Eine Einladung zum intensiven Sehen, Erleben und Denken
Einmal weniger. Einmal konzentrierter. Einmal genauer. Einmal ganz lange. Einmal intensiv.
Pro Tag:
1 Gedanke
1 Film
1 Walk
1 Text
1 Bild
… auf dem Campus, im Museum und draußen – und konsequent offline.
Unverfügbarkeit?
„Der Schneefall ist geradezu die Reinform einer Manifestation des Unverfügbaren: Wir können ihn nicht herstellen, nicht erzwingen, nicht einmal sicher vorherplanen, jedenfalls nicht über einen längeren Zeitraum hinweg. Und mehr noch: Wir können des Schnees nicht habhaft werden, ihn uns nicht aneignen: Wenn wir ihn in die Hand nehmen, zerrinnt er uns zwischen den Fingern, wenn wir ihn ins Haus holen, fließt er davon, und wenn wir ihn in die Tiefkühltruhe packen, hört er auf, Schnee zu sein. … In unserem Verhältnis zum Schnee spiegelt sich das Drama des modernen Weltverhältnisses wie in einer Kristallkugel: Das kulturelle Antriebsmoment jener Lebensform, die wir modern nennen, ist die Vorstellung, der Wunsch und das Begehren, Welt verfügbar zu machen. Lebendigkeit, Berührung und wirkliche Erfahrung aber entstehen aus der Begegnung mit dem Unverfügbaren. Eine Welt, die vollständig gewusst, geplant und beherrscht wäre, wäre eine tote Welt.”
Hartmut Rosa – „Unverfügbarkeit”
Texte und Bilder: von Christoph Schaden