem Ammersee verkehrte. Nach einem aufwändigen und herausfordernden Umzug hat der frühere Ausflugsdampfer nun einen neuen Platz gefunden, auf einer stillgelegten Eisenbahnbrücke im Münchner Stadtteil Sendling. Heute ist die Alte Utting ein beliebter Treffpunkt für Kunst, Musik und Kulinarik.

Im Austausch mit den Betreibern wurde ein visuelles Rebranding für die Alte Utting erstellt. Ausgehend von nautischen Signalflaggen, die bis heute zur Verständigung in der Schifffahrt eingesetzt werden, wird ein neues Design-System entwickelt.

Thuy An Nguyen – Das was uns fehlt(e). Eine Publikation über verlorene Kindheit bei Frauen

Was passiert mit den Mädchen, die nie die Sicherheit einer warmen Hand spüren? Die in der Stille aufwachsen, in der ihre Stimmen nicht gehört werden? Wenn sie nie den Raum bekommen, einfach Kind zu sein? Was bleibt, wenn die Kindheit nur aus Pflichten und Ängsten besteht? Darauf gibt es keine einheitliche Antwort – keine universelle Geschichte von verlorener Kindheit. Was diese Frauen jedoch verbindet, ist die Lücke, die geblieben ist – die Stille, die nicht mit Geborgenheit und Zuspruch gefüllt wurde.

Dieses Design-Projekt widmet sich Frauen und ihren Geschichten. Es erzählt nicht von Leid, oder: zumindest nicht nur, sondern von Momenten, in denen das Schweigen gebrochen wird. Und dennoch sind sie keine Opfer ihrer Vergangenheit. Dieses Projekt lädt ein zuzuhören – ohne Urteile und ohne die Suche nach einem „Happy End“ oder auch nur einer einfachen Lösung. Denn manchmal geht es gar nicht darum, etwas zu überwinden, sondern nur darum, mit dem, was war, leben zu lernen.

Maria Triller – Wie riecht eigentlich eine Zitrone? – Vom Geruchssinn und einem Leben ohne. Eine visuelle Auseinandersetzung

Mit jedem Atemzug sammeln wir unbewusst Informationen aus unserer Umgebung. Sie bilden einen unsichtbaren, hochindividuellen Dialog mit unserer Umwelt, der uns beeinflusst. Doch für Menschen mit Geruchsstörungen bleibt diese Welt der Gerüche verschlossen.

In Form eines Sachbuchs beleuchte ich die Bedeutung des Riechens, seine Rolle im Alltag und vor allem die Herausforderungen eines Lebens ohne diese Fähigkeit. Das Buch verbindet wissenschaftliche Fakten mit den persönlichen Erfahrungen von Betroffenen. Die Illustrationen folgen dabei einem besonderen Konzept: Sie setzen sich mit der Frage auseinander, wie sich Menschen mit Geruchsstörungen Düfte vorstellen könnten. Wie zum Beispiel riecht … Tee?

Julia Oberhuber – Wider die Natur, my ass. Ein Sachbuch

Ob Fische im Amazonasbecken, die ihr Geschlecht wechseln können, Insekten, die sich ohne Partner fortpflanzen oder Pflanzen, die ihre eigenen Klone erschaffen. Die Natur kennt keine starren Kategorien. Seit jeher zeigt sie uns eine erstaunliche Vielfalt an Lebensformen und Geschlecht, die weit über das binäre Denken hinausgeht.

Doch während die Natur uns diesen Reichtum vorführt, klammern viele Menschen sich an starre Normen. Mit textlichen, typografischen und illustrativen Gestaltungselementen schafft dieses Buch eine Bühne für Fakten und Reflexion. Es beleuchtet die ewige Streitfrage: „Was ist natürlich?“ und zeigt uns unerwartete Antworten.

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Und weil die Abschlussarbeiten angefertigt werden, um wahrgenommen zu werden, freuen sich die Absolventinnen und Absolventen natürlich über Interesse und Publikum.

Treffen Sie also Studierende und Lehrende an der Vernissage der Werkschau am 07.02.2025 ab 19 Uhr im Design-Foyer der TH Nürnberg.

Und noch ein paar Informationen zur Veranstaltung

Vernissage:
Freitag, den 07. Februar 2025, ab 19 Uhr
Eintritt: Eintritt frei

Ort:
Fakultät Design der TH Nürnberg
Wassertorstr. 10, Gebäudeteil WG, 90489 Nürnberg
Hier zur Anfahrt …

After-Party – nach der Vernissage:
Freitag, den 07. Februar 2025, ab 23 Uhr
Desi Nürnberg
Brückenstraße 23, 90419 Nürnberg
Eintritt: 8 Euro an der Abendkasse

Weitere Öffnungszeiten der Ausstellung:
Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag
08. Februar – 11. Februar, immer von 10:00 – 18:00 Uhr.
(besondere Führungen nach Vereinbarung)

Mehr über die Fakultät Design allgemein:
Über Module/ Fächer,
Lehre, Forschung,
Arbeiten und Aktuelles
unter:
https://d.th-nuernberg.de/
https://www.instagram.com/fakultaet.design/


Text: Thuy An Nguyen, Max Ackermann
Bilder/ Fotos: Das Katalog-Team der Werkschau Supernova und die erwähnten Absolventinnen und Absolventen, wie Lisa Straub, Celine Klassen, Johannes Brandl und Christian Radtke, Celine Hahn, Thuy An Nguyen, Maria Triller und Julia Oberhuber

26. Januar 2025