Design Topics Eröffnung am 26.01.2023

Design Topics – Semesterprojekte: Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 26. Januar 2023 um 18.30 Uhr in den Ausstellungsräumen der Fakultät Design.

Ausstellungen im digitalen Zeitalter? Ist das noch zeitgemäß? Absolut! Auch wenn der Trend immer mehr ins Digitale geht, ist es immer noch ein gutes Gefühl, die eigenen Werke ausgedruckt, gerahmt und bestaunt an der Wand hängen zu sehen. Denn Design soll nicht nur produziert werden, um Leute in den Social Media Kanälen zu begeistern, sondern es verbindet und bringt Menschen zusammen. Und das ganz analog und in Persona. Gerade nach Jahren der Pandemie-Beschränkungen kann das jetzt jeder gut gebrauchen.

Designmesse

Ein Semester lang hatten die Studierenden aus allen Fachsemestern Zeit, sich mit den unterschiedlichsten Themen – Pardon: Topics – auseinanderzusetzen und kreative Lösungen zu finden. Durch die hohe Anzahl an Modulen ergibt sich eine große Schau, die man durchaus als Messe bezeichnen kann. Das Modul Typografie hat dabei traditionell einen sehr hohen Anteil, wie Fakultätsdekan und Professor für Typografie Burkart Vetter erklärt:

„Der Anteil des Moduls Typografie ist deshalb hoch, weil diese Ausstellungsidee aus der sog. »TYPE2« entstanden ist. Die Zwei bedeutet einfach, dass das zweite Semester in Typografie als große Semesterarbeit ein Plakat für diese Ausstellung entwerfen muss und auch die Ausstellungsexponate selbst stellt. Es ging von Anfang an um »Schriftportraits« – schließlich beschäftigen sich die Studierenden ein ganzes Semester lang mit den Eigenheiten, Besonderheiten und speziellen Charaktereigenschaften einer von ihnen selbst zu Semesterbeginn gewählten Schrift.“

Gleich zwei Premieren

Mit Digital Imaging und Digital Experience gibt es gleich zwei Module, die das Wort Digital im Namen tragen. Wobei es sich bei Digital Imaging handelt, verrät der frisch gebackene Professor Oliver Kussinger:

„Das Modul Digital Imaging deckt ein breites Spektrum an Themen im Zusammenhang mit der digitalen Bildgebung ab, einschließlich Bilderzeugung mittels künstlicher Intelligenz, Fotografie und Bildbearbeitungsmethoden. Es wurde dieses Semester zum ersten Mal an der Fakultät Design angeboten und war für alle Teilnehmenden eine wertvolle und inspirierende Erfahrung. Die Studierenden lernten die neueste Software und Technologien kennen, die in diesem Bereich eingesetzt werden, und hatten die Möglichkeit, ihr neu erworbenes Wissen in praktischen Projekten und Übungen anzuwenden.“

Dabei wurden nicht nur technische Neuerungen im Bereich der digitalen Bilderzeugung vorgestellt und praktisch angewendet, sondern:

„basierend auf ihre Digital Imaging Ausbildung, lernten sie sowohl die kompositorischen Gestaltungsgrundlagen fotografischer Bildgebung als auch die fotografisch-optischen Möglichkeiten kennen und anwenden.
Während des gesamten Semesters wurden die Studierenden motiviert, kreativ zu denken und mit verschiedenen Techniken und Stilen zu experimentieren. Sie entwickelten ein ausgeprägtes Verständnis für die technischen Aspekte der digitalen Bildbearbeitung sowie für die gestalterische Seite des Mediums“,

erklärt Prof. Oliver Kussinger.

