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Es ist erstaunlich, wie anonym man durch eine Großstadt laufen kann, in der man seit mehreren Jahren wohnt. Da ist es doch immer wieder ein Wunder, wenn man unterwegs angesprochen wird. Heute gleich zwei Mal während eines Spaziergangs. Einmal erfreulich von meiner alten Mitbewohnerin, die ich seit ihrem Auszug vor über einem Jahr nicht gesehen habe, und ein zweites Mal weniger erfreulich von einer jungen Frau, die, beim Versuch ihre Hundeleine aus dem Fluss zu fischen, in ein Wespennest gefallen ist und von oben bis unten zerstochen wurde. In der Tat nicht die nettesten Tiere.

Feuchtfröhlich plane ich nun schon seit einigen Wochen, meine Gastfamilie im September in England zu besuchen. Ich habe mich bereits mit Freunden verabredet, über erste Aktivitäten nachgedacht und alles ganz "locker easy" organisiert. Blöd nur, dass mein Reisepass seit Juni 2021 abgelaufen ist. Jetzt heißt es darauf pokern, dass der neue Pass auch rechtzeitig fertig ausgestellt ist und ich mich nicht doch noch als blinder Passagier in uns aus dem Flugzeug schmuggeln muss.

Pflanzen sind etwas Tolles. Die letzten Tage haben wir wieder gemerkt, dass es die Wohnung einfach viel... wohnlicher macht. Schwer zu sagen, aber ohne Pflanzen ist es einfach nicht das Gleiche. Zu meinem Glück gibt es auch gut aussehende Fake-Pflanzen, denn so gern ich einen grünen Daumen hätte – meiner ist eher zum verwelken verurteilt. Kaum zu glauben wie lange die kleine Palme in meinem Zimmer bereits überlebt. Weihnachten 2020, and still standing. Das macht mich schon mächtig stolz, wenn ich bedenke, dass sogar Efeu bei mir sein Leben verloren hat. Wenn Pflanzen doch nur sprechen und mich immer mal daran erinnern können, dass sie Wasser brauchen...

Irgendwie hat man sich ja langsam an die Arbeit im Home Office gewöhnt. Nur 1 Meter bis zu Kaffeemaschine und dann in die nächste Besprechung mit den Stimmen hinter dem Computerscreen. Dass sich dahinter tatsächlich echte Menschen verbergen, die man zwar seit Monaten "kennt", aber noch nie in Echt gesehen hat, ist dabei manchmal schwer zu glauben. Umso schöner, heute Abend die ganzen, vor allem neuen, Kollegen, einmal live und in Farbe bei einem gemeinsamen Abendessen zu sehen. So konnten mal wieder alle gemütlich zusammen sitzen, plaudern, Sophia's Bestellung nachmachen, sodass der halbe Tisch das Gleiche bekommt und Claudia's Hund Luke bei seinen Kunststücken mit einem nicht-endenden "awww" bestaunen.