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How-To: Arbeiten & Studium
Semesterferien
----- 10.02.2023 -----
Das Lieblingswort des arbeitenden Studenten. Und doch wird immer wieder darauf hingewiesen, dass es keine Ferien sind, sondern nur vorlesungsfreie Zeit. Da hab ich mich auch ziemlich umgekuckt, als ich am Ende des ersten Semesters erfahren habe, dass ich für das erste Fachsemester meines gewählten Moduls Verbale Kommunikation nicht eine, sondern gleich zwei Lektüren lesen muss. In den Semesterf..., der vorlesungsfreien Zeit. Als Vorbereitung auf das Semester. Und dann waren beide Bücher auch noch über das gleiche Thema. Hätt' ich mich aufregen können!
Ich hab es gemacht, wie normalerweise beim Essen. Ich hab mit dem angefangen, das ich nicht so mochte, damit ich das schlimmste schnell hinter mir habe und mich dann mit dem Leckerbissen belohnen kann.
Aber schnell ging da mal so gar nichts!
Den ganzen Juli und halben August war ich mehr oder weniger Vollzeit im Büro. Abends war ich platt und hatte bestimmt nicht noch Lust auf Pflichtlektüre. Und Freunde und Haushalt will man ja auch noch irgendwo unterkriegen. Als ich Ende August also in den Urlaub gefahren bin, hatte ich gerade einmal sechs Seiten von Wolf Schneider gelesen. Seine erste Regel für gute Texte lautet, dass man den Leser abholen soll. Tja, Herr Schneider. Setzen, sechs.
Ich war das erste Mal seit der Pandemie wieder im Ausland, mit dem Motorboot durch die Grachten Frieslands unterwegs. Ich setzte mich vorne auf die Kajüten, ließ mir den Wind um die Nase wehen, versuchte mich auf das Buch zu konzentrieren... und nichts. Ich brauchte einfach eine Pause.
Als ich nach einer Woche wieder nach Hause kam, war ich nur ein paar kurze Kapitel weitergekommen. Ich hatte nicht nur noch über die Hälfte dieses Buches vor mir, sondern auch noch die komplette zweite Lektüre!
Eine viertel Stunde vor der ersten Vorlesung im neuen Semester hatte ich dann auch endlich das zweite Buch fertig gelesen und mir Notizen dazu gemacht. Punktlandung. Auch nur geglückt, weil ich vorher noch einmal eine längere Mittagspause hatte. Wer weiß, ob ich sonst heute noch dran säße.
Auf die Gesundheit achten
----- 25.01.2023 -----
Alles hat vermeintlich Vorrang. Zuallererst die Arbeit. Mein Arbeitgeber, die Kunden, Projekte müssen laufen und ich habe das Gefühl, dass ich beweisen müsste, dass ich trotzdem alles schaffe, obwohl ich für das Studium meine Arbeitszeit reduziert habe.
Dann kommt das Studium. Hier und da lasse ich auch mal fünfe grade sein. Übungen, die nicht verpflichten sind, gebe ich auch mal erst eine Woche später ab. Aber da ich unbedingt lernen will, mache ich sie. Und dann gibt es da auch noch die Gruppenarbeiten. Bei Soloprojekten ist es mir fast egal, welche Note ich bekomme, ich will nur bestehen. Ich sagte FAST! OK, gerade jetzt merke ich, dass auch das gelogen ist, während ich spät abends noch am Rechner sitze um meine Website für die Abgabe fertig zu bekommen. Aber ich würde niemals andere Gruppenmitglieder mutwillig mit runterziehen, die noch keine abgeschlossene Berufausbildung haben und denen es ergo auch nicht nur ums Bestehen geht. Sie wissen ja auch noch nicht, dass am Ende niemanden die Note interessiert, sondern nur das Ergebnis. In unserem Fall: das Portfolio. Und deshalb sitze ich um halb elf noch an einem Blogeintrag um dringlich zu warnen:
Stellt eure Gesundheit nicht an die letzte Stelle! Entschuldigt euch nicht, wenn ihr Arzttermine auf ungünstige Zeiten legen müsst, weil halt keine anderen mehr frei sind. Macht eure jährlichen Check-Ups! Wartet nicht, bis ein Kollege eine schwere Krankheit bekommt und euch aus eurem Trott herausreißt. Es trifft eben nicht immer nur die anderen.
Als ich heute Abend auf dem Stuhl beim Zahnarzt sitze, merke ich, wie müde ich eigentlich bin. Die Zahnarzthelferin bewegt ihre Hüften, die ihr vom vielen Sitzen wehtun und streichelt mir dabei unbemerkt mit ihrem ausladenden Bauch über den Oberarm und den Kopf.
Hätte ich nicht auf die Betäubung verzichtet, wäre ich glatt eingeschlafen...
Abgabestress und Großprojekte
----- 21.01.2023 -----
Ich nehme mir Wochen, die vor Abgaben liegen, gerne im Büro frei. Gar nicht so einfach, wenn man eh schon zu dünn besetzt ist und große Projekte zu betreuen sind. Jedes Mal nehme ich mir vor, diesmal aber wirklich keine Überstunden zu machen. Aber in der Arbeit wie auch im Studium lasse ich andere ungern hängen. Also fahre ich Freitag Nachmittag noch auf eine Baustelle um eine Abnahme zu machen nur um anschließend noch einmal ins Büro zu kommen um die nächste größeren Projekte vorzubereiten, die zeitsensibel sind und noch wichtige E-Mails zu bearbeiten.
Um 23.30 h bin ich gestern endlich aus dem Büro gekommen. Der Preis dafür, dass ich nächste Woche frei habe. Mit Ausnahmen. Ich muss die Pläne von der Baustelle noch aufarbeiten und am Dienstag an einem Meeting über iPad teilnehmen. Und zu den Arztterminen gehen, die ich mir als guter Mitarbeiter in meinen Urlaub lege. Und als schlechter Planer in die Abgabewoche der TH.