10 Oktober 2022
weil alles, was ich sehe, blau ist.
Du hast meine Fingerspitzen mit Aquarellfarbe angemalt,
bist gegangen, und
alles, was ich berühre,
tropft in einen Ozean.
Ich schmecke Salz auf meinen Lippen,
spüre wie sich Haut von meinen Knochen schält und ich
weiß nicht wann, aber
ich muss den Himmel verschluckt haben, denn
seit August bin ich den Wolken näher
als dir.
Ich treibe in Wellen und Nebel
allein und
unter meinen Füßen sammle ich tote Dinge wie
ausgefallene Haare,
den Geruch von verrostetem Metall,
an manchen Tagen deinen Namen.
Ein offenes Grab oder:
Um jemanden trauern der noch am Leben ist.
Ich wünschte, ich könnte meinen Schatten auswringen,
in ihm schwimmen lernen und dir erklären, dass
es soweit kommen konnte, weil der Geist, der mich jagt
immer noch aussieht wie ich.
Mein Körper ist ein Rettungsfloß für leere Hände,
manchmal berühr ich mich, um zu wissen, dass ich noch lebe.
Du hast eine Form für mich ins Wasser geschnitten,
ich leg mich in sie am
Point Nemo
und verdurste.