Stilleben -von Pacal Oswald
Stilleben – von Laura Matthes

„Insgesamt war die Premiere des Moduls Digital Imaging ein großer Erfolg. Die Studierenden haben eine solide Grundlage im Bereich der digitalen Bildbearbeitung gewonnen und ihnen eröffnen sich neue Möglichkeiten in diesem Bereich. Wir dürfen gespannt sein, wie sich das Feld des Digital Imaging, das so viele Gestaltungsmöglichkeiten wie nur wenige andere in sich vereint, an unserer Fakultät etabliert und welche spannenden Geschichten die hier geschaffenen Bilder erzählen.“

Walt Disney – Collage von Giuseppe Troiano
Andrew Tate – Collage Jovana

Digital Experience

Hinter dem Begriff Digital Experience verbirgt sich kein neues Modul. Vielmehr wurde das Modul Interaktionsdesign umbenannt. Dennoch gibt es auch hier einige Änderungen, wie Professor für Digital Experience Tillmann Zitzmann erklärt:

„Interaktionsdesign ist ein altmodischer Name aus den 90ern. Wir gestalten schon immer noch Interaktionen, aber der Fokus ist ein ganz anderer: Früher ging es darum, ob der Knopf lieber rot oder grün sein sollte. Heute gestaltet man im Kontext der Situation, dem Wissen und Gewohnheiten der Nutzer/innen gleich die ganze Nutzungserfahrung“,

so Prof. Zitzmann.

Aber was genau ist der Unterschied?

„Nichts und alles! Das Fach erfindet sich sowieso ständig neu. Jedes Semester muss ich überprüfen, ob die Inhalte noch passen, etwas aktualisiert werden muss oder vielleicht ganz neue Themen oder Technologien gelehrt werden müssen. Ich habe das Fach 2019 vom Vorgänger Prof. Ebert übernommen und natürlich sind die Inhalte über die Jahre ganz andere geworden. Die Änderung des Namens ist eigentlich überfällig, aber gar nicht so leicht zu vollziehen, weil eine Änderung der Prüfungsordnung nötig ist“.

Bleibt die Frage welches Fazit man aus dem vergangenen Semester Digital Experience ziehen kann:

„Das ist schwierig, weil ja immer so viel passiert. Auf jeden Fall freut uns wahnsinnig, dass die Corona-Beschränkungen keine Rolle mehr spielen. Aber leider müssen wir uns weiter anstrengen, das Gefühl von Gemeinschaft und den persönlichen Austausch wieder vollständig herzustellen. Wir haben dieses Semester hart daran gearbeitet, das Digital Lab und die digitalen Werkzeuge neu zu konzipieren und attraktiver zu machen. Der neue 98-Zoll-Screen im Digital Lab ist nur der Anfang …“

CGO goes AI

Auch in CGO wurden die bereits schon sehr digitalen Werkzeuge um Künstliche Intelligenz erweitert. Im 2. Semester hat Robert Dabi die Studierenden Formen aus dem CAD Bereich, wie Extrusion, Lofts oder Drehkörper Gefäße erstellen lassen. Ein Objekt mit Funktion sozusagen aus experimentellen Formen. Am Ende wurde es in fusion360 entworfen und mithilfe eines AI generierten Hintergrunds eine passende Stimmung erzeugt.

„Das 3. Semester hat sich mit der emotionalen Wirkung von 3D Objekten beschäftigt: das Semesterprojekt war eine Leuchte. Faktoren wie Größe, Funktion, oder Material waren dabei freigestellt. Die Studierenden sollten ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie Objekte emotional auf uns wirken, und dahingehend selbst entscheiden, ob ihre Objekte eher visuell oder funktional wirken. In Feedbackrunden wurden diese Aspekte und die Umsetzbarkeit des Prototypen besprochen. Die Objekte wurden von den Studierenden in CAD (fusion360) entworfen und als Prototypen umgesetzt. Dabei kamen Techniken wie 3D Druck, Guss, Lasercutting und manuelle Bearbeitung zum Einsatz“,

sagt Robert Dabi.

Wir können also gespannt sein, was die Studierenden aus ihren vorgegeben Topics so alles erstellt haben. Der Fantasie und Kreativität waren aber ganz sicher wieder keine Grenzen gesetzt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch der Ausstellung.

Text: Giuseppe Troiano

24. Januar 2